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Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Entschlossenheit, die in seinen Augen funkelte.
    Aber jetzt kannst du ihn beschützen, dachte sie dann, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Die Schlacht“, wiederholte sie mit einem knappen Nicken. „Klingt nach Spaß.“

15. KAPITEL
    Geryon verbarrikadierte das Gebäude, so gut er konnte, was hinsichtlich des Mangels an geeignetem Material und Werkzeug ein recht schwieriges Unterfangen war. Kadence unterstützte ihn nach Kräften, indem sie ihm das zeitraubende Heranschleppen der Bretter und Steine abnahm, die sie durch ihren Willen dazu brachte, sich von allein zu den Fenstern zu bewegen.
    Obwohl er beschäftigt war, fiel ihm auf, dass sie von Minute zu Minute blasser wurde. Eine Blässe, die umso mehr auffiel, als sie noch vor Kurzem das blühende Leben gewesen war; stark und gebieterisch die Dämonen gezwungen hatte, sich ihr zu beugen.
    Warum baute sie plötzlich so ab?
    Stand es ihm zu, sie danach zu fragen? Sie war immerhin eine Göttin. Diese Fahlheit zeugte jedenfalls nicht von simpler Erschöpfung, es steckte mehr dahinter. Etwas Ernsteres.
    „Wie sieht unser Schlachtplan aus?“, fragte sie, als sie fertig waren. Sie lehnte sich an die Wand im hinteren Teil der Taverne. An den einzigen Fleck, an dem kein Blut klebte … oder andere Dinge.
    Dich am Leben halten, um jeden Preis. Er gesellte sich zu ihr, achtete aber peinlich genau darauf, sie nicht zu berühren. Eine Berührung, und er würde sie zurück in seine Arme ziehen. Aber er musste aufmerksam bleiben, bereit, sofort zu reagieren.
    „Sobald sie durchbrechen, hältst du sie an Ort und Stelle und ich erledige sie einen nach dem anderen.“
    „Schnell und einfach“, sagte sie, und aus ihrer Stimme klang Befriedigung.
    Trotz der gerade gezeigten Demonstration ihrer Macht überraschte es ihn, dass sie überhaupt keine Angst zu haben schien. Vielleicht, weil er sie lieber ängstlich gehabt hätte. Nur ein kleines bisschen. Gerade genug, um sie aus dem Gemetzel herauszuhalten. In sicherem Abstand.
    „Ja, allerdings müssen wir abwarten, bis sie vollzählig sind. Schlagen wir zu früh zu, werden die anderen gewarnt sein und flüchten. Wer weiß, wohin. Die kennen sich hier besser aus als wir, und es könnte schwer werden, sie zu finden.“
    Sie dachte über seine Worte nach. „Was denkst du, wie lange wird es dauern, bis sie hier sind?“
    „Ein paar Stunden. Die Nachricht unserer Ankunft muss sich erst verbreiten, und dann werden die Herrscher noch ein Weilchen brauchen, um ihren Angriff zu planen.“ Geryon schrammte mit einer Klaue über die Holzdielen, um das darin eingeschnitzte Schadenszauber-Symbol zu zerstören. Späne flogen durch die Luft. „Ich habe eine Frage an dich.“
    „Nur zu. Frag.“
    Konnte er es wagen?
    Ja, beschloss er, einmal mehr ihre Schönheit bewundernd. Er konnte.
    „Ich verstehe, weshalb Luzifer daran gelegen ist, dass du die Hohen Herren vernichtest, die versuchen, aus der Hölle zu entkommen. Dadurch verhinderst du immerhin eine Massenflucht. Aber warum ist dir das so wichtig? Du wurdest im Himmel geboren. Da oben könntest du dir mit weitaus angenehmeren Beschäftigungen die Zeit vertreiben – zwischen den Wolken umhertollen, dich an den Speisen der Götter erfreuen.“
    „Oh, ich habe mir oft gewünscht, in meine Heimat zurückzukehren. Aber mir wurde diese Aufgabe übertragen, und ich habe mich bereit erklärt, sie zu erfüllen. Und das werde ich. Davon abgesehen ist bei meinem Übertritt in dieses Reich eine Bindung entstanden zwischen mir und …“
    „Eine Bindung? Was meinst du?“
    „Wenn die Mauer fällt … bedeutet das meinen Tod.“
    Sie würde sterben ?
    „Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt?“, brauste er auf. „Und wieso in aller Welt lässt du dich auf so etwas ein? Was ist in dich gefahren, freiwillig hierherzukommen?“
    Sie knetete einen Zipfel ihrer Robe zwischen den Fingern.
    „Hätte ich mich geweigert und wäre im Himmel geblieben, wäre ich unaufhörlich für meinen Ungehorsam bestraft worden. Ich hätte keine ruhige Minute mehr gehabt. In dieser Hinsicht ist niemand konsequenter als die Götter. Sie wollten mich hier haben, also bin ich hier. Aber weder sie noch ich hatten eine Vorstellung davon, wie stark diese Bindung sein würde. Wie unumstößlich. Und ich habe dir deshalb nicht eher davon erzählt, weil …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Dir wurde gestattet, deinen Posten zu verlassen, nach all dieser langen Zeit, und trotzdem hast du dich entschieden,

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