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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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resigniert seufzen. „Das spielt jetzt keine Rolle mehr.“
    „Tut es doch. Übrigens, zwischen Synda und mir ist nichts gewesen.“
    „Einer nackten Synda“, murrte sie.
    Er wollte ihr die Wahrheit sagen. Aber was würde geschehen, wenn er etwas tun müsste, das ihm nicht gefiel, um sein Ziel zu erreichen? Dann würde die Wahrheit zur Lüge werden. Es wäre besser, wenn er sich alle Möglichkeiten offenhielt. Und der letzte Nagel an seinem Sarg? Ein Teil von ihm brauchte den Abstand zu ihr, musste ihn aufrechterhalten, und die Verlobung war dafür genau das Richtige.
    „Vielleicht wollte ich dir sagen, dass ich noch nie jemanden getroffen hab, der so dämlich ist wie du“, behauptete sie, und vor seinem geistigen Auge stellte er sich vor, wie sie das Gesicht zu etwas verzog, das sie vermutlich für eine überhebliche Miene hielt. „Das wird dermaßen wehtun, wenn sie dich dafür auspeitschen, dass du mit mir geredet hast …“
    Nicht lachen. „Sie werden mich nicht auspeitschen. Der König und ich haben uns arrangiert.“
    „Was? Warum hast du mir das nicht gesagt?“
    „Du hast so fleißig meine Wörter gezählt, da wollte ich dir nicht den Spaß verderben.“
    Daraufhin murmelte sie noch ein paar weitere erlesene Beleidigungen vor sich hin. „Tja, na ja, ich schätze, Synda ist Strafe genug. Sie lebt nur für den Augenblick. Ihre Versprechungen vergisst sie ausnahmslos. In ein paar Wochen wird ein anderer Mann ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und du bleibst mit gebrochenem Herzen zurück.“
    Verbitterung schwang in ihren Worten mit, und er musste die Finger ins Kissen krallen, um nicht die Hand nach ihr auszustrecken. „Ich bin vielleicht dämlich, aber meine Intuition sagt mir, dass sie auch dir das Herz gebrochen hat.“
    Sie schnaubte, als wollte sie ihn für verrückt erklären.
    „Also?“
    Offenbar zog sie mit den Fingern Kreise auf der Bettdecke, denn ihre Knöchel streiften seine Brustwarze. Wie ein Stromschlag durchfuhr ihn die Berührung, und beinahe wäre er aus dem Bett gesprungen.
    „Vielleicht hat sie das“, murmelte Tink ahnungslos. „Vor langer Zeit hat sie mir mal versprochen, sie würde mich vor unserem Vater beschützen. Und dann, gleich am nächsten Tag, hat man sie dabei erwischt, wie sie ein paar Harpyien, die zu Besuch waren, die Pferde gestohlen hat. Daraus ist ein Krieg entbrannt, und es wurde eine Strafe verhängt, aber sie hat nicht protestiert, als sie mich weggeschleift haben, um mich auszupeitschen.“
    Die Geschichte verpasste seiner Lust eine kalte Dusche. „Das tut mir leid“, antwortete er, und es tat ihm in der Seele weh. „Wirklich.“
    „Danke.“
    Sah sie so traurig und erschöpft aus, wie sie geklungen hatte? „Ich werde dafür sorgen, dass dein Leben besser wird, Tink“, schwor er ihr. Irgendwie würde er es schon schaffen.
    Sie seufzte. „Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.“
    „Hast du kein Vertrauen in mich?“
    „Ich habe in niemanden Vertrauen.“

11. KAPITEL
    Kane stand am Bett und blickte auf Tink hinab. Durch das Fenster strömte die Sonne herein, und als hätte sie eine magische Anziehungskraft, hüllte das Licht das Mädchen ein, sie allein. Ließ sie erstrahlen. Umspielte jede einzelne köstliche Nuance. Ein erstaunlicher Frieden ging dabei von ihr aus. Ein Frieden, nach dem auch er sich sehnte.
    Sie war eine schlafende Schönheit. Ein richtiges Dornröschen, samt böser Stiefmutter und Halbschwester.
    Zu ihrem großen Pech würde Kane ihr Märchenprinz sein.
    Er hatte sich dagegen gewehrt, doch irgendwann war er eingeschlafen. Als er aus einem Albtraum hochgeschreckt war, hatte er Tinkerbell auf seiner Brust schlafend vorgefunden.
    War sie von allein dorthin gerollt, oder hatte er sie an sich gezogen?
    Bei diesem engen Kontakt hatte er auf mehr als eine Weise gelitten. Mit voller Macht war seine Lust zurückgekehrt.
    Nachdem er sie sanft von sich geschoben hatte, war er disziplinierter gewesenund wach geblieben. Hatte jedem ihrer Atemzüge gelauscht, jede ihrer Bewegungen herbeigesehnt, daran zurückgedacht, wie sie ihn zum Lachen brachte. War innerlich fast gestorben, weil er sich immer noch zu ihr hinüberrollen wollte, auf sie, und sie ausziehen, sie berühren, Dinge mit ihr anstellen wollte, obwohl er allein beim Gedanken daran gegen eine alles verschlingende Panik ankämpfen musste.
    Er verdiente sie nicht. Seine Launen waren zu unberechenbar. In der einen Sekunde war er glücklich, in der nächsten gereizt. Im einen

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