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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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antwortete Hummel möglichst gelassen.
    Â»Dasselbe wie wir?«, lachten sie dämlich. »Urlaub und saufen? Hä, hä!«
    Â»Ich muss weiter«, murmelte Hubertus, wünschte noch einen »schönen Aufenthalt« und beeilte sich, dass er Richtung Bar kam.
    Â»Wir sehen uns«, meinte Dominik halblaut, und Hubertus fand, dass es wie eine Drohung klang.
    Er beschleunigte seine Schritte. Die beiden Schüler blieben zurück und riefen ein weiteres Dankeschön für ihre Noten hinterher.
    Vielleicht sollte er mal mit ihren Eltern reden. Falls die überhaupt auf dem Zeltplatz waren. Welcher Siebzehnjährige fuhr heute noch mit seinen Eltern in den Urlaub? Teilweise praktizierten das ja nicht einmal die Ehepartner miteinander, wie er an seiner eigenen Tochter sah.
    7   Uhr   30. Gerade öffnete sich quietschend die große Schranke, und das erste wartende Auto rollte auf den Campingplatz.
    Â»Fascht pünktlich«, kommentierte Winterhalter gnädig, als Hummel sich in der Bar niederließ, um schon ziemlich erschöpft einen »Espresso doppio« zu bestellen. An die italienische Barkultur könnte sich Hubertus gewöhnen. Morgens erst mal auf eine Zeitung, einen Schwatz sowie eine gute Tasse starken Kaffee in die Bar. Und natürlich auf eines dieser Tramezzini, die mit allerlei Zutaten und Mayonnaise bestrichenen Sandwiches. Wobei die seine Figur vermutlich vollends ruinieren würden.
    Nach dem ersten Schluck berichtete Hummel von der nächtlichen Vernehmung Marcos und musste sich nicht einmal große Mühe geben, seine Stimme zu senken. Sie waren die einzigen Deutschen zu dieser frühen Stunde und hatten sich in die hinterste Ecke verzogen.
    Â»Also«, meinte Winterhalter dann, »der Marco sagt, die Anzeige am Pool sei defekt g’wese?«
    Hummel nickte.
    Â»Interessant. Ich hab zwei andere Bedienschtete g’fragt, und die waret sich sicher, dass sie in Ordnung war.«
    Â»Die wollen eben keinen Ärger mit ihrem Chef und vertuschen das«, erläuterte Hummel.
    Â»Ich hab aber auch noch geschtern Abend mit Nachbarn von mir g’sproche, die immer am Pool rumhänge«, wandte Winterhalter ein. »Eine Familie mit drei kleine Kinder.«
    Â»Und?«
    Â»Und die sind schon zehn Tag da und schwöre Stein und Bein, dass die Anzeige in der Zeit immer in Ordnung war – sowohl vom Datum als auch von de Uhrzeit her. Die brauche die nämlich, weil sie anhand der Anzeige immer ihre Ablösung organisieren, wer jetzt g’rad auf die Kinder aufpasst. Einmol der Vater, einmol die Mutter.«
    Â»Aber die werden doch nicht das Datum …«, wollte Hummel widersprechen, doch Winterhalter, der seinen zweiten Cappuccino bestellte, ließ sich davon nicht beirren.
    Â»Jetzt komme wir zum Schlüssel für den Bungalow von de Dote: Also, de Herr Di Salvo hat Zugriff, und wer noch?«
    Â»Wenn er es darauf anlegt, vermutlich jeder Bedienstete, schätze ich«, meinte Hummel.
    Â»Gut«, nickte Winterhalter. »Wer aber konkret?«
    Hummel kapierte nicht so recht, worauf der Kommissar hinauswollte, und zuckte mit den Schultern.
    Â»Wer isch definitiv schon einmal an den Schlüssel gekomme?«
    Bei Hummel wollte der Groschen noch immer nicht fallen. »Marco?«, fragte er dann.
    Â»Exakt«, bestätigte Winterhalter zufrieden. »Und genau den sollte mir im Auge behalte. Am beschte heute schon. Am beschte sogar bald. Die Ausrede mit der Poolanzeige isch verdächtig.«
    Hubertus stimmte nach einigem Nachdenken und der Bestellung eines weiteren Cappuccino inklusive Thunfischtramezzino zu. »Meine Frau will heute allerdings mit unseren Wohnwagennachbarn nach Venedig. Und ich fürchte, da muss ich mit. Können Sie ihn beschatten?«
    Â»Prinzipiell gerne«, sagte Winterhalter. »Aber ich muss gleich nachher mit meiner Frau auf diesen bekannte Markt da nach Treporti.«
    Hummel überlegte, ob er sich einfach unter irgendeinem Vorwand vor Venedig drücken sollte. Die Aussicht, dass Elke und Constanze sich dann in aller Ruhe über ihre Beziehungen austauschen konnten, missfiel ihm aber.
    Â»Vielleicht könnt Ihre Tochter jo den Marco im Auge behalte?«, schlug nun Winterhalter vor. »Die kann doch sehr gut mit ihm. Nit umsonscht hat sie ja jetzt sogar seinen Name als Kennwort vom iPad!«
    Hummel ließ beinahe die Tasse fallen. »Was hat sie?«
    Die Tatsache, dass

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