Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Krieger oben auf einer von Rauch umwaberten Klippe an.
    Kane sagte heiser: „Hier.“ Patschuli hing in der Luft, ein Geruch, den er nur zu gut kannte.
    Immer noch kämpfte er gegen seinen Fluchtinstinkt an, doch er hockte sich hin und spähte auf eine Ebene hinab, die mit scharfkantigen Felsen und schwarzer Erde bedeckt war. Es gab zwar ein paar knorrige Bäume, doch an ihnen war kein Zeichen von Leben auszumachen. Mittendrin stand das Zelt, von dem Tink gesprochen hatte, groß und fleischfarben – Kane wusste, dass die Regenbogenbande dafür Menschen gehäutet hatte.
    Da drinnen war Tink. An einen Pfahl gefesselt. Hilflos.
    Zorn verdrängte den schlimmsten Widerwillen. Die Männer selbst saßen um ein Lagerfeuer herum und rösteten Marshmallows, vollkommen entspannt. Vermutlich überlegten sie sich gerade die beste Strategie, um Tink zu „umwerben“.
    Meine Tink. Niemand außer mir darf sie umwerben.
    „Was macht ihr denn hier?“, ertönte hinter ihm eine vertraute Stimme.
    Während Kane sich umwandte, zückte er schon einen Dolch. Und fand sich Auge in Auge mit William wieder.
    „Willy-Vanilli, mein Schnuckelbär!“, begrüßte Anya ihn grinsend. Ihr ganzes Gesicht leuchtete vor Freude auf. „Ich hab dich wahnsinnig vermisst.“
    „Tja, ich dich überhaupt nicht, du anstrengendes Gör.“
    „Hast du wohl.“
    „Hab ich nicht.“
    Es folgte ein alberner Wettstreit, wie ihn sonst nur Vierzehnjährige austrugen.
    Normalerweise hätte es Kane amüsiert. Doch jetzt? Seine Nerven waren einfach zu überspannt.
    „Das reicht“, sagte Lucien, und der lächerliche Katzendamenkampf fand ein Ende.
    „Ich werde deine Jungs umbringen“, eröffnete Kane. Und zwar bald. Er wollte hier weg.
    „Witzig, denn ich werde meine Jungs umbringen“, widersprach William zähneknirschend und postierte sich neben ihm. „Die haben mich allen Ernstes in Séduire zurückgelassen und gedacht, ich sei tot. Was allerdings gar nicht so schlecht war, denn die Phönix hat die königlichen Gärten abgefackelt, und irgendjemand muss dafür bestraft werden. Der König hat sich für deine Tinkerschnecke entschieden, weil die offenbar sowieso immer an allem schuld ist. Er will einen TruppSoldaten nach ihr ausschicken.“
    Kane musterte die Umgebung und legte sich zurecht, wie er am besten gegen die Regenbogenbande vorgehen würde. Abgelenkt kommentierte er: „Was für ein Pech, dass sie jetzt mir gehört und nicht mehr ihm.“ Wenn er an der Klippe hinabkletterte, wäre er leicht zu entdecken. Die Regenbogenbande wäre abgelenkt, sie würden ihre Posten verlassen, um gegen ihn zu kämpfen. Dann könnte Lucien sich in das Zelt beamen und Tink in Sicherheit bringen.
    „Er ist der festen Überzeugung, dass du deine Tink mittlerweile satthast. Der rechnet mit einer dankbaren Umarmung.“
    Das lag daran, dass sie in Tiberius’ Augen keinerlei Wert hatte.
    Dem Mann musste mal jemand die Wahrheit vor Augen führen.
    „Vergiss die Fae. Wo ist Weiß?“, fragte er. Wenn es sein musste, würde er auch gegen sie kämpfen.
    „Die hat ihren Brüdern geholfen, mich in den Hinterhalt zu locken, aber wenigstens ist sie zurückgekommen, um mich zu verarzten“, erzählte William. „Deshalb hab ich ihr nur ein Timeout verordnet.“
    Einmal hatte William einem Jäger ein Timeout verordnet. Der Mann hatte sich die eigenen Handgelenke durchgenagt bei seinem Versuch, den Qualen zu entkommen, die der Krieger auf ihn losgelassen hatte.
    „Ach, übrigens“, fügte William hinzu. „Ist dir irgendwas Komisches an deinem Ehering aufgefallen? Ich hab immer gehört, er hätte seltsame Kräfte, wollte aber nie mein kostbares Leben aufs Spiel setzen, indem ich ihn selbst ausprobiere.“
    Kane schätzte die Distanz vom Fuß der Klippe bis zum Lagerfeuer ab. „Also hast du lieber mein kostbares Leben aufs Spiel gesetzt?“ Wenn die Regenbogenbande sich dagegen entschied, sich ihm im Kampf zu stellen, blieb ihnen möglicherweise genug Zeit, zu Tink zu gelangen, bevor Lucien sich ins Zelt beamen und sie befreien könnte.
    Dieses Risiko würde er eingehen müssen.
    „Äh, jaha“, antwortete William. „Hallo? Ich bin doch ein kluges Kerlchen.“
    „Der Ring zeigt es mir an, wenn sich ein Feind nähert.“
    „Was?“ Stahlblaue Augen verengten sich zu bedrohlichen Schlitzen. „Gib ihn mir zurück.“
    Kane ignorierte ihn und verkündete: „Ich werde mich um die Regenbogenbande kümmern. Lucien, du übernimmst Tink.“
    „Was ist mit mir?“, wollte Anya

Weitere Kostenlose Bücher