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Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Wilde , Roger Smith
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Schützengraben gesessen.« Weeds Miene verdüsterte sich. Er blinzelte, sah kurz weg und zwang sich anschließend zu einem Lächeln. »Weshalb fahren Sie denn nach, äh, New Jericho?«
    »Ich betreibe dort geologische Forschungen. Und Sie, Mr. Weed? Was machen Sie so?«
    »Ich verkaufe das Wort des Herrn, Kumpel. Das mache ich schon länger, als Sie auf der Welt sind.«
    Er beugte sich in den Chevrolet und holte einen Bildband heraus. TESTAMENT 2 stand in einer Videospielschrift auf dem quietschbunten Einband.
    »Für die Teenager, wissen Sie?«
    Er reichte Junior das Buch. Dieser musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. DAS GRÖSSTE ACTION-ABENTEUER ALLER ZEITEN!
    »Wenn ich’s mir recht überlege«, sagte der Vertreter, »dann haben Sie ziemlich große Ähnlichkeit mit dem Helden dieser spannenden Geschichte.«
    Jetzt musste Junior tatsächlich lachen. Er gab Weed die lächerliche Bibel zurück, ließ das Skalpell aus dem Ärmel gleiten, stürzte sich auf ihn und rammte die Klinge tief in das linke Auge des Mannes. Sie gingen gemeinsam zu Boden, und mit einem letzten Zucken hauchte der arme Kerl sein Leben aus. In Sekunden war alles vorbei.
    Junior stand auf, klopfte sich den Staub ab, griff in den Wagen und schnappte sich das Jackett. Ein Portemonnaie beulte die Innentasche aus. Zweiundvierzig Dollar in bar, ein Führerschein, zwei Kreditkarten, ein Blutspendeausweis und ein blasses, zerknittertes Foto, auf dem ein viel jüngerer Weed den Arm um eine dürre Rothaarige legte und ein dickes Baby auf dem Knie balancierte.
    Junior nahm das Geld heraus und warf die Brieftasche zwischen die Bäume. Weed lag direkt neben einem Graben. Junior stützte sich mit dem Rücken am Chevrolet ab und rollte ihn mit den Füßen in den trockenen Riss im Boden. So würde Junior längst über alle Berge sein, bevor ein zufällig vorbeikommender Samariter die Leiche entdeckte.
    Er setzte sich ans Steuer des Chevrolets, passte den Sitz seiner Größe an, wendete und fuhr in die Nachmittagssonne, bis er die Interstate vor sich sah und leise den Verkehr auf dem Asphalt entlangrauschen hörte.
    Über eine Rampe gelangte Junior auf die glatte, frisch geteerte Fahrbahn. Nachdem er den ganzen Tag auf irgendwelchen Schotterpisten unterwegs gewesen war, kam es ihm jetzt vor, als würde er auf Samt dahingleiten.
    Nach einer halben Stunde tauchte ein senffarbenes Schild in der Wüste auf, das eine Tankstelle samt Schnellrestaurant an der nächsten Ausfahrt versprach.
    Er setzte den Blinker, verließ die Interstate und hielt vor dem Drive-in-Schalter an. Ein pickliger Junge mit Papiermütze und einer gepunkteten Krawatte saß hinter einer Glasscheibe. Mit verzerrter Stimme erkundigte er sich über einen Lautsprecher nach Juniors Bestellung.
    Junior nahm eine Hühnersuppe und einen Fruchteisbecher. Nicht gerade eine appetitliche Kombination, doch etwas anderes würde sein Magen nicht verarbeiten können.
    Der Junge quäkte eine Antwort. Junior fuhr zum Fenster der nächsten Kabine, in der eine junge Frau wohnte. Im Rückspiegel waren keine anderen Autos zu sehen. Junior legte einen Zehndollarschein auf ein Tablett, das in der Kabine verschwand und mit seiner Bestellung darauf wieder herausgeschoben wurde. Eine wundersame Fast-Food-Transsubstantiation.
    Beim Anblick des Essens lief Junior das Wasser im Mund zusammen. Eilig fuhr er auf den nächsten Parkplatz und hielt mitten auf einer weißen Trennlinie, deren Farbe Blasen warf und an den Reifen des Chevrolets kleben blieb. Er öffnete die Suppenschüssel und nahm einen tiefen Schluck. Prompt verbrannte er sich den Mund. Zur Linderung der Schmerzen schaufelte er das nach Chemie schmeckende Eis in sich hinein und spürte, wie sein Zuckerspiegel rasant anstieg.
    Abwechselnd nahm er einen Schluck Suppe und einen Löffel Eiscreme zu sich und machte dabei Geräusche wie ein Schwein am Futtertrog. Geräusche, bei denen ihn seine Mutter garantiert vorwurfsvoll angesehen hätte. Selbst Kannibalen hatten keinen Grund, auf Tischmanieren zu verzichten. Junior stopfte sich so gierig voll, dass er den Schatten, der durch das geöffnete Fahrerfenster des Chevrolets fiel, zu spät bemerkte.
    Plötzlich blickte er in ein mit vielen funkelnden Metallpiercings übersätes Gesicht. »Du bist’s, oder?«, sagte eine Frauenstimme. »Der Typ, der ausgebüxt ist?«

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    Gene fuhr mit dem Streifenwagen durch die Stadt, ohne die von den Häuserwänden abblätternde Farbe, die eingeworfenen Fenster oder die

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