Schwarzes Gold und rote Locken
Chefin jetzt unverzüglich, dass Cade Landon sie sehen will."
Die Frau riss die Augen auf. „Sagten Sie, Ihr Name ist Landon?"
"„Sehr richtig. Und ich werde keine Minute länger hier warten."
In diesem Moment ertönte der Summer der Sprechanlage, und die Sekretärin riss die Tür zu A. H. Gordons Büro auf.
Schmunzelnd dachte Cade an die Szene, die sich danach abgespielt hatte.
„Worüber lächeln Sie?"
Verwundert wandte Cade sich zu Miss Gordon um. Sie hatte das Kinn trotzig vorgereckt und musterte ihn abweisend.
„Ich finde überhaupt nichts Komisches an der Situation, Mr. Landon. Außerdem mag ich es nicht, wenn Sie in meiner Korrespondenz herumschnüffeln."
„In Ihrer Korrespondenz?" wiederholte er. „Sie täuschen sich, Miss Gordon. Mir gehört die Firma und nicht Ihnen."
„Briefe, die an mich adressiert sind, gehen Sie nichts an", beharrte Angelica., obwohl sie nicht die leiseste Ahnung hatte, ob diese Behauptung zutraf. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Falls Sie erwarten, dass ich mich entschuldige ... Nun ja, es tut mir leid, dass Sie gehört haben, was ich über Sie sagte." Resolut hob sie den Kopf. „Hätten Sie nicht gelauscht, hätten Sie auch nichts davon mitbekommen."
Wunderbar, dachte Cade, das kann ja noch heiter werden. Diese Frau war eine Kämpfernatur, das musste er zugeben. Ihr Tonfall war ebenso kalt wie der Ausdruck in ihren Augen.
Ihre Augen ... Waren sie wirklich grün? Cade konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor eine solche Farbe gesehen zu haben. Und dennoch passte sie wunderbar zu den kupferfarbenen Locken. A. H. hatte offensichtlich versucht, die wilde Mähne mit einem hässlichen Gummiband zu bändigen. Widerspenstige Strähnen kräuselten sich an ihren Schläfen und ihrem Nacken.
Dieses Haar passte überhaupt nicht zu dem strengen Tweedkostüm. War es wirklich so seidig, wie es aussah? Würde es sich um Cades Finger ringeln, wenn er die Hand danach ausstreckte und ...
Stirnrunzelnd steckte Cade die Hände in die Hosentaschen. Was interessierte ihn das Haar dieser Frau? Diese scharfzüngige Hexe hatte Gordon Oil in den Ruin getrieben -
aber etwas anderes war auch nicht zu erwarten gewesen. Sie war nicht nur eine Frau, die sich in einer Männerwelt behaupten wollte, eine Intellektuelle, die aus ihrem Elfenbein-turm herabgestiegen war, sondern außerdem noch ein Kind. Es war Cade sofort aufgefallen, dass sie keineswegs in den Vierzigern war, wie er ursprünglich vermutet hatte. Aus der Nähe betrachtet, erkannte er, dass sie die Dreißig noch nicht erreicht hatte.
Wäre da nicht ihr Universitätsabschluss gewesen, hätte er sie auf achtzehn, bestenfalls neunzehn geschätzt. Es umgab sie etwas Unberührtes, Unschuldiges ...
Unwillkürlich fragte Cade sich, wie es wohl wäre, der Mann zu sein, der das Eis in diesen grünen Augen in Feuer verwandelte und diese zusammengepressten Lippen vor Leidenschaft erbeben ließ ...
Verflixt! Was war nur in ihn gefahren? Energisch rief Cade sich zur Ordnung. Er blickte A. H. Gordon an. „Sie sind gefeuert", erklärte er barsch. „Ich gebe Ihnen den Rest des Tages Zeit, um Ihre Sachen zu packen und dieses Büro zu räumen. Meine Buchhaltung wird Ihnen einen Scheck schicken. Zwei Monatsgehälter als Abfindung und..."
„Nein! " protestierte Angelica schockiert. Die Unterhaltung nahm einen völlig anderen Verlauf, als sie geplant hatte. Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Sie können mich nicht so einfach entlassen. Sie ... "
Er lachte. „Natürlich kann ich das. Und nun vergeuden Sie nicht länger meine Zeit, Miss Gordon. Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie."
„Ich verlange ein Treffen mit Charles Landon oder Victor Bayliss - er ist doch Charles Landons rechte Hand, oder? Ich will mit ihm reden. Er wird meine Situation verstehen."
Cades Lächeln verschwand. „Sie sind nicht auf dem laufenden, Miss Gordon. Mein Vater ist tot, und Bayliss hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen.
Jetzt haben Sie es mit mir zu tun."
„Das ist doch lächerlich." Angelica runzelte die Stirn. „Ich meine, das mit Ihrem Vater tut mir leid, aber ... "
„Vielen Dank für Ihr Mitgefühl", erwiderte Cade trocken. „Ich bin zutiefst gerührt.
Trotzdem wünsche ich, dass Sie gehen."
„Hören Sie, Mr. Landon! Die Firma war das Lebenswerk meines Vaters. Haben Sie überhaupt eine Ahnung ... "
„Na schön, dann lasse ich Ihnen eben sechs Monatsgehälter überweisen, weil Sie eine persönliche Bindung an den Laden
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