Schwarzes Gold und rote Locken
zu führen." Die Lüge klang so logisch und kam Cade derart flüssig über die Lippen, dass sie durchaus von einem Anwalt hätte stammen können.
Angelica war fassungslos. Wenn Cade sie aus dem Unternehmen drängte, waren ihre Chancen, dorthin zurückzukehren, verschwindend gering. Sie blickte in seine spöttisch funkelnden Augen. „Warum tust du mir das an?" flüsterte sie.
„Ich tue dir gar nichts an, Angelica, sondern schütze lediglich Landons Investitionen.
Ich habe dir ein Angebot gemacht, und du hast es abgelehnt ..." Er lächelte achselzuckend.
Es dauerte einen Moment, bis Angelica sich wieder unter Kontrolle hatte. „Du bist nicht niederträchtig, Cade", sagte sie, „du bist widerwärtig." Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ging zur Treppe.
Erst jetzt bemerkte Cade, dass er den Atem angehalten hatte.
8. KAPITEL
„Geräumig" hatte Cade seine Suite genannt. Angelica merkte bald, dass diese Beschreibung eine gewaltige Untertreibung darstellte.
Der Wohnraum war mit schlichter Eleganz und edlen Materialien eingerichtet.
Gemälde in kräftigen Farben bedeckten die Wände.
Cade schloss die Tür und warf den Schlüssel in eine Terrakottaschale. „Mein Schlafzimmer ist links, deines rechts. Wir können natürlich auch tauschen, falls du das möchtest."
Die Zimmer tauschen? In Cades Bett schlafen? Obwohl ihr bei dem bloßen Gedanken der Atem stockte, erwiderte sie kühl: „Das ist nicht nötig. "
Er trat ans Fenster und öffnete die Vorhänge. „Morgen, wenn es dir bessergeht ..."
„Es geht mir ausgezeichnet."
„Morgen", wiederholte er, „werden wir dir etwas zum Anziehen besorgen."
„Wozu? Ich habe eine komplette Garderobe. Wenn du mir mehr Zeit gelassen hättest
..."
„Stimmt." Cade drehte sich zu ihr um. „Du hast genug Sachen, um ein Warenhaus zu füllen, aber nichts, was..."
Aber nichts, was sich weich um ihren wohlgeformten Körper schmiegte und das Smaragdgrün ihrer Augen oder das flammende Rot ihres Haars betonte ...
Cade unterdrückte einen Fluch. Wie kam er nur auf solchen Unsinn? „Das habe ich dir doch erklärt. Ich habe nicht die Absicht, morgens auf dich zu warten, während du versuchst, dich für das Büro fertigzumachen."
„Und ich habe nicht die Absicht, mein Geld für unnütze Dinge zu verschwenden. "
„Das brauchst du auch nicht. Ich werde alles bezahlen."
„Kommt überhaupt nicht in Frage! Ich dulde nicht, dass ...
„Verdammt", rief er, „steig endlich von deinem hohen Ross herunter. Du wurdest während deiner Arbeitszeit verletzt. Wenn für deine Genesung spezielle Kleidung notwendig ist, muss dein Arbeitgeber für die entstehenden Kosten aufkommen - und Landon Enterprises ist dein Boss!" Cade seufzte. „Wenn du willst, lasse ich mir das von meinen Anwälten bestätigen." Und sein Bruder Grant würde es bestätigen, dafür wollte Cade sorgen. Er setzte sich auf eines der weißen Ledersofas. „In der Zwischenzeit verschone mich bitte mit deinen feministischen Theorien."
„Immer wenn dir irgend etwas nicht passt, was ich sage, behauptest du ..."
„Lass uns das Thema wechseln. Wie gefällt dir deine neue Umgebung? Bist du damit zufrieden?"
„Mein eigenes Haus hat mir genügt."
Cade richtete sich auf. „Wirst du dich hier wohl fühlen?"
„Warum interessiert dich das?" Sie zuckte mit den Schultern. „Falls du Begeisterungsstürme erwartest - vergiss es. Du hast deinen Willen durchgesetzt. Ich bin hier und muss das Beste aus meiner Situation machen. "
Er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. „Weißt du was, Süße? Ich bin zu müde, um mit dir zu streiten."
Er sieht wirklich erschöpft aus, dachte sie. Der Ausflug nach Notrees und zurück bedeutete, dass Cade achthundert Meilen geflogen war. Nach dem Zwischenfall mit dem Skorpion war er nicht von ihrer Seite gewichen und hatte die Nacht in einem Schaukelstuhl verbracht, der viel zu klein für ihn war.
Auf einmal regte sich ihr Gewissen. Cade hatte auf seine Art versucht, nett zu ihr zu sein. Bedauerlicherweise verstand er darunter, das Leben des anderen zu kontrollieren.
„Cade?" Angelica räusperte sich. „Ich möchte dir für alles danken, was du für mich getan hast."
„Das hast du bereits." Er blinzelte sie an. „Wenn du dich noch einmal bedankst, muss ich glauben, dass das Gift deinen Verstand benebelt hat."
Sie lächelte versöhnlich. „Ich fühle mich schon viel besser."
„Das freut mich. Was hältst du von einem kleinen Lunch?"
Nach dem gigantischen
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