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Schwarzes Prisma

Schwarzes Prisma

Titel: Schwarzes Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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schnell größer. Er war zu langsam.
    Dann krachte er auf die Bodenplatte seines Kondors. Der Flugapparat neigte sich unter die Höhe der Bäume, auf eine Wiese, dann begann er wieder aufzusteigen. Er würde es nicht schaffen.
    Gavin griff in das Luxin, als der Kondor durch die Äste krachte. Das blaue Luxin bekam Risse und wäre geborsten, hätte er es nicht gepackt. Einen Moment lang konnte er nichts sehen, während sie sich durch die Bäume pflügten, dann waren sie wieder in der Luft. Bewegten sich hinauf und hinauf, steiler und steiler.
    Schließlich sah er Karris an. Auf ihrer Haut kämpften nun Grün und Rot um die Vorherrschaft. Sie hatte die Hände gegen den Flügel gestemmt, und die Luxin-Fäden, die von ihr ausgingen, erstreckten sich in den hinteren Teil des Kondors. Sie hatte die Kontrolle über das Heckende übernommen. Es war geweitet, grün, nach oben gebogen. Sie hatte ihnen das Leben gerettet, aber ihre Augen waren vor Anstrengung geschlossen, die Muskeln angespannt, um das Heckende gegen die Wucht des Windes oben zu halten.
    »Karris, stabilisiere es!«, rief Gavin.
    »Ich versuche es ja!«
    »Du bist bereits zu …«
    Dann standen sie Kopf und flogen genau gegen ihren vorherigen Kurs. Gavin fiel sein Hemd vors Gesicht, und als er es wegzog, hielten sie ihre Höhe, standen aber immer noch Kopf.
    »Stabilisiere es nicht so!«
    »Entscheide dich!«, rief sie. Sie stand mit den Händen auf der Decke. Gavin griff beiderseits um sie, und gemeinsam drehten sie einmal mehr die Flügel und das Heckende. Sie wurden zu Boden gepresst, als der gewaltige Luxin-Vogel nur zwanzig Schritt über den Bäumen abermals in eine stabile Fluglage geriet.
    Zum ersten Mal seit Stunden, oder zumindest kam es ihm so vor, konnte Gavin frei atmen. Er überprüfte den Kondor. Er schien in durchaus guter Verfassung zu sein.
    »Haben sie uns gesehen?«, fragte Karris.
    »Was? Wer?« Wie konnte sie so viele Dinge gleichzeitig sehen?
    »Die da«, sagte sie nickend.
    Gavin schaute nach Rekton hinüber. Sie waren jetzt nur einige Wegstrecken östlich der Stadt, und sie war tatsächlich niedergebrannt worden. Die ganze Stadt. Das bedeutete entweder einen unglaublich starken roten Wicht oder etwas ganz anderes.
    Und sie sahen etwas anderes. Rund um die Stadt lagerte eine kleine Armee. Es konnten nur Garaduls Männer sein.
    Orholam steh uns bei.
    »Nein«, sagte Gavin. »Sie müssten fast direkt in die Sonne schauen, um uns zu sehen.«
    »Huh. Ein Glücksfall, schätze ich«, erwiderte Karris.
    »Das nennst du einen Glücksfall?«, fragte Gavin.
    »Was ist das?«, unterbrach sie ihn.
    Unterhalb der Stadt, wo die Wasserfälle in Stromschnellen übergingen und der Zorn des Umbers sich langsam abkühlte, lag eine Gruppe von Häusern. Fast ein kleiner Weiler. Alle Gebäude schwelten. Sie sahen auch einen Grünwandler, die Haut erfüllt von Macht, der mehreren von König Garaduls Spiegelmännern gegenüberstand.
    »Das ist ein Kind!«, sagte Karris. »Zwei Kinder. Gavin, wir müssen sie retten.«
    »Ich bringe uns so nah wie möglich hinunter. Roll dich ab, wenn wir aufsetzen.« Sie flogen zehn Schritt über einer Ebene voller Felsen und Sträuchern. Gavin warf eine kleine Haube aus, um den Kondor wieder zu verlangsamen. Die Haube öffnete sich knallend, aber diesmal waren sie beide bereit für den Peitschenschlag und wappneten sich. Gavin warf eine weitere aus und noch eine. Sie verlangsamten sich schneller, als er erwartet hatte. Der Kondor neigte sich dem Boden zu.
    Gavin riss die Hände hoch und sprengte den Kondor in Stücke. Als sie fielen, hüllte er zuerst Karris und dann sich selbst in ein riesiges Kissen aus orangefarbenem Luxin, geschützt von Platten aus elastischem Grün mit sehr hartem gelbem Kern.
    Sie krachten zu Boden, und das orangefarbene und grüne Luxin verlangsamte sie, bevor es von der Wucht ihres Aufpralls explodierte. Das gelbe Luxin bildete einen starreren Ball um sie herum. Gavin krachte durch einige Sträucher, prallte ab und rollte sich ein halbes Dutzend Mal herum, bevor das gelbe Luxin Risse bekam und ihn ohne viel Federlesens auf den Boden prallen ließ. Er wackelte mit Fingern und Zehen. Alles funktionierte. Er sprang auf.
    »Karris?«
    Er hörte einen Aufschrei. Keinen guten. Er rannte los.
    Zwanzig Schritte entfernt sprang Karris auf die Füße. Ihr Haar stand ihr wirr vom Kopf ab, aber er konnte keine offensichtlichen Verletzungen erkennen. Er trat neben sie. »Was ist los?«, fragte er.
    Sie schaute

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