Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
schaute er sie an. „Ich könnte dich heiraten“, sagte er leise.
    Einen Moment lang schloss sie die Augen, und es sah so aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Dann kam sie auf ihn zu, und mit jedem Schritt wurde ihr Gesichtsausdruck entschlossener. Bevor er zurückweichen konnte, legte sie ihm die Hände auf die Schultern. Er verkrampfte sich, hatte Angst um sie, Angst vor dem, was Katastrophe anstellen könnte, doch er hielt sie nicht davon ab. Er sehnte sich einfach so sehr nach irgendeiner Art von Kontakt mit ihr, selbst wenn es nur das war.
    „Ich mag es, wie du mich küsst“, gestand sie. „Und wie. So sehr .“
    „Mögen ist ein viel zu schwaches Wort für das, was ich dabei empfinde, wenn du mich küsst.“
    „Und ich mag es, wenn du mich berührst. Und ich mag dich, so verwirrend du Bestie auch manchmal sein kannst.“ Ihr Kinn begann zu zittern. „Deshalb tut es mir in der Seele weh, dass ich … Nein sagen muss. Nein, ich … will dich nicht heiraten.“
    Er fuhr zurück, als hätte sie ihm mit einem Hammer vor den Kopf geschlagen. „Weil der Dämon dich versengt hat?“, krächzte er. „Ich werde das Ungeheuer nicht für immer in mir tragen. Ich habe vor, es umzubringen.“
    „Ich könnte jetzt lügen und behaupten, das sei der Grund. Ich könnte dir erzählen, ich würde jemand anderen begehren und du seist im Weg. Aber die Wahrheit ist: Ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst. Nicht, ohne dabei verletzt zu werden.“
    Er fühlte sich, als hätte er gerade einen Schlag in die Magengrube bekommen. Genau wie seine Freunde zweifelte sie an ihm. Hatte kein Vertrauen in seine Fähigkeiten.
    Katastrophe lachte voll diabolischer Schadenfreude, zu guter Letzt doch noch befriedigt.
    „Ich will, dass du dieses Reich verlässt“, erklärte sie mit bebender Stimme. „Noch heute Nacht. Jetzt sofort.“
    Kane war ein Mann, der Schmerzen gewohnt war. Zumindest hatte er das geglaubt. Jetzt erkannte er seinen Irrtum. Dies war wahre Pein. Zurückweisung durch die Frau, nach der er sich verzehrte.
    Mit der Zeit war er geübt darin geworden, Mauern in seinem Inneren zu errichten, und von dieser Fähigkeit machte er jetzt Gebrauch. Mit ausdrucksloser Miene, ohne den geringsten Hinweis auf seine Gefühle, sagte er: „Also gut.“ Seinem Tonfall nach hätte er genauso gut über das Wetter reden können. „Ich werde dich nicht länger belästigen.“ Er wandte sich um und verließ das Versteck.
    Als er durch den Saal stürmte, kam ihm William entgegen.
    „Wo liegt das Problem?“, fragte der Krieger nach einem einzigen Blick in Kanes Gesicht.
    „Geht dich nichts an“, antwortete er. „Halt einfach nur deine Jungs von Tink fern. Ich kann sie nicht länger beschützen.“
    „Hallo-o? Darüber haben wir doch schon gesprochen. Sie gehört dir, und ich werde nicht zulassen, dass meine …“
    „Sie gehört nicht mir“, unterbrach Kane ihn barsch. „Und von mir solltest du deine Jungs auch fernhalten. Wenn die mir noch einmal unter die Augen kommen, kann ich für nichts mehr garantieren.“
    Ohne ein weiteres Wort ließ er William stehen, schnappte sich den ersten Drink,den er entdeckte, dann noch einen und noch einen, ertränkte sich beinahe. Er tanzte mit Synda, wirbelte mit ihr über die Tanzfläche. Er tanzte mit ihren Freundinnen. Unaufhörlich spürte er ihre Hände auf seinem ganzen Körper, und immer wieder musste er gegen den Würgereiz ankämpfen. Dann schnappte er sich wieder Synda, um unter dem wohlwollenden Blick des Königs noch einmal mit ihr zu tanzen.
    „Ich muss dich einfach in meinem Bett haben, Lord Kane“, wisperte Synda, und warm strich ihr Atem über sein Ohr. „Erlaub’s mir. Bitte. Du wirst es nicht bereuen. Ich tu alles, was du verlangst.“
    Schon öffnete er den Mund, um abzulehnen, doch dann traf sein Blick den von Tink, die ihn mit ausdruckslosem Gesicht beobachtete, während sie einen Tisch abwischte. „Okay, lass uns verschwinden.“

23. KAPITEL
    Im Reich der Blutigen Schatten
    Torin saß an seinem Schreibtisch und hämmerte so verbissen auf die Tastatur ein, dass das Plastikgehäuse zerbrach. Schon wieder. Fluchend warf er das Ding beiseite und griff sich eine neue aus seiner Ersatzteilkiste.
    Überall auf der Welt gab es Unruhen. Es wurde gekämpft, revoltiert und geplündert. Ohne jeden Grund! Cameo und Viola waren noch immer verschwunden, und es war ihm bisher nicht gelungen, auch nur eine einzige Spur zu entdecken, die ihn zu ihrem Aufenthaltsort

Weitere Kostenlose Bücher