Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
zu ihm um – und ihr fiel die Kinnlade herunter. Ganz so groß, wie sie vermutet hatte, war er nicht, aber trotzdem ein Riese. Er besaß eine Muskelmasse, von der selbst ihre kräftigsten Freunde nur träumen konnten. Doch es war sein Gesicht, das ihre Aufmerksamkeit wahrhaft fesselte.
    Er. War. Umwerfend. Er müsste nicht erst mit einer Frau sprechen, um ihr Interesse zu wecken. Ein Blick würde reichen. Er hatte schwarzes Haar und schwarze Augen. Bodenlose Augen, um genau zu sein. Eine stolze Nase, ein stures, kantiges Kinn. Rubinrote Lippen, ein herrlicher Kontrast zu all dieser Dunkelheit. Seine Haut war perfekt gebräunt.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er.
    „Ja.“ Du bist eine Kriegerin. Jetzt benimm dich auch so. Sie löste sich von ihm, doch das gelang ihr nur aus dem Grund, dass er sie ließ; das wusste sie. „Ich hab dich schon mal gesehen.“
    Strider war mit Kaia der Flügelvernichterin zusammen oder verlobt oder was auch immer, und um sie zu beschützen, hatte er Lazarus enthauptet. Letzterer war der Gemahl einer anderen Harpyie, die sogar noch anstrengender war als Kaia und nun verzweifelt danach strebte, seinen Tod zu rächen.
    „Warum bist du am Leben?“, fragte sie scharf.
    „Mein Körper wurde zwar zerstört, aber nicht mein Geist. Ich war die ganze Zeit über in der Rute gefangen.“
    War. Vergangenheitsform. Waren sie wirklich entkommen? „Wenn dein Körper zerstört wurde, warum kann ich dich dann anfassen?“
    „Dein Körper wurde ebenfalls vernichtet, als du ins Innere der Rute gelangt bist.“
    „Nein.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich kann uns beiden neue machen, sobald ich wieder zu Hause bin.“
    Sie würde nicht in Panik verfallen. Sie würde ihm glauben. Denn die Alternative sagte ihr so gar nicht zu.
    „Bist du bewaffnet?“, fragte er.
    War sie das? Zügig tastete sie sich ab und fand … nichts. Stumm hob sie das Kinn, nicht bereit, den Mangel einzugestehen. „Willst du mit mir kämpfen, oder was? Bevor du darauf antwortest, solltest du vermutlich wissen, dass ich keinerlei zarte Gefühle hege und dir Dinge antun werde, die du nicht einmal deinem schlimmsten Feind an den Hals wünschen würdest.“
    „Ja, ich will kämpfen, aber du bist nicht der Gegner, nach dem ich mir die Finger lecke – auch wenn mich deine Worte ziemlich neugierig gemacht haben. Mit ihm will ich kämpfen.“ Mit einem Nicken deutete Lazarus auf eine Stelle hinter ihr. „Wir werden zusammenarbeiten müssen, um ihn zu besiegen. Ich bin gut, wahrscheinlich der beste und stärkste Krieger, den du je treffen wirst, aber zufällig befinden wir uns im selben Raum mit dem einzigen Mann, der mich je besiegt hat.“
    Er hatte gesagt „Mit ihm“. Meinte er den dünnen Mann mit den roten Augen, den sie erblickt hatte, nachdem sie sich den Umhang umgelegt und das Gemäldebetrachtet hatte? Und dieser Kerl sollte Lazarus besiegt haben? Er musste über Fähigkeiten verfügen, die das Gemälde nicht enthüllt hatte. Eine düstere Vorahnung machte sich in ihr breit, als sie sich umwandte, doch … sie konnte ihn nicht sehen.
    „Er ist hier?“, vergewisserte sie sich. „Wer ist er?“
    „Du kannst ihn nicht sehen?“
    Sie leckte sich die Lippen und weigerte sich ein weiteres Mal, eine Schwäche einzugestehen.
    „Er besitzt die Fähigkeit, sich zu zeigen – oder auch nicht. Er muss beschlossen haben, dass du es nicht wert bist, mit ihm zu spielen.“ Er seufzte. „Schätze, dann ist es an mir, die Lage zu retten.“

16. KAPITEL
    Katastrophe lachte diabolisch. Lachte noch fanatischer als vor Wochen, während Kane gefesselt, vergewaltigt, geschlagen und erniedrigt worden war. Und der Grund war Tink, die zusammengebrochen war, deren Körper sich in qualvollen Krämpfen am Boden wand, mit grausam verzerrtem Gesicht. Ununterbrochen stöhnte sie. Die Art von Stöhnen, die er nur vom Schlachtfeld kannte, nachdem der letzte Schwertstreich gefallen war, wenn auch der letzte Feind, der sich noch auf den Beinen gehalten hatte, endlich besiegt war.
    Rot stürzte von ihr weg, und die Hörner auf seinem Kopf schrumpften … verschwanden. „Was ist los mit mir? Ich bin so schwach, und trotzdem … trotzdem …“
    Schwarz fiel auf die Knie, während seine Flügel sich ruckartig in seinen Rücken zurückzogen und verschwanden.
    „Schwach und trotzdem … friedvoll.“
    Grün stand da wie erstarrt, die Augen weit aufgerissen, und sah geschockt zu, wie die Schuppen von seiner Haut abfielen.
    Der schwarze Nebel, der sie

Weitere Kostenlose Bücher