Schwarzes Verlangen
Desaster“, antwortete er mit dumpfer Stimme. „Ich weiß.“
Für einen langen Moment blickte sie ihn an, und was auch immer sie in seiner Miene las, besänftigte sie ein wenig. Sie ließ die Schultern sinken. „Nein, das ist es nicht, was ich sagen wollte.“
„Warum nicht? Es stimmt doch.“
Sie schüttelte den Kopf. „Die bedeuten Ärger. Eine weitere Bedrohung für dich.“
„Und für dich.“ Er trat näher an sie heran. Sie wich zurück, vergrößerte den Abstand. Er machte noch einen Schritt und noch einen, und sie tat das Gleiche, bis sie nirgendwohin mehr ausweichen konnte. Die Wand in ihrem Rücken setzte ihrem Rückzug ein Ende.
Er beugte sich zu ihr hinunter und rieb seine Nase an ihrer. Sie zu berühren war genauso unentbehrlich wie das Atmen.
Sie schloss die Augen, als hätte sie Schmerzen. „Wie machst du das, Kane?“, flüsterte sie.
„Was?“
„Mich dazu bringen, dich zu wollen, trotz allem.“
Er hörte nur ein Wort – wollen. Blitzschnell ergriff er seine Chance und drückte den Mund auf ihren. Obwohl sie nicht die Lippen für ihn öffnete, schmeckte er sie bereits, und Begierde durchflutete ihn, ertränkte ihn.
Meins , dachte er.
Niemals , spie Katastrophe .
„Bitte“, flehte Kane, ohne der Bestie Beachtung zu schenken. Aus dieser Nähe sah er jede einzelne Wimper, die ihre kristallenen Augen umrahmte, und sie waren lang und bezaubernd, ein Symbol der Unschuld, vermischt mit willenloser Begierde.
„Nein, ich …“
Als er sie erneut küsste, war ihr Mund bereits geöffnet. Er nutzte es aus, drängte seine Zunge gegen ihre.
Stöhnend gab sie jeden Widerstand auf. Sie schlang die Arme um seinen Hals, während sie seinen Kuss mit der Heftigkeit einer Verhungernden erwiderte.
Er versuchte, sie zu bremsen, doch schon bald wand sie sich in seinen Armen, rieb sich an ihm, verloren in ihren Empfindungen, alle Hemmungen vergessend. Spielerisch biss er sie in die Unterlippe, und sie biss zurück, und damit war es um sie geschehen. Sie wurden zu Tieren.
Er knurrte, und sie knurrte, und sie verschlangen einander. Mit einer Hand massierte er ihre Brust, packte fest zu, eigentlich zu fest, doch wie beim letzten Mal schien es ihr nichts auszumachen. Mit der anderen Hand umfasste er ihre Handgelenke und fixierte sie über ihrem Kopf.
Sie bog den Rücken durch, presste sich enger an seinen Leib.
„Mehr?“
„Bitte“, flehte sie heiser.
„Dieses Wort gefällt mir auf deinen Lippen.“ Er hob den Saum ihres Kleids, und sein Blut stand in Flammen. Mit seinen Knöcheln streifte er die warme, zarte Haut an der Innenseite ihres Oberschenkels, und ihn überlief ein lustvoller Schauer. Dann hob er sie hoch, hielt sie fest, brachte sie dazu, die Beine um ihn zu schlingen, wie sie es in der Schneiderwerkstatt getan hatte. Als sie ihre Mitte an seine Erektion drückte, erfüllten ihn zugleich ein Hauch von Erlösung und eine noch tiefere Begierde.
Er krallte die Finger um ihren Po, unter den Saum ihres Höschens, suchte nach intimerem Kontakt.
„Au!“, rief sie aus und kämpfte plötzlich darum, von ihm wegzukommen.
Augenblicklich verdrängte Sorge sein Begehren, und er ließ sie hinunter. „Was ist los?“
Sie hieb auf den Ärmel ihres Kleids ein. Von einer der Fackeln waren Funken auf sie herabgeregnet.
Mit finsterer Miene wich er vor ihr zurück. Während er versuchte, seine rasende Begierde unter Kontrolle zu bekommen, achtete er darauf, einen sicheren Abstand zu ihr zu halten. Katastrophe würde ausrasten, wenn Kane zu Ende brachte, was er angefangen hatte.
Es wird nicht immer so sein, rief er sich in Erinnerung.
Seufzend warf sie ihm einen gequälten Blick zu. „Noch ein Beweis dafür, dass wir das nicht tun sollten.“
„Wir sind füreinander bestimmt, und das weißt du auch.“
Sie hob den Arm und deutete auf den versengten Stoff. „Kane, hast du gesehen, was gerade …“
„Hast du heute an mich gedacht?“, fiel er ihr ins Wort. Er brauchte einfach ihre Bestätigung, dass sie Gefühle für ihn hegte, egal, was sie sagte. „Hast du dir gewünscht, ich wäre bei dir?“
Sie ließ den Arm wieder sinken. „Öfter, als mir lieb ist.“
„Ich hab auch an dich gedacht“, gestand er.
„Warum?“, wisperte sie, und obwohl ihr Kopf gesenkt war, hielt sie seinem Blick stand. „Warum denken wir aneinander? Es wäre so viel besser für uns beide, wenn wir uns voneinander fernhalten würden.“
„Ich hab’s versucht. Ich schaff es nicht.“ Durchdringend
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