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- Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken

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Titel: - Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Radloff
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befürworten 29 Prozent unserer Zuschauer eine lebenslängliche Haftstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Mehr als 42 Prozent fordern die Todesstrafe, während die übri…«
    Rebekka schaltete den Ton aus. »Du solltest dir das nicht anhören.«
    Er versuchte zu lachen. »Viel Feind, viel Ehr.«
    »Das ist doch Schwachsinn. Wissen die nicht, dass die Todesstrafe in Deutschland abgeschafft wurde?«
    »Ich denke, Kruppstahl will sie wieder einführen.«
    »Das hat er nicht zu entscheiden.«
    »Richtig, der Bundestag tut bekanntlich nie, was er vorschlägt.« Meph griff wieder nach seinem eGalaxy.
    »Und du bist sicher, dass dein Plan funktionieren wird?« Sie fragte das nicht zum ersten Mal.
    »Sonst würde ich es nicht versuchen«, log er, ebenfalls zum wiederholten Mal.
    »Ich finde trotzdem, dass du ein enorm hohes Risiko eingehst. Was ist, wenn sie dich aufspüren?«
    »Dafür habe ich das A-Modul.«
    »Aber du bist noch nie mit jemandem direkt in Kontakt getreten. Was ist, wenn du zu lange in der Leitung bleibst oder etwas anderes übersehen hast?«
    »Dann ist es eben so.«
    »Das ist alles? Meph, es geht um dein Leben. Vielleicht haben sie ihre Aufspürroutinen verbessert, oder du lässt dich zu einem Fehler hinreißen. Bei deinem Plan können tausend Dinge schiefgehen.«
    »Willst du mir die Sache ausreden? Spar dir die Mühe.«
    Rebekka machte ein gekränktes Gesicht. »Gestern Nacht wolltest du nicht einmal an anonyme_quelle schreiben, und jetzt legst du dich mit Westphal selbst an. Warum hast du es plötzlich so eilig?«
    Weil ich dich durchschaut habe. »Weil ich keine andere Wahl habe. Du hast doch gehört, was sie mit mir machen wollen, wenn sie mich schnappen. Soll ich die Hände in den Schoß legen, bis sie nur für mich die Todesstrafe wieder einführen? Lieber hole ich mir mein Leben zurück.«
    »Hast du es immer noch nicht begriffen, Meph?«, sagte sie sanft. »Dein altes Leben ist weg. Gelöscht. Du kriegst es nie mehr wieder. Alles, was du tun kannst, ist, dir ein neues aufzubauen.«
    »Als gejagter Terrorist? Das ist kein Leben.«
    »Du bist kein Terrorist. Wenn all das hier vorbei ist, wirst du ganz neu anfangen können.«
    »Dann ist es zu spät. Was sie mit mir gemacht haben …« Meph sprach nicht weiter. Die Narben von der Raygun waren unsichtbar, aber das hieß nicht, dass sie nicht schmerzten.
    Rebekka legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es ist nie zu spät.«
    Unwillkürlich streifte er die Hand ab. Kurz befürchtete er, dass er sich damit verraten haben könnte, aber sie sah ihn nur weiter verständnisvoll an. Wieder hatte Meph das Gefühl, als wisse sie besser als er selbst, was in ihm vorging, doch dann fesselte jemand anderes seine Aufmerksamkeit.
    »… begrüßen Sie mit mir den Informationskooperationsminister des Bundes, Doktor Joseph Westphal!«
    »Auf Sendung« stand auf dem Leuchtschild über der Tür. Davor war ein gepanzerter Wachmann mit Maschinenpistole postiert. Als sich Stephans mit seinem Begleiter näherte, legte der Mann die Hand auf die Waffe. Stephans blieb nicht stehen. Als er nahe genug heran war, piepste das Pad der Wache zum Zeichen, dass die Sicherheitsfreigabe im Ausweis des Kommissars hoch genug war, dass er passieren durfte. Der Gorilla gab die Tür frei. Der junge Mann, der Stephans abgeholt hatte, stieß sie auf und ging voraus. Lauter Beifall schallte ihnen entgegen.
    Stephans musste sich bücken, um nicht mit dem Kopf am Türrahmen anzustoßen. Als er sich wieder aufrichtete, stiegen ihm sofort Schweißtropfen auf die Stirn. Das Studio war nicht nur heißer, sondern auch kleiner, als es im Fernsehen den Anschein hatte. Westphal und Gianna Messina begrüßten einander im Rampenlicht. Der Beifall wollte nicht enden, obwohl die »Applaus«-Schilder nicht leuchteten. Stephans ließ den Blick über die Zuschauerränge schweifen. Sie lagen im Dunkeln, aber er konnte sehen, dass kein einziger Sitz belegt war.
    »Wo ist das Publikum?«, fragte er den Produktionsassistenten oder wie immer dessen Berufsbezeichnung lauten mochte. Er hatte sich nicht mit Namen vorgestellt und auf dem minutenlangen Weg durch das Sendegebäude keine zehn Worte von sich gegeben. Auch jetzt blickte er nicht von seinem Pad auf, sondern starrte auf irgendwelche Statistiken.
    »In Studio Drei, zum Schutz des Ministers. Ich habe zu tun. Seien Sie still, und treten Sie auf keinen Fall über die roten Linien auf Ihrem Pad.« Er verschwand, ohne die Antwort des Kommissars

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