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Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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verborgen blieb wie ihre wahre Gestalt. Beim kleinsten Anzeichen von Schwäche würden sie nicht davor zurückschrecken, auch ihresgleichen zu fressen.
    Grausames Lachen und gequälte Schreie dröhnten in ihren Ohren, sobald sie eintrat. Schluckend blickte sie sich um. So viele Dämonen … jeglicher Art und Größe. Einige sahen aus wie das Trugbild, das sie ihnen vorspiegelte, knochig und mit Schuppen bedeckt. Andere waren halb Mensch, halb Stier. Wieder andere hatten Flügel wie Drachen und mit gewaltigen Zähnen bewehrte Schnauzen. Und sie alle drängten sich um eine steinerne Platte. Die sich bewegte?
    Nein, nicht die Platte bewegte sich. Die grausame Erkenntnis schnürte ihr die Kehle zu. Sich windende menschliche Seelen lagen darauf. Und die Dämonen rissen sie auseinander, fraßen ihre Eingeweide. Allmächtige Götter.
    Unglücklicherweise war den Verdammten niemals Frieden vergönnt. Für sie gab es nur endlose Qualen.
    „Abscheulich“, flüsterte sie hinter vorgehaltener Hand. „Wie sollen wir uns gegen ein ganzes Heer von denen verteidigen?“
    „Uns bleibt nur, unser Bestes zu geben.“
    Ja. Bedauerlicherweise gab es keine Garantie, dass sie auch erfolgreich sein würden. Aber ich habe ihm versprochen, ihn zu beschützen, und das werde ich auch tun.
    „Komm.“ Er zog sie mit sich in eine Ecke, damit sie das Geschehen beobachten konnten, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Die Kreaturen, die du hier siehst, sind nur die kleinen Fische. Diener und Soldaten. Nicht das, womit wir es zu tun bekommen werden.“
    Richtig, dachte sie, und ein eisiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Gewalt, Tod und deren Kumpane waren Hohe Herren. Während ihre Untergebenen das Leid ihrer Beute zwar genossen, galt ihr Hauptinteresse der Befriedigung eines einzigen Grundbedürfnisses: fressen.
    Die Hohen Herren dagegen interessierten sich ausschließlich für das Leid. Es zu verlängern und ins Unerträgliche zu steigern, bis zum Wahnsinn und darüber hinaus, das war ihr Lebenselixier. Und je mehr Schmerz sie ihren Opfern zufügten, je mehr Schreie sie ihnen entlockten, desto stärker und mächtiger wurden sie.
    Oh ja. Sie waren tausendmal gefährlicher als alles, was sich in dieser Taverne tummelte.
    Nie und nimmer würde sie Geryon beschützen können.

14. KAPITEL
    „Riecht gut, nach Angssst“, zischte plötzlich etwas neben Kadence. „Mmmh, Hunger.“
    Schockiert starrte sie das Ding an . Ich habe mich schon verraten?
    Gerade hatte sie beschlossen, etwas zu unternehmen, irgendeinen Weg zu finden, Geryon zu überzeugen, zum Tor zurückzugehen. Und jetzt das. Zur Hölle. Nein, dachte sie.
    Geryon versuchte, sie hinter sich zu schieben, aber sie widersetzte sich. Dieses Mal würde sie sich nicht verstecken und ihn die Sache für sie regeln lassen. Dieses Mal kämpfte sie.
    „Scher dich fort oder stirb“, drohte sie dem Dämon.
    Das Wesen sah sie argwöhnisch an. „Sssieht ausss wie ich, nur warum riecht esss ssso gut?“ Es leckte sich über die Lippen, und Speichel troff ihm aus den Mundwinkeln. Mit schmutzig gelben Schuppen übersät reichte es Kadence gerade einmal bis zum Bauchnabel. Doch sie wusste, seine schmächtige Erscheinung täuschte. Unter diesen Schuppen konnten sich ungeahnte Kräfte verbergen.
    Innerlich bebte sie. Vergiss nicht, wer du bist. Wozu du fähig bist.
    Es kam näher. „Will sssschmecken.“
    „Ich habe dich gewarnt“, sagte sie und bereitete sich mental auf die Konfrontation vor.
    „Warte draußen, Kadence, bitte.“ Erneut wollte Geryon sich schützend vor sie stellen. „Lass mich das übernehmen.“
    Sie hielt ihn mit dem Ellenbogen auf Abstand. „Nein. Es sind zu viele für dich allein.“
    Während sie diskutierten, rückte der Dämon langsam dichter heran, die Klauen gierig ausgestreckt.
    „Bitte, Kadence.“ Geryon legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist. Sonst werde ich abgelenkt sein, und ein unkonzentrierter Krieger ist ein toter Krieger.“
    Nein, sie würden nicht sterben. Nicht hier und nicht jetzt.
    „Verlang nicht von mir, mich wie ein Feigling zu verkriechen. Ich kann das nicht mehr, und ich will es auch nicht. Und außerdem: Wenn mein Plan funktioniert, musst du überhaupt nicht kämpfen.“ Sie war die Hüterin des Höllentors; es wurde langsam Zeit, dass sie sich auch so benahm. Früher hatte sie schließlich auch gehandelt, bestimmt, beherrscht, statt bloß tatenlos zuzusehen, was um sie herum

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