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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Als er die Peitsche knallen ließ, nahm die Kutsche Fahrt auf. Wenn Tink wieder gesund war, würde er aus diesem Reich verschwinden. Sie hatte von Anfang an recht. Er konnte ihr nicht helfen. Wäre er nicht gewesen, befände sie sich jetzt nicht in dieser Situation. Er hatte alles nur noch schlimmer für sie gemacht.
    Eigentlich hatte er es für alle schlimmer gemacht.
    Wenn Katastrophe erst erledigt wäre, würde er zurückkommen und sie holen.
    Während er weg wäre, könnte ein Mann daherkommen und sich in sie verlieben. Ein Mann, der ihrer würdig wäre, der gut für sie wäre. Dieser Mann würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, um sie zu retten; er würde erledigen, was immer sieerledigt wissen wollte. Ihrer Familie den Krieg erklären. Ja. Sie umwerben. Absolut. Sie faszinieren, sie begeistern. Definitiv. Sie in ein anderes Land entführen, wo sie in Sicherheit wäre. Die beiden würden heiraten, und sie würden sich ihrer Liebe hingeben, würden die Kinder zeugen, die auf die Welt zu bringen Tink sich im Moment fürchtete, und sie würde glücklich sein. Endlich überglücklich.
    Ja, eines Tages.
    Und dann bringe ich den Kerl um, weil er gewagt hat, sich zu nehmen, was mir gehört.
    Plötzlich wieherten die Pferde und bremsten ab, gingen auf die Hinterbeine und schlugen panisch mit den Vorderhufen aus.
    „Hooo“, rief Kane. Als sie sich ein wenig beruhigt hatten, sah er die Blonde aus dem Wald – Petra – auf der Straße stehen. Die Hände hatte sie kampfeslustig in die Hüften gestemmt.
    „Du hast mich angeschossen, und ich versichere dir, dafür werde ich mich revanchieren. Aber darum kümmern wir uns später“, verkündete sie. „Jetzt will ich erst mal das Mädchen.“
    Stell dich hinten an, Weib. „Pech für dich. Sie gehört mir.“
    Winzige goldene Flammen loderten in ihren Augen auf. „Warum schließen wir nicht einen Handel ab? Du gibst sie mir jetzt. Dann versklave ich sie, wie es bei meinem Volk so üblich ist, und damit sind wir quitt. In ein paar Tausend Jahren kriegst du sie zurück. Wie sieht’s aus?“
    Eher würde Kane sterben. „Ich hab dir schon mal wehgetan. Zwing mich nicht, es wieder zu tun.“
    Ehrlich amüsiert lachte sie in sich hinein. „Das will ich sehen, Krieger. Ein zweites Mal erwischst du mich nicht unvorbereitet.“
    Meins , behauptete Katastrophe .
    Kane ruckte an den Zügeln, zwang die Pferde vorwärts. Das Mädchen musste beiseitespringen, um nicht überrannt zu werden, doch sie wartete bis zum letzten Augenblick und packte den Spritzschutz am Hinterrad, um sich mitziehen zu lassen. Staub wirbelte auf, musste ihr das Atmen schwer machen.
    Dummes Mädchen. Was wollte sie erreichen, indem sie …
    Augenblicklich stieg ihm Rauch in die Nase, und er hustete. Angespannt sah er sich um. Die Phönix hatte sich fallen lassen und lag auf der Straße, aber vorher hatte sie noch das Hinterrad in Brand gesetzt. Einfach so. Kurz entschlossen zückte er den Dolch, der in seinem Stiefel steckte, und schnitt die Pferde los. Während die Kutsche sich gefährlich zur Seite neigte, kletterte Kane hastig auf den Kabineneingang zu … Sie kippte immer weiter … und schleuderte ihn durch die Mitteltür, als das Gefährt krachend auf die Seite fiel.
    Der Aufprall war brutal, doch es gelang ihm gerade noch rechtzeitig, Tink in die Arme zu schließen und einen Großteil des Schlags abzufangen. Als die Kutsche schließlich liegen blieb, eingehüllt in eine undurchdringliche Rauchwolke, bemerkte er, dass Tink still geworden war. Zu still.
    Extreme Hitze leckte an seiner Haut, während er zwei Finger auf Tinks Halsschlagader legte. Als er ein schwaches Pochen verspürte, hätte er vor Erleichterung aufjaulen können. Hustend hob er sie hoch und bugsierte ihren schlaffen Körper durch die Türöffnung. Dann zog er sich selbst nach draußen und beobachtete wachsam die Umgebung, während er sich Tink über die Schulter legte. Durch den dichter werdenden Rauch sah er die Phönix auf sie zu rennen, ein lebendes Feuer, von Kopf bis Fuß in Flammen eingehüllt, genau wie das Rad – nein, mittlerweile war es der gesamte untere Teil der Kutsche –, und knisternd vor Bedrohlichkeit.
    Jeden Augenblick rechnete er mit dem Erscheinen ihrer Kameraden, doch es kam niemand. Blitzschnell traf er eine Entscheidung.
    Er musste sie umbringen, und wenn es auch nur für eine Weile war. Wie alle Phönixe würde sie sterben, und ihr Körper würde zu Asche verbrennen. Doch es bestand die sehr reale

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