Schwarzes Gold und rote Locken
sich nicht allein anziehen oder waschen."
„Keine Sorge, Doktor, das werde ich schon schaffen. Wenn Sie jetzt so freundlich wären, meine Entlassung anzuordnen ... Ach ja, könnte vielleicht jemand ein Taxi für mich rufen?"
„Was soll dieser Unsinn?" Cade durchquerte den Raum und blickte Angelica vorwurfsvoll an. „Ich habe dich hierhergebracht, also werde ich dich auch wieder mitnehmen."
„Ich will Ihre Hilfe nicht, Mr. Landon", erwiderte sie kalt.
„Sie haben keine Wahl, Miss Gordon." Er wandte sich zu der Ärztin um. „Wollten Sie nicht Tabletten holen?" Als Dr. Broderick nickte, fügte er energisch hinzu: „Dann tun Sie das bitte."
Angelica blickte der davoneilenden Ärztin nach. „Es ist äußerst bemerkenswert, wie Sie mit Frauen umgehen, Mr. Landon."
Cade lächelte spöttisch. „Jahrelange Übung, Miss Gordon."
„Davon bin ich überzeugt." Sie straffte die Schultern. „Bei mir wirkt Ihre Methode allerdings nicht, Mr. Landon. Ich verlasse das Krankenhaus mit einem Taxi, daran werden auch Sie mich nicht hindern."
„Da sind wir unterschiedlicher Ansicht."
„Wie in so vielen Punkten", sagte Angelica steif. „Besonders was mein Recht auf freie Meinungsäußerung betrifft."
Cade hob gespielt verzweifelt die Hände. „Als nächstes werden Sie vermutlich die Unabhängigkeitserklärung zitieren."
„Genau, Mr. Landon. Wir mögen zwar in Texas sein, wo Männer noch Männer und Frauen nichts anderes als schmückendes Beiwerk sind, aber auch hier gilt dieses Gesetz.
Mit anderen Worten ...", sie schwang die Beine vom Tisch und stellte sich hin, „ich bin eine freie Pers... Oh." Haltsuchend griff sie nach der Tischkante.
Cade fing sie gerade noch rechtzeitig auf, ehe sie zu Boden sank. „Du kleine Närrin", schimpfte er, als er sie auf die Arme hob. „Hast du wirklich gedacht, du könntest hinausmarschieren, als wäre nichts geschehen?"
„Lass mich herunter", befahl sie atemlos.
„Sei vernünftig, und lege deinen Arm um meinen Nacken."
Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Cade hatte mit ihr bereits den Behandlungsraum verlassen.
Eine Krankenschwester kam ihnen entgegen. „Ich habe hier Tabletten für Miss Angelica Gordon."
Cade riss ihr förmlich die Packung aus der Hand. „Danke." Am Empfangstresen blieb er stehen. „Ich glaube, Sie haben noch ein paar Fragen an Miss Gordon."
Die Schwester schluckte trocken. „Ich ... Ja, Sir. Ist sie versichert?"
„Miss Gordon arbeitet für die Gordon Oil Company in Dallas. Die Firma müsste eigentlich alle Kosten übernehmen, aber ich fürchte, Sie werden feststellen, dass die Beiträge nicht bezahlt wurden." Er sah Angelica an. „Stimmt's?"
„Geh zur Hölle", flüsterte sie.
„Miss Gordon bestätigt meine Vermutung. Mein Name ist Cade Landon. Schicken Sie sämtliche Rechnungen direkt an mich." Er reichte ihr seine Karte.
„Ja, Sir."
„Gut." Zufrieden wandte Cade sich dem Ausgang zu.
„Ich werde dir alle Kosten erstatten", versprach Angelica verlegen.
Er lachte. „Und wie? Fünfzig Cent pro Woche für die nächsten hundert Jahre?"
„Du hochnäsiges Scheusal. Setz mich sofort ab, Cade Landon! Hast du mich verstanden? Sofort!"
„Führe mich nicht in Versuchung." Er stieß mit der Schulter die Tür auf und eilte die Stufen zur Straße hinunter. „Würde ich dich herunterlassen, würdest du auf die Nase fallen und postwendend in einem Krankenhausbett landen." Ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen, während er auf einen parkenden Pick-up zuging. „Hast du jemals eine Nacht in einem Hospital verbracht, Angelica?"
„Nein. Es ist kein Hobby von mir, mich von Skorpionen stechen zu lassen."
„Das hatte ich auch nicht angenommen. Du bist lediglich eine Frau, die beim bloßen Anblick einer Spritze in Ohnmacht fällt - und Krankenhäuser sind voll davon. Überall lauern Vampire in weißen Kitteln, die es auf dein Blut abgesehen haben."
„Du bist ein Ekel, Cade Landon."
Tom sprang aus dem Wagen und öffnete die Tür für sie. „Wie geht es ihr?"
erkundigte er sich besorgt.
Cade stieg ein und setzte Angelica auf seinen Schoß. „Sie ist scharfzüngig wie eine Schlange, übellaunig wie ein Muli und halsstarrig wie eine Ziege."
Der Vormann grinste erleichtert, als er den Transporter aus der Parklücke lenkte.
„Also ist sie bald wieder okay, oder?"
Allmählich wich die Anspannung von Cade. „Ja."
Angelica schlug mit der unverletzten Hand gegen seine Schulter. „Verdammt noch mal", rief sie. „Redet
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