Schwarzes Gold und rote Locken
beleidigt?"
„Hören Sie zu, Sie ungehobelter..."
„Ungehobelt? Ich?" Cade lachte, doch seine Augen blickten kalt. „Ich finde, in Anbetracht der Umstände bin ich sogar ausgesprochen höflich."
„Leben Sie wohl, Cade. Wir haben uns nichts mehr zu sagen."
Er verstärkte den Druck seiner Finger. „Wissen Sie, was ich glaube? Ich glaube, für Sie ist jeder Mann, der es wagt. Ihnen zu. widersprechen, ein ungehobelter Kerl."
Angelica verzog spöttisch die Lippen. „Sie machen wohl Witze! Erst platzen Sie wie ein wütender Stier hier herein und kommandieren mich herum, als wäre ich ein dummes Kind, und anschließend sind Sie beleidigt, weil ich sage, was ich von Ihnen halte."
Trotzig hob sie das Kinn. „Was ist Ihr Problem, Cade? Können Sie mit einer Frau wie mir nicht umgehen?" Kaum waren diese Worte heraus, wusste sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Lachend schlang Cade die Arme um sie. „Irrtum. Ich weiß sogar ganz genau, wie ich mit einer Frau wie Ihnen umgehen muss."
Sie schrie auf, als er seine Lippen auf ihre presste. Abwehrend hob sie die Hände und stemmte sie gegen seine Brust, doch er zog sie nur noch fester an sich. „Lassen Sie das."
Verzweifelt wandte sie das Gesicht ab.
„Haben Sie mich verstanden? Sie beweisen damit nur, dass Sie tatsächlich ein ungehobelter ... "
Cade drängte sie gegen den Schreibtisch, während er sie erneut küsste. Er schob seine Hände in ihr Haar und entfernte das Gummiband, das den Pferdeschwanz im Nacken zusammenhielt. Sofort ringelten sich die dichten roten Locken um seine Finger.
Sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Angelica erschauerte. Sie wollte Cade fortstoßen, ihn schlagen und ...
Aber dieses wundervolle Gefühl hinderte sie daran. Das Gefühl, seinen harten, durchtrainierten Körper zu spüren, die Erinnerung an seine Hände auf ihrer nackten Haut, der Gedanke an die Erfüllung, die sie in den Armen eines solchen Mannes finden würde ...
Cade umfasste ihr Gesicht. „Öffne den Mund", befahl er heiser. „Lass mich dich kosten."
Das Blut strömte schneller und heißer als je zuvor durch ihre Adern. Mit einem leisen Aufstöhnen gab sie schließlich ihren Widerstand auf. Ihre Lippen teilten sich und hießen seine Zunge willkommen. Wie im Fieber tastete sie über seine Brust und lauschte dem pochenden Schlag seines Herzens.
Cade streifte die Jacke von Angelicas Schultern. Er senkte den Kopf und küsste die samtige Haut ihres Halses, während er ihren Namen flüsterte. Dann ließ er seine Hände über ihren Pullover gleiten und umschloss ihre Brüste mit den Fingern. Benommen vor Wonne, drängte sie sich enger an ihn, ihr Körper schmerzte vor Verlangen ...
Schwungvoll wurde die Tür aufgerissen. „A. H.", begann Emily, „es tut mir wirklich leid, wenn ich dich und Mr. Landon störe..."
Die Zeit schien stillzustehen. Angelica erhaschte einen flüchtigen Blick auf das maskenhaft starre Gesicht ihrer Sekretärin, ehe Cade herumwirbelte und sie den neugierigen Blicken entzog.
„Ja?" Seine gelassene Stimme verriet Angelica, dass alles, was sich soeben abgespielt hatte, nichts anderes gewesen war als ein weiterer kühl kalkulierter Beweis seiner Macht.
„Äh ..." Emily lief puterrot an. „Es ist nicht so wichtig. Ich ... äh ... Ich wollte Miss Gordon lediglich mitteilen, dass ich heute früher zum Lunch gehe."
„In Ordnung", erwiderte er. „Aber das nächste Mal fragen Sie zuerst mich."
Emily nickte und huschte hinaus. Fast lautlos schloss sie die Tür hinter sich.
Als sie wieder allein waren, wandte Angelica sich zu Cade um. „Du verschwendest nur deine Zeit", erklärte sie. „Weder die widerwärtige Demonstration deiner körperlichen Überlegenheit noch die Bemerkung, die du soeben Emily gegenüber gemacht hast, können mich davon überzeugen, dass du im Recht bist."
Cade musterte sie nachdenklich. Noch vor einem Moment hatte er geglaubt, die wahre Frau in Angelica Gordon entdeckt zu haben. Doch nun musste er feststellen, dass sie ein kaltblütiges, starrsinniges Geschöpf war, das vom Ehrgeiz besessen war. Sie würde Gordon Oil eher ruinieren, als zuzugeben, dass sie die Firma nicht leiten konnte.
London und Dumai würden warten müssen.
4. KAPITEL
Cade blieb am nächsten Tag dem Büro fern, doch Angelica ließ sich dadurch nicht täuschen. Sie hatte gestern zwar ein paar Punkte bei ihrem Wortgefecht gesammelt, aber der Krieg war noch lange nicht vorüber.
Am späten Vormittag war ihre Zuversicht verschwunden. Angelica
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