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Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sprechen.“
    „Aber ich. Sag es mir.“ Wut kochte in ihm hoch. Auf sie, auf Luzifer und am meisten auf sich selbst. Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können? Welches Opfer hatte diese wundervolle Frau für ihn gebracht? Er legte die Hände auf ihre, nicht um sie festzuhalten, was ihm – nach dem, was er vorhin gesehen hatte – vermutlich ohnehin nicht möglich gewesen wäre, sondern um ihr ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Er war hier, bei ihr, komme was da wolle. Nichts, was sie sagte, würde ihn von ihrer Seite weichen lassen. „Bitte.“
    Ihr Kinn zitterte. „Ich … ich habe ihm ein Jahr auf der Erde versprochen, ungestört, in dem er tun kann, was immer er will.“
    „Oh, Kadence“, seufzte Geryon. Er wusste, dass die anderen Götter diesen Tauschhandel respektieren mussten – und sie bitter dafür bestrafen würden. Alles in ihm rebellierte bei diesem Gedanken. Wenn sie ihr auch nur ein Haar krümmten … kannst du rein gar nichts dagegen tun, du größenwahnsinniger Tölpel. „Wie konntest du das tun?“ Ein bestürztes Flüstern. Doch sie allein zu lassen … Nein, das brächte er trotzdem nicht übers Herz.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Um dich zu retten. Um mich zu retten. Und die Welt jenseits unseres Einflussbereichs. Ich habe einfach keinen anderen Ausweg gesehen. Ihn sich ein Jahr lang austoben zu lassen erschien mir das geringere Übel – verglichen mit einer Ewigkeit, in der Tausende von Dämonen die Erde bevölkern und sie unwiederbringlich zerstören.“ Sie setzte an, weiterzusprechen, doch statt Worten drang nur ein erstickter Schrei aus ihrer Kehle.
    Von einem Moment auf den anderen wurde sie kreidebleich und brach ohne Vorwarnung zusammen.
    Geryon beugte sich über sie, schob hastig eine Hand unter ihren Kopf. „Was ist mit dir, Kleines? Rede mit mir.“
    „Die Dämonen … Ich glaube … Sie sind an der Mauer.“

16. KAPITEL
    Hatte Luzifer den Hohen Herren von ihrer Bindung an die Mauer erzählt? Zuzutrauen wäre es ihm, dachte Kadence und biss grimmig die Zähne zusammen, als eine erneute Schmerzattacke sie durchzuckte. Statt sich dem offenen Kampf zu stellen, waren sie dorthin gegangen. Warum sollten sie so etwas tun, wenn sie nicht wüssten, dass jede weitere Beschädigung der Barriere ihre Feindin schwächen würde? Und letztlich töten.
    Oder aber sie versuchten, sie und Geryon auf diese Weise zu trennen. Möglicherweise hofften sie, er würde ihnen folgen und Kadence allein und schutzlos zurücklassen. Vielleicht wollten sie auch, dass sie ihnen folgte. So viele Möglichkeiten, allesamt mit düsteren Aussichten.
    Der Fürst der Finsternis fand diese unerwartete Wendung vermutlich überaus amüsant. Wahrscheinlich war er … In ihrem Geist nahm plötzlich ein schrecklicher Gedanke Gestalt an. Wenn sie aus dem Weg wäre, könnte er seinen Aufenthalt auf der Erde ungehindert um ein Vielfaches des vereinbarten Jahres verlängern, sich Tausende unschuldiger Seelen holen, die Welt ins Chaos stürzen. Er könnte bis in alle Ewigkeit dort verweilen, wenn es ihm beliebte, und seine Gefolgsleute einfach mitnehmen. Über die Dämonen und die Menschen herrschen. Ja, das würde ihm gefallen.
    Er war ebenfalls ein Gott, ein Bruder ihres Herrschers. Damit gab es keine Garantie, dass man ihn fassen und zurückschicken würde.
    Natürlich. Der perfekte Plan. Genauso musste er es sich von Anfang an überlegt haben. Sie sollte hierherkommen. Und Geryon mitbringen. Luzifer wollte sie beide – die einzigen Hindernisse, die zwischen ihm und der Freiheit standen – tot sehen.
    Um der Götter Willen, sie war blind in seine Falle getappt. Ihr wurde schlecht. Wie hatte sie nur darauf hereinfallen können? Ihm bereitwillig den Weg ebnen, indem sie exakt das tat, was er von ihr erwartet hatte? Was bin ich nur für ein naiver Dummkopf. Mehr noch als die Übelkeit quälte sie die Schmach.
    So leicht. Sie hatte es ihm so leicht gemacht.
    „Kadence, sag doch etwas. Was hast du?“ Geryon hockte sich vor sie, kniete sich dann zwischen ihre Beine und strich ihr mit einer Klaue sanft das schweißnasse Haar aus der Stirn.
    Sie hob den Kopf, ihre Blicke trafen sich. Die Sorge in seinen wunderschönen braunen Augen verscheuchte das beschämende Gefühl, versagt zu haben – der Schmerz jedoch blieb unverändert. Dennoch, sie bereute ihre Entscheidung nicht. Ganz egal, wie es ausging, er würde frei sein. Dieser gute, starke Mann hätte endlich seine Freiheit zurück. So, wie er es

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