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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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»Was macht denn diese Schmalzlocke noch bei euch? Und was ist mit Maxi?«
    Auf die erste Frage gab es keine Antwort. Elke zeigte ihm aber schließlich seinen Sohn, und es begann ein allgemeines Hin-und-Her-Gewinke, ehe Riesle an den eigentlichen Grund des Gesprächs erinnerte.
    Â»Ey, Hausmeister, lass mich wieder ran! Hier geht es vielleicht um Mord!«
    Didi Bäuerle hatte mit seinem Beruf keine Probleme, mochte es aber dennoch nicht, wenn man ihn darauf reduzierte.
    Riesle drängte den widerstrebenden Didi auf die Seite und versuchte weiter, Hummel zu befragen. Außerdem solle dieser schnellstens ein Bild von der Toten, von deren Ausweis oder zumindest vom Strand, an dem der vermeintliche Mord geschehen war, mailen.
    Hubertus verzog das Gesicht: »Also wirklich …«, hob er an.
    Â»Du wirst doch wohl den Namen dieser Toten rauskriegen, Huby!«, ermahnte Riesle.
    Didi Bäuerle öffnete derweil eine Flasche Bier. Er war aufgebracht und bereute es inzwischen, dass er nicht mit nach Italien gefahren war.
    Â»Ah, gut, dass Sie da sind«, hörte Riesle nun seinen Freund Hubertus irgendwo nach hinten rufen. »Kommen Sie doch bitte mal her!«
    Â»Huch!«, rief Riesle drei Sekunden später, als auf dem Bildschirm das Gesicht von Kriminalhauptkommissar Winterhalter auftauchte, der im Rahmen eines kleinen Abendspaziergangs noch mal bei Hummel vorbeigeschaut hatte.
    Im Unterhemd.
    Â»Huch!«, rief auch Winterhalter, der ebenso wenig auf Riesle gefasst gewesen war wie dieser auf ihn. Und geskypt hatte er auch noch nie.
    Als aufmerksamer Kriminaltechniker mit einem feinen Gespür genügten Winterhalter ein paar Momente, um zu sehen, dass all das, was er rund um Riesle auf dem Bildschirm erblickte, die Aura des Unordentlichen, gar Schmuddeligen hatte – inklusive des Journalisten selbst. Offenbar befand sich dieser nicht in der Kurier -Redaktion, sondern in seiner Junggesellenwohnung. Zudem hatte auch er nun ein Bier in der Hand.
    Â»Was machen Sie denn schon am Tatort?«, fragte Riesle verblüfft. »Huby hat doch gesagt, der Mord geschah erst vor einigen Stunden?«
    Â»Und?«, fragte Winterhalter zurück.
    Â»Sind Sie sofort nach Italien geflogen, als Sie von dem Mord gehört haben?«
    Â»Ja klar, Herr Riesle«, gab der Kommissar sarkastisch zurück. Er deutete an sich herunter. »Sehet Sie mein Unterhemd? Des isch unsere neue Dienschtkleidung.«
    Nun erschien wieder Hummels Kopf. »Herr Winterhalter macht auch hier Urlaub!«, erklärte er dann. »Erst durch ihn weiß ich, dass es wohl ein Mord sein könnte – er hat die Tote untersucht!«
    Â»Jetzt machet mol langsam. Noch isch des alles unklar. Es gibt lediglich erschte Indizien, die auf eine nit natürliche Todesursach hindeute«, sagte Winterhalter mit ernster Miene.
    Er kannte Riesle – und deshalb war es ihm alles andere als recht, dass dieser leicht zwielichtige Schreiberling dank der digitalen Revolution nun an dem Fall teilhaben durfte.
    Prompt bestürmte der Journalist auch Winterhalter mit den absonderlichsten Fragen.
    Â»Ich weiß nix und will auch nix sage«, erklärte dieser deutlich.
    Â»Das müssen Sie aber«, insistierte Riesle. »Die Presse hat ein Recht darauf. Wir sind schließlich die vierte Gewalt im Staate! Das gilt auch für deutsche Kriminalbeamte in Italien.«
    Â»Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhol: Ich bin hier verdammt noch mol im Urlaub!«
    Riesle bohrte unbeirrt weiter: »Aber jetzt mal konkret: Haben Sie denn ein Bild der Toten, wenn Sie sie untersucht haben? Sie sind doch Kriminaltechniker – die fotografieren doch immer …«
    Â»Nur von de Leiche’flecke«, gab Winterhalter leichtfertig zu und erntete einen Freudenjauchzer.
    Â»Das müssen Sie mir schicken! Sofort!«
    Der Kommissar dachte kurz darüber nach, einfach aufzustehen und zu gehen, doch da kam ihm jemand zuvor: »Ach, da bisch du!«, rief Frau Winterhalter ihm zu – und dann ertönte wieder ein »Huch!«.
    Die Bäuerin hatte noch weniger Ahnung von Skype und war regelrecht erschüttert, als sie Riesle auf dem Bildschirm sah.
    Zwei Gedanken später war ihr klar, dass dieser wohl nun auch sie erblicken konnte – in ihrem zu engen, einteiligen Badeanzug.
    Doch letztlich gab sie nicht so viel auf Äußerlichkeiten.
    Â»Mein Mann isch hier im Urlaub, und des bleibt er

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