Schwarzes Gold und rote Locken
„Vielen Dank, für diesen Hinweis. Ich bin schließlich nur dazu da, dir zu Diensten sein. Keine Sorge, du bekommst pünktlich alles, was du willst."
Cade öffnete die Hintertür und schaute auf den verkohlten Toaster hinaus. „Und wie willst du das anstellen?" erkundigte er sich freundlich. „Emily ist krank, erinnerst du dich?"
Angelica zuckte mit den Schultern. „Ich werde es schon irgendwie schaffen."
„Und wie?" beharrte er. „Du müsstest dir etwas einfallen lassen, um dich zu waschen, dich anzuziehen und zur Arbeit zu fahren. Ich schätze, dein Wagen hat keine Automatik, oder?"
„Komm endlich zur Sache."
Worauf, um alles in der Welt, wollte er überhaupt hinaus? Cade hatte beschlossen, diesem Spiel ein Ende zu machen und einen Beweis zu verlangen, dass die mündliche Vereinbarung zwischen ihren Vätern existierte. Dann würde er die Angelegenheit den Anwälten von Landon Enterprises übergeben und abreisen - andererseits ...
Cade atmete tief durch. „Komm mit." Er ergriff Angelicas Ellbogen und schob sie zur Treppe, ohne auf ihren Protest zu achten. „Du hast recht, es wäre Unsinn, für dich eine Pflegerin zu engagieren." Oben angelangt, führte er sie zu ihrem Schlafzimmer.
„Es freut mich, dass du endlich vernünftig geworden bist. Ich brauche keine Krankenschwester."
„Sehr richtig. Was du brauchst, ist eine Umgebung, in der wir uns beide wohl fühlen."
Verblüfft drehte sie sich zu ihm um. „Was meinst du damit?"
Cade öffnete ihren Schrank und inspizierte kopfschüttelnd dessen Inhalt. „Hast du die Weltproduktion von Tweed aufgekauft?"
Angelica wurde feuerrot. „Verdammt, Cade ..."
Er holte ein schwarzes Wollkleid heraus und betrachtete es skeptisch. „Hier, das kannst du problemlos allein anziehen." Während er es Angelica reichte, nahm er die Decke von ihren Schultern.
Leise vor sich hinfluchend, zog sie sich an. Als Cade ihr helfen wollte, es zuzuknöpfen, schlug sie ihm auf die Finger. Schließlich stand sie barfuss und mit offenem Haar vor ihm. „Was hast du eigentlich vor?"
„Nach reiflicher Überlegung ist mir klargeworden, dass ich leider auf dich angewiesen bin. Wenn ich dich jedoch allein lasse, wirst du vermutlich das Haus in die Luft jagen."
„Mach dich nicht lächerlich!"
„Außerdem müsste ich ewig auf dich warten, bis du irgendwie ins Büro gelangt bist."
„Heraus mit der Sprache."
„Am besten fange ich ganz oben auf meiner Liste an. Als erstes möchte ich ein Frühstück. Schinken, Eier, eine Kanne Kaffee - und eine Handvoll Aspirin." Cade stellte ihr ein Paar Schuhe hin.
„Verstehe." Wütend schlüpfte Angelica in die Pumps. „Du befürchtest, ich könnte es nicht bis ins Büro schaffen, also spielst du den Chauffeur für mich." Sie lächelte frostig.
„Wie großzügig."
„Ich erwarte gar nicht, dass du heute arbeitest."
„Warum ..."
„Heute sollst du dich nur ausruhen." Er nahm ihren Arm. „Wir fahren in mein Hotel und mieten dich in meiner Suite ein."
„Bist du verrückt geworden?"
„Du kannst nachmittags schlafen, während ich den Papierkram erledige."
„Du bist verrückt! Nie im Leben werde ich..."
„Es ist eine geräumige Suite, Angelica. Hatte ich das erwähnt? Zwei Schlafzimmer, zwei Bäder..."
„Und wenn sie so groß wäre wie der Buckingham Palast, würde ich dort nicht mit dir wohnen! "
Cades Lächeln verschwand. „Hast du vergessen, dass du für Landon Enterprises arbeitest?"
„Das gibt dir noch lange nicht das Recht, von mir zu verlangen, dass ich in dein Hotelzimmer ziehe."
„Ich habe dir doch gerade erklärt, dass du dein eigenes Zimmer samt Bad haben wirst."
„Das ist mir egal. Ich werde es nicht tun!"
„Falls das dein letztes Wort ist, bin ich gezwungen, die Interessen von Gordon Oil zu wahren."
Misstrauisch sah sie ihn an. „Und das heißt?"
„Das heißt, du wirst der Firma fernbleiben, bis deine Hand völlig ausgeheilt ist.
Natürlich zahle ich dein Gehalt weiter."
„Und wo ist der Haken bei der Sache?"
„Nun ja ... Da du außer Gefecht gesetzt bist und Gordon Oil nicht allein arbeiten kann, werde ich einen anderen mit der Leitung betrauen. Ich brauche jemand, der die Verantwortung trägt. Selbstverständlich kann ich einer solchen Fachkraft keinen Aushilfsvertrag geben. Ich werde dich also bedauerlicherweise entlassen müssen."
„Nein. Die mündliche Vereinbarung ..."
„Vorausgesetzt, es gibt überhaupt eine, wäre sie ohnehin null und nichtig aufgrund deiner Unfähigkeit, die Firma
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