Schwarzes Gold und rote Locken
Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt?"
Sie errötete noch tiefer. „Nein."
Er lachte leise. „Nein, es stört Sie nicht? Oder nein, es gibt keine Unterschiede?"
„Mr. Landon, nur weil Sie sich einbilden, Frauen könnten in Ihrer Welt nicht bestehen ..."
„Das ist keine Einbildung, Süße, sondern eine Tatsache", unterbrach er sie schmunzelnd. Kleine Grübchen erschienen auf seinen Wangen. „Aber das meinte ich gar nicht."
Sie schluckte trocken. „Wenn Sie ein Gentleman sind, lassen Sie mich sofort herunter, Mr. Landon."
Sein Blick ruhte unverwandt auf ihren vollen Lippen. Sie waren so rosig, als wäre sie gerade geküsst worden. Wie mochte sie wohl reagieren, wenn er es tat? „Cade", sagte er heiser. „Mein Name ist Cade."
„Bitte lassen Sie mich herunter ... Cade."
Als er darauf nichts erwiderte, begann ihr Herz, wie wild zu klopfen. Was sollte sie tun, wenn er sie nicht freigab? Was, wenn er den Kopf senkte und sie küsste?
Aber er tat nichts dergleichen. Statt dessen ließ er sie die letzten Zentimeter bis zum Fußboden förmlich fallen, so als wäre sie eine lästige Bürde. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust. „Sie könnten sich wenigstens bedanken."
Angelica schnappte sich ihre Jacke und zog sie an. „Stellen Sie sich vor, ich hätte mir dabei das Genick brechen können", erwiderte sie kalt. „Hätte Sie das nicht überglücklich gemacht?"
„Sie irren sich, Miss Gordon."
„Ach ja?" fragte sie zuckersüß. „Ich bin gerührt."
„Mit einem gebrochenen Genick wären Sie im Hospital gelandet und hätten der betriebseigenen Krankenversicherung von Landon Enterprises erhebliche Kosten verursacht." Sein Lächeln war genauso unschuldig wie das ihre. „Vorausgesetzt natürlich, Sie haben die Beiträge bezahlt."
Angelica wurde feuerrot. „Selbstverständlich habe ich das." Insgeheim nahm sie sich vor, diese Behauptung später zu überprüfen. „Also, was wollen Sie?"
Lachend zog Cade sich den Besucherstuhl heran und nahm rittlings darauf Platz.
„Ganz einfach: Ich will meine Firma."
Angelica setzte sich ebenfalls. Sie faltete die Hände auf dem Tisch und schaute ihn treuherzig an. „Welche Firma?"
0 je, dachte Cade, die Lady ist wirklich ein harter Brocken. Noch vor wenigen Sekunden war sie schamhaft errötet wie eine alte Jungfer auf einer Junggesellenparty, aber kaum sprachen sie über das Geschäft, hatte sie die Situation wieder voll im Griff.
Zumindest glaubte sie das. Bleib ruhig, ermahnte er sich im stillen, geh die Sache langsam an. „Sie wissen genau, wovon ich rede. Ich meine Gordon Oil."
„Ich dachte, das hätten wir bereits geklärt."
„Nicht ganz." Cade legte eine bedeutsame Pause ein. „Ich habe gestern abend mit meinem Anwalt gesprochen."
Angelika hob die Hand. War es ein Zeichen ihrer Nervosität oder lediglich eine unbewusste Geste, mit der sie ihre wilde Haarmähne bändigen wollte?
Cade überlegte. Als er vorhin das Zimmer betreten und sie auf dem Stuhl balancieren gesehen hatte, war ihm sofort klargewesen, dass es sich um Angelica Gordon handelte.
Doch noch während er zu ihr eilte,
um sie aufzufangen, hatte er sich gewundert. War es möglich, dass A. H. Gordon derart lange, wohlgeformte Beine besaß? Hatte sie tatsächlich einen so sanft gerundeten Po und verführerische Brüste, die gerade groß genug waren, um die Handfläche eines Mannes auszufüllen?
Die Antwort, die er sich selbst gab, als er sie in den Armen hielt, lautete definitiv
„Ja".
Erstaunlich, überlegte er, wie verändert sie hinter ihrem Schreibtisch aussieht. Keine Frau, die einen Funken Weiblichkeit in sich verspürte, würde ein so scheußliches Kostüm tragen. Und trotzdem war Cade sich sicher, dass Angelica vorhin in seinen Armen vor Wonne geseufzt hatte ...
„Woran denken Sie, Mr. Landon?"
Cade räusperte sich. „Ich glaube nicht, dass Sie das wirklich wissen möchten, Miss Gordon."
„Sie haben recht. Vermutlich haben Sie sich gerade einen neuen Plan zurechtgelegt, wie Sie mich aus diesem Büro vertreiben können. Sie verschwenden Ihre Zeit."
Er lächelte. „Mein Anwalt behauptet etwas anderes, Angelica."
Sie straffte die Schultern. „Wie haben Sie mich genannt?"
„Angelica. So heißen Sie doch, oder?"
„Ja, aber ... „ Aber was? Warum überraschte sie der Klang ihres eigenen Namens?
Vielleicht deshalb, weil es Monate her war, dass jemand ihn benutzt hatte. Die Männer, die für sie arbeiteten, hatten es rundheraus, abgelehnt, sie so
Weitere Kostenlose Bücher