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Schwarzes Prisma

Schwarzes Prisma

Titel: Schwarzes Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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aufsässigen König oder Satrapen oder einer Königin oder Satrapin oder einem Piratenlord zu tun haben, sorgen wir dafür, dass sie bei Flut hinübergehen. Es ist eine gute kleine Erinnerung daran, mit wem sie es zu tun haben.«
    Kleine Erinnerung?
    Auch die nächste Welle krachte über die Brücke, und schon bald waren die Wellentröge höher als der Boden der Brücke. Als Kip und Eisenfaust von der Brücke heruntertraten, war sie halb im Meer untergetaucht. Unglaublich. Kip war nicht am Meer groß geworden, aber selbst er wusste, dass es ungewöhnlich war, dass die Flut so hart und schnell hereinkam. Dieser Umstand brachte ihn auf die Frage, ob auch hier Magie im Spiel war. Und während all dessen war die Brücke nicht einmal erbebt. Eine schöne Erinnerung.
    Die Brücke wölbte sich natürlich nach oben, bevor sie ans Ufer gelangten, und als sie diesen Abschnitt erreichten, konnte Kip seine Aufmerksamkeit endlich auf die Chromeria selbst richten.
    Die beiden ersten Türme, rechts und links, wenn man Kleinjasper betrat, standen dichter beieinander als die beiden hinteren Türme, vielleicht, um die Mauer hier an dem großen Tor, wo man am ehesten mit Angriffen rechnen musste, zu stärken, oder …
    Oh. Es ging nur um das Licht.
    Sobald Kip das klar wurde, ergab alles einen Sinn. Alles an der Chromeria zielte auf eine maximale Ausnutzung des Sonnenlichts. Dass die Gebäude auf einem Hang errichtet waren, bedeutete, dass mehr Sonnenlicht in die unteren Stockwerke der nördlichen Türme und in den Innenhof fiel. Die »gläsernen« nördlichen Mauern und Nordseiten der Türme bedeuteten, dass jeder nach Norden gehende Raum so viel Licht bekam wie eben möglich, während die Räume im Süden durchscheinende Wände hatten, die für etwas mehr Privatsphäre und Behaglichkeit sorgten. Kip stellte sich vor, dass es Menschen mit erdrückender Höhenangst in einigen der Räume der Chromeria vielleicht nicht wohl ergehen würde – um die Grundfläche klein zu halten, ragten die Türme von Geschoss zu Geschoss nach außen hin etwas weiter über, so dass sie sich gewissermaßen nach außen neigten.
    Entweder aus statischen Gründen oder der Bequemlichkeit halber spannte sich zwischen jedem Turm und seinen Nachbarn ein Gitterwerk aus durchsichtigen Gehwegen. Der zentrale Turm war auf halber Höhe von einem nur an zwei Stellen mit ihm verbundenen Gang umgeben, von dem aus eine Verbindung zu jedem der äußeren Türme führte. Kip konnte sehen, dass diese geschlossenen Gänge voller Menschen waren, die auf dem Weg von einem Turm zum anderen waren.
    »Jede Farbe hat ihren eigenen Turm«, erklärte Eisenfaust.
    »Ich dachte, Ihr wärt kein Führer«, sagte Kip, bevor er sich bremsen konnte. Er blinzelte.
    Eisenfaust sah ihn nur an.
    »Entschuldigung«, quiekte Kip. Er räusperte sich und sagte mit tieferer Stimme: »Ich meine, es tut mir leid.«
    Eisenfaust sah ihn immer noch ausdruckslos an.
    »Lasst mich raten«, fuhr Kip fort, der sich buchstäblich wand: Er wollte Eisenfausts intensiven Blick abwehren. Also deutete er auf den Turm links von dem Tor, dem sie sich näherten, und deutete dann eine Drehung dem Gang der Sonne folgend an. »Infrarot, Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau.« Blau war der Letzte, direkt rechts neben dem Tor.
    »Gut geraten«, sagte Eisenfaust widerstrebend.
    »Und warum werden die Ultravioletten über den Zaun gelegt?«
    »Wie bitte?« Eisenfausts Stimme wurde eine Oktave höher.
    »Ihr wisst schon«, sagte Kip. Was?
    Eisenfaust zog die rechte Augenbraue hoch.
    »Wie zum Auspeitschen.«
    »Dieser Ausdruck bedeutet nicht das, was du denkst«, sagte Eisenfaust. »Benutze ihn nicht noch einmal.«
    Kip öffnete den Mund, um zu fragen, was der Ausdruck denn dann bedeute, aber er konnte erkennen, dass der Hauptmann es ihm nicht verraten würde.
    »Es gibt niemals genug Ultraviolette, um einen ganzen Turm zu füllen, und Ultraviolette wandeln umso besser, je weiter oben sie sich befinden. Die Qualität des Lichts ist dort für ihre Arbeit besser geeignet. Außerdem dient der größte Teil ihrer Arbeit direkt der Weißen. Also wohnen sie im Turm des Prismas, weiter oben.«
    Sie gingen zusammen mit Hunderten von Menschen, die auf dem Weg zu ihrer Arbeit oder ihren Geschäften waren, auf die großen Tore zu. Die Tore waren bedeckt mit gehämmertem Gold, standen jedoch offen, so dass Kip nur einen kurzen Blick auf die auf ihnen dargestellten Szenen und Gestalten werfen konnte. Die Mauern selbst waren jedoch ein

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