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- Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken

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Titel: - Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Radloff
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helfen. Wenn es um Geld geht, dann …«
    »Du mieser Penner! Glaubst du, dass ich auf Geld aus bin?«
    »Nein!«, wimmerte Littek. »Natürlich nicht. Ich weiß nicht, was Sie wollen. Sagen Sie mir, was Sie brauchen, und ich beschaffe es Ihnen. Ich habe Einfluss.«
    »Was ich will, kannst du mir nicht beschaffen«, fuhr ihn Meph an. Dann hielt er inne. »Du bist also ein hohes Tier im IKM?«
    Eifriges Nicken.
    »Gut, dann bring mich zu Westphal.«
    Littek zögerte. »Das ist … Das geht nicht. Sein Büro liegt in einem Hochsicherheitstrakt. Ich kann nicht einfach so dort hineinspazieren.«
    »Dann bist du also nutzlos für mich?« Die Mündung der Raygun näherte sich bedrohlich seinem Gesicht.
    »Doch! Ich meine, nein, ich bin nicht nutzlos!«
    »Dann bring mich zu Westphal! Und wenn du versagst oder mich in eine Falle lockst …«
    Die Drohung war überflüssig. Littek rappelte sich auf und humpelte zum Fahrstuhl, ohne die Augen von der Raygun zu nehmen.
    »Sie haben mir immer noch nicht verraten, wie Sie ihn finden wollen.«
    »Alles zu seiner Zeit.«
    »Ich hoffe, Sie wissen es wenigstens selbst.«
    Rebekkas Worte kamen der Wahrheit näher, als Stephans lieb war. Er hatte allenfalls ein paar vage Ideen, wie er Meph ausfindig machen konnte, bevor Littek es tat, aber er musste es zumindest versuchen.
    Er trieb Rebekka zur Eile an. Sie liefen durch die Ermittlungsabteilung auf der Suche nach einem Kommandoraum, der leer und nicht sofort einsehbar war. Beim dritten Raum piepste Stephans Pad. Als er den Namen des Anrufers sah, zog er Rebekka in die Nische neben einer Espressomaschine und nahm ab.
    »Weißt du, wen die Gesichtserkennungssensoren gerade identifiziert haben?«, sagte Fenninger ohne Umschweife.
    »Meph?«
    »Ja. Er ist hier, im Ministerium.«
    »Was?«, rief Stephans. »Unmöglich! Wie ist er denn ins Gebäude gekommen?« Rebekka sah ihn alarmiert an, aber er ignorierte sie.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Fenninger. »Als die Kameras ihn gemeldet haben, hielt er sich in der Tiefgarage auf. In diesem Augenblick steht er im ersten Fahrstuhl auf der Südseite. Er hat eine Waffe, und er hat Littek.«
    »Lass ihn nicht aus den Augen! Wir sind unterwegs.« Stephans rannte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Was ist denn los?«, fragte Rebekka, die dicht hinter ihm lief.
    »Hanno, die Sache ist zu heiß«, widersprach Fenninger. »Ich muss Alarm geben.«
    »Auf keinen Fall! Damit stoppst du automatisch alle Fahrstühle. Meph glaubt ohnehin schon, keinen Ausweg mehr zu haben.«
    »Und wenn er jemanden umbringt?«
    »Das wird er nicht tun. Aber er wird auch nicht aufgeben«, beharrte Stephans zwischen zwei Atemzügen. »Die einzige Person, die ihn zur Vernunft bringen kann, ist bei mir. Verzeihung!« Das letzte Wort galt Trautmann, den Stephans beinahe über den Haufen gerannt hätte.
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust«, entgegnete Fenninger.
    »Ich auch. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde dich aus allem raushalten.«
    »Dafür ist es zu spät. Vorhin hat Littek angerufen und mir komische Fragen gestellt. Er weiß, dass du etwas im Schilde führst und dass ich dir dabei helfe.«
    »Ich werde dich da raushalten«, wiederholte Stephans. Endlich erreichten sie die südlichen Aufzüge und betraten die Kabine. »Matze, welches Stockwerk?«
    »Zweites UG.«
    »O nein«, stöhnte er. Die Aufzugtüren schlossen sich wie in Zeitlupe. »Nun mach schon!«
    »Was ist denn?«, wollte Rebekka wissen. »Haben Sie Meph gefunden?«
    »Er ist auf dem Weg zu Westphal.«
    »Was? Aber sein Büro ist doch gesichert, oder nicht?«
    »Das ganze Gebäude ist gesichert, aber irgendwie hat Meph es geschafft, hier reinzukommen.« Stephans spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Alles lief ganz anders, als er gewollt hatte.
    »Zieh dich zurück, Matze«, sagte er in sein Headset. »Du kannst nichts mehr für mich tun. Und … Danke.« Er schaltete ab, bevor Fenninger antworten konnte.
    Der Fahrstuhl passierte das erste Untergeschoss. Stephans zog seine Pistole und stellte sich vor Rebekka. »Bleiben Sie hinter mir.«
    Sie drückte seine Waffe herunter. »Ich kann auf mich selbst aufpassen. Außerdem sagten Sie doch, dass ich die Einzige bin, die ihn zur Vernunft bringen kann.«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich. Stephans ließ Rebekka vortreten, behielt die Pistole aber in der Hand. Dicht hintereinander betraten sie den Flur. Zwanzig Meter entfernt sahen sie Meph vor dem Eingang zur Leichenkammer. Littek stand

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