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Schwarzer Tanz

Schwarzer Tanz

Titel: Schwarzer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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was ist mit dem Mann, der sich immer wieder Ausgaben von Angela Truebridges Kämpfe den guten Kampf gekauft hat?«
    » Und die Angela-Carter-Besessene?«
    » Und das Mädchen, das nie den Namen der Autorin wusste?«
    Sie nickten weise, als sie sich an das alles erinnerten.
    » Es war schon ein komischer alter Job«, sagte Denise und putzte sich die Nase. » Ich fange nächsten Montag im Co-op an, nur bis Weihnachten. Keith ist stinksauer. Er wird sich jetzt sein Frühstück selbst machen müssen.«
    » Fauler Mistkerl«, konstatierte Jonquil. » Das wird ihm guttun.«
    » Aber er wird so eine Sauerei hinterlassen«, jammerte Denise. » Und er spült nie ab.«
    » Lass ihn doch endlich sausen.«
    » Na ja, letzte Woche habe ich diesen wirklich netten Typen im Bus kennengelernt. Ich sehe ihn jeden Abend.«
    » Vom Regen in die Traufe«, sagte Jonquil. » Du wirst es nie lernen.«
    » Und was wirst du machen, Rachaela?«
    » Ich habe mich noch nicht entschieden.«
    » Wenn du nach Manchester kommen willst«, sagte Jonquil, » schreib mir einfach ein paar Zeilen. Du kannst bei einem der Mädchen auf dem Boden übernachten, bis du etwas anderes gefunden hast.«
    Von draußen lugten zwei junge Männer zu den hell erleuchteten Frauen mit ihren Flaschen und Jonquils Bierdosen herein. Sie schielten lüstern und machten ihnen eindeutige Zeichen, bis Jonquil lässig auf die Tür zuschlenderte.
    » Abschaum«, sagte Jonquil, als sie vor ihr flohen. » Für so was müsste es spezielle Mülleimer geben.«
    » Ich muss gehen.« Rachaela glitt von ihrem Stuhl herunter. » Ich muss Ruths Abendessen vorbereiten. Ich habe ihr gesagt, dass es später wird, aber es ist schon sieben.«
    » Ja, o.k., Raech. Schwirr ab.«
    Denise umarmte Rachaela und benetzte sie mit Tränen.
    » Komm mal im Co-op vorbei. Ich werde dir einen Rabatt verschaffen.«
    Jonquil schüttelte Rachaela die Hand. Ihre blassgrauen Augen blickten resigniert: » Wenn du jemals nach Manchester kommen solltest, schau bei uns vorbei.«
    Sie begleitete sie hinaus in die feuchtschwarze und regnerische Nacht.
    Speere aus Licht, von länglichen Neonlampen erzeugt, spiegelten sich auf den Bürgersteigen. Hinter den Geschäftshäusern zerfloss das Licht der Straßenlaternen wie Rührei in den Pfützen. Der Regen war dicht, wollte sich in Schnee verwandeln. Der Wind heulte.
    Erleuchtete Fenster ließen aus den Häusern Wohnungen werden. Wie oft war sie schon an ihnen vorübergegangen, bei Regen und Sonnenschein, an Sommerabenden in Staub und Diesel, auf dem weißen Schnee, wenn jeder Schritt einen verrenkten Knöchel zur Folge haben konnte. Ein oder zwei Bäume waren schon mit Girlanden aus bunten Lichtern geschmückt. Dort in dem blauen Fenster klebte dasselbe alte » Merry Xmas « , das um diese Zeit immer wieder hartnäckig auf seinem Platz erschien, Jahr für Jahr.
    Bald würde ein Geburtstagsgeschenk für Ruth fällig sein, und auch ein Weihnachtsgeschenk. Jonquil hatte Rachaela einige Bücher aufgedrängt, die eigentlich für niemanden das Passende waren. Sie würde sie auf den Flohmarkt bringen.
    Irgendjemand war hinter ihr.
    Hatte nichts zu bedeuten.
    An einem Abend war ihr ein betrunkener Mann über die ganze Länge der Rosamunde Street hinterhergeschwankt. Er hatte ihren Arm ergriffen, und sie hatte ihn abgeschüttelt.
    » Warum die Eile, Liebling?«, hatte er gefragt, und sie hatte ihn so heftig weggestoßen, dass er das Gleichgewicht verloren hatte und gegen ein Geländer gefallen war.
    » Verdammte Kuh! Beschissene Hure!«, hatte er noch gebrüllt und war davon getorkelt.
    Normalerweise waren Leute auf der Straße harmlos. Sie versuchten möglicherweise ein Leben voller Schlechtigkeit zu verbergen, stellten jedoch keine Gefahr für die einsame Frau auf dem Nachhauseweg dar. Ein Mann mit einem Hund kam die Straße entlang. Autos rauschten auf Flügeln aus Wasser vorüber. Die Person hinter ihr fiel nicht zurück und überholte auch nicht. Seine Schritte waren sehr weich. Irgendwoher kannte sie diese Schritte. Ihr Magen verkrampfte sich. Sie benahm sich albern. Der Mann mit dem Hund war bei ihr und ging vorüber. Weiter vorne kam die Ampel der Beaumont Street in Sicht. Grün, Gelb, Rot.
    Schwarzer Schnee strich ihr über das Gesicht. Wie damals, als sie gejagt worden war.
    Nein, das war absurd. Wie hätten sie sie diesmal finden sollen? Sie erreichte die Ampel und musste warten. Die Läden waren in bunte Farben gebadet. Sie könnte sich umdrehen, die dunkle Straße

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