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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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etliche Jahre her.«
    Â»Können Sie sich vorstellen, warum Ihre Freundin Elena sich mit Frau Kollmanns Namen auf dem Campingplatz angemeldet hatte?«
    Konnte Frau Wagner nicht.
    Â»War vielleicht jemand hinter ihr her? Hatte sie noch Schulden? Von damals?«
    Frau Wagner rätselte mit. »Ich denke, die Lösung muss auf diesem Campingplatz liegen …«
    Â»Wissen Sie, wie die Firma heißt, bei der sie zuletzt dieser soliden Büroarbeit nachging?«
    Schulterzucken. »Leider nein. Ich glaube auch nicht, dass diese Firma etwas damit zu tun hatte.«
    Stattdessen betonte sie ein weiteres Mal: »Ich bin mir aber absolut sicher, dass sie nicht mehr an der Nadel hing. Da stimmt etwas nicht!«
    Der Meinung sei auch er, bekräftigte Riesle und bestellte ein weiteres Mineralwasser. Auch wenn es ja eigentlich völlig absurd war, wie er sich schalt, für etwas, das im Laden ein paar Cent kostete, in einem Café das Vielfache zu bezahlen. »Aber momentan sieht es nun mal so aus, als sei sie durch einen Hitzschlag umgekommen, weil ihr Körper durch den Drogenkonsum geschwächt war.«
    Â»Ich glaube nicht an einen Unfall, Herr Riesle. Sie war gesund. Es muss Mord gewesen sein!«
    Â»Können Sie sich einen Grund vorstellen, weswegen sie wieder in die Drogenszene hätte abrutschen können?«
    Frau Wagner blieb die Antwort ebenso schuldig wie ihren richtigen Namen oder ihre Telefonnummer.
    Â»Nennen Sie es weibliche Intuition«, fuhr sie stattdessen fort. »Elena ist umgebracht worden.«
    Â»Nur haben wir ein Problem, wenn die Behörden in Italien dabeibleiben, dass es sich um eine natürliche Todesursache handelt. Oder um Selbstmord …«
    Die Frau schlürfte mittlerweile ihren dritten und nach Riesles Vorsatz auch letzten »Hugo« leer. Sie schreckte wieder hoch. »Elena war ganz bestimmt nicht der Typ, der sich umbringt«, sagte sie grimmig. »Sie war eine starke Frau – mit einem ebenso starken Gerechtigkeitsempfinden.«
    Â»Könnte ihr das zum Verhängnis geworden sein?«
    Â»Möglicherweise.« Frau Wagner dachte nach.
    Â»Wussten Sie, dass sie vorhatte, nach Italien zu gehen?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Riesle überlegte hin und her, kam aber zu keinem klaren Ergebnis. Diese Frau war zwar nicht sein Fall, aber er hielt sie für absolut glaubwürdig.
    Â»Was werden Sie nun tun?«, wollte sie wissen.
    Das fragte Riesle sich auch. »Am besten wäre es, wenn Ihre Freundin in Deutschland obduziert würde«, meinte er.
    Sie nickte. »Wollen Sie nicht mal auf diesem Campingplatz nach dem Rechten sehen?«, fragte sie. »Irgendwas stimmt da nicht. Vielleicht einer der anderen Bewohner?«
    Riesle musste an Hummel denken. Wäre es am Ende wirklich besser, den Fall in Italien zu klären? Schwierig. Ohnehin fühlte er sich von den Informationen dort ziemlich abgeschnitten. Darüber würde mit Hubertus noch zu reden sein.
    Â»Ich weiß nur, dass ich den Tod Ihrer Freundin klären werde«, sagte Riesle.
    Â»Das ist gut – sehr gut. Aber wie wollen Sie das schaffen?«
    Â»Ich denke, man wird vielleicht wirklich vor Ort recherchieren müssen«, meinte er dann. »Wäre es Ihnen denn möglich, nach Italien zu fahren, wenn Ihnen der Fall so wichtig ist?«
    Sie erschrak. »Ich bin berufstätig, habe zwei Kinder und kann nicht so einfach von hier weg«, wehrte sie ab. Riesle hörte die Angst in ihrer Stimme. Das sprach dafür, dass Frau Wagner wirklich von einem Mord ausging – denn bei einer natürlichen Todesursache brauchte sie wahrlich keine Angst zu haben. Und sie schien Angst zu haben, dass sie selbst ins Visier des Mörders geraten könnte … »Aber ich würde gern von Elena Abschied nehmen. Und vor allem will ich wissen, was wirklich mit ihr geschehen ist. Werden Sie runterfahren und die Sache aufklären?«, wandte sich die Frau nun fast flehend an ihn.
    Riesle schwieg.
    Dafür hatte er noch eine andere Frage: »Warum wollen Sie denn nicht, dass die Polizei eingeschaltet wird?«, wollte er wissen. Nicht, dass ihm das nicht recht gewesen wäre – aber warum verließ sich Frau Wagner auf einen Journalisten, wenn ihr so viel an der Aufklärung lag?
    Nun blieb sie die Antwort schuldig.
    Die Uhr für Rio de Janeiro zeigte 11   Uhr   47 an.

21. Vermächtnis einer Toten
    Es war

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