Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
die ihn überraschte – und sehr erfreute. Als ihr Blick auf ihn fiel, breitete sich Erleichterung auf ihrem Gesicht aus. „Kane, ich …“ Dann entdeckte sie Synda und presste sofort die Lippen aufeinander. Die Erleichterung verblasste, wich derselben Abscheu und Pein, die er selbst erfahren hatte. „Vergiss es.“
    Die Prinzessin war ihre Feindin. Das verstand er. Aber er konnte ihr sein Tun nicht erklären, konnte ihr nicht sagen, dass er sein Heiratsversprechen gegenüber Synda nur als List benutzte, um ihr zu helfen. Wenn die Prinzessin von seinem Plan erführe, würde er fehlschlagen. Sie würde es ihrem Vater verraten, und der König würde seine Drohung von heute Nachmittag beim Schach wahrmachen und Kane zum Abschuss freigeben.
    „Ist irgendwas?“, fragte er knapp.
    Tinkerbell hob trotzig das Kinn. „Nope. Mir geht’s super.“
    Ihr ging es nicht super. Unsanft stellte er Synda auf die Füße und schob sie vorwärts. „Ich bringe dich in dein Zimmer, Prinzessin. Und da bleibst du. Allein.“
    Als sie sich im Gehen umdrehte, um ihn anzusehen, loderte es in ihren Augen rot auf. „Du weist mich ab?“
    „Für den Augenblick“, bestätigte er.
    „Oh!“ Sie schlug ihm vor die Brust. „Dann hol mir einen Morgenmantel. Augenblicklich!“
    Wenn er dafür Tinkerbell aus den Augen lassen müsste? Oh nein. Dann würde sieabhauen.
    Kurzerhand entledigte er sich seines Hemds und zog es dem Mädchen über den Kopf. „Bitte. Du bist angezogen. Jetzt geh.“
    Das Rot in Syndas Augen verschwand, während sie ihn mit offenem Mund bewundernd anstarrte. „So. Viele. Muskeln.“ Sie streckte die Hand aus, wollte mit den Fingerspitzen über seinen Waschbrettbauch streichen, doch er trat zurück und wich jeder weiteren Berührung aus.
    Tinkerbell hielt den Blick gesenkt und weigerte sich, ihn anzusehen.
    „Dein Zimmer, Prinzessin“, drängte er.
    Schwungvoll drehte Synda sich um, ignorierte Tinkerbell und marschierte davon. „Komm schon. Hier lang.“
    Er folgte ihr und zog Tinkerbell mit sich. „Du gehst mir nicht aus den Augen, bis ich weiß, warum du zu mir gekommen bist.“
    „Das spielt keine Rolle mehr. Ich hab’s mir anders überlegt“, entgegnete sie schnippisch.
    „Na, dann überleg’s dir eben noch mal anders.“
    Sie entgegnete leise. „Zwing mich doch.“
    Gefährliche Worte. Ihm fielen auf Anhieb mehrere Möglichkeiten ein, das zu erreichen.
    Synda führte sie bis ins oberste Stockwerk des Palasts, zu einer mehrteiligen Suite, in der sich mehr Reichtümer stapelten als in der Schatzkammer eines Sultans. Antike Möbel, diamantene Vasen, Marmor, Onyx, jedes Gemälde goldgerahmt, Perserteppiche, ein Tisch aus Rubinen und ein riesiges Bett, in dem problemlos zwölf Leute Platz gefunden hätten.
    Die Prinzessin schlüpfte aus seinem Hemd und spazierte Richtung Badezimmer. „Zeit für ein Schaumbad“, rief sie und blieb stehen, um über die Schulter zu Kane zurückzublicken. „Noch kannst du dazukommen.“
    „Nein, danke.“
    Sofort erwachte wieder das rote Flackern in ihren Augen. „Ich würde auch dafür sorgen, dass du es genießt.“
    Das wagte er zu bezweifeln. „Warum hebst du dir das nicht für die Hochzeitsnacht auf?“ Eindringlich sah Kane zu Tinkerbell hinab, die sich weiterhin weigerte, seinem Blick zu begegnen, und es trotzdem irgendwie schaffte, pure Ablehnung auszustrahlen. „Wo ist dein Zimmer? Wir reden dort.“
    Sie wurde schlagartig blass und murmelte: „Auf mein Zimmer bringe ich dich nicht.“
    „Ich finde es auch ohne dich. Für dich wäre es bloß besser, wenn das eher früher als später passiert.“
    Sie verengte die Augen und stieß den Atem aus. „Meinetwegen. Hier lang.“ Damit zog sie ihn aus der Suite.
    Synda rief ihm etwas hinterher, doch er hörte nicht, was sie sagte, und es war ihm auch egal.
    Tinkerbell scheuchte ihn mehrere Treppen hinab, in einen dunkleren, feuchtkalten Teil des Palasts. Der Flügel für die Bediensteten, darauf hätte er gewettet, und dieses Wissen machte ihn wütend. Wie konnten sie die Tochter eines Königs so mies behandeln?
    Vor einer offenen Tür blieb sie stehen, und er spähte hinein. In der Dunkelheit konnte er Liege um Liege ausmachen, einen schlafenden Körper neben dem anderen, doch das war alles. Keinerlei Luxus jedweder Art.
    „Hier bleibst du nicht“, erklärte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Äh, und wie ich hier bleibe.“
    Und er sollte auf einem Bett wie aus Wolken schlafen, während er wusste, dass sie es

Weitere Kostenlose Bücher