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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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Dann wandte er sich wieder Frau Wagner zu. »Ja? Ich bin wieder bei Ihnen …«
    Hubertus fühlte sich unwohl. Lag es an dem komischen Geruch, der sich allmählich trotz Kühlung der Leiche im Wohnwagen verbreitete? Oder an dem Gedanken, der ihm gerade durch den Kopf schoss: alleine mit einem Mordopfer und seinem Mörder – keine besonders angenehme Lage! Wobei Marco von einem Unfall gesprochen hatte …
    Zehn Minuten später ging es im Wohnwagen zu wie in einem venezianischen Wasserbus zur heftigsten Stoßzeit.
    Die Reisegruppe war früher als erwartet zurückgekehrt.
    Â»Viel zu voll, viel zu heiß«, begründete Elke und beschrieb damit auch die Situation im Wohnwagen treffend. Dann stieß sie beim Anblick der Leiche einen ähnlich heftigen Schrei aus wie zuvor schon Marco. Eine rasche Entspannungsübung mit aneinandergelegten Fingerspitzen brachte ihr die Contenance zurück. Die anderen – Didi, Harald, Dietmar und Constanze –, die ebenfalls im Wohnwagen standen, starrten nur entsetzt. Mal auf die Leiche, dann wieder auf den immer noch derangierten Marco. Maximilian blieb der Anblick erspart, Didi hatte ihn der immer noch wortkargen Martina vor dem Wohnwagen übergeben.
    Â»Hubertus Hummel, was macht diese Frau in unserem Wohnwagen?«, übernahm nun Elke die Vernehmung.
    Â»Keine Sorge, sie ist tot«, lautete die etwas seltsame Antwort.
    Â»Hubertus«, sagte Elke nun ebenso zögerlich wie einfühlsam. »Du hast möglicherweise ein … ein ernstes emotionales Problem, wenn du eine Tote …«
    Â»Das ist doch Schwachsinn!«, explodierte Hummel. »Klaus, dieser Irre, hat die Frau aus seinem Kofferraum hier reingebracht, als wir weg waren. Es ist die Tote vom Strand, die er untersuchen und deren Kremierung er verhindern wollte. Sonst wären doch mögliche Beweise vernichtet worden …«, versuchte er sich an einer zugegebenermaßen wirren Erklärung.
    Elke verstand überhaupt nichts mehr.
    Â»Und Marco? Ist der … etwa auch tot?«
    Â»Nein, der rührt sich schon wieder. Klaus hat ihm eine verpasst, als er ihn vorhin mit Martina erwischt hat. Außerdem ist dann noch die Leiche auf ihn draufgefallen.«
    Â»Hubertus, bitte! Was …«, setzte Elke an, wurde aber von Didi Bäuerle unterbrochen:
    Â»Was heißt hier, mit Martina erwischt?«, brüllte er, sodass den anderen auf engstem Raum Stehenden die Ohren schmerzten. »Ich werde … Ich werde …«
    Da nun auch noch Didi kurz davor schien, Marco etwas anzutun, drohte das komplette Chaos.
    Doch dann kam ein nunmehr lächelnder Klaus in den überfüllten Wohnwagen zurück. Im Schlepptau hatte er Kommissar Winterhalter, der ob des Anblicks der Leiche und des allmählich wieder zur Besinnung kommenden, malträtierten Marco einen erstaunlich abgeklärten Eindruck machte.
    Dann übernahm Klaus, der tagelang von Hummel und Winterhalter ausgegrenzt worden war, triumphierend die Gesprächsführung.
    Â»Alle hier anwesenden Personen haben angegeben, Elena Ridescu« – Klaus zeigte auf die Leiche – »nicht näher gekannt zu haben.«
    Er machte eine bedeutungsvolle Pause und musterte abwechselnd die Gesichter. »Doch einige der Anwesenden müssen gelogen haben. Sie kannten Frau Ridescu. Sie kannten sie sogar gut.«
    Â»Ja, ich habse gekannt«, gab der zunächst ungewohnt schweigsame Harald nun zu Protokoll. »Ich hab mich nur erst nich mehr dran erinnert. Die hatte sich ganz schön verändert. Die Mathylde hat mich drauf gebracht, datt da doch vor Jahren mal so ’n ähnliches Leckerchen dabei war. Und dann hab ich mir meine alten Campingfotoalben angekuckt. Datt hab ich der Truppe in Venedig eben auch schon gesagt. Und ich weiß auch, wer die Elena noch gekannt hat. Moment, Kinners, ich hole jetzt mal ’n Foto.«
    Â»Das ist vermutlich nicht mehr nötig«, fiel Riesle ihm ins Wort und zog das leicht zerknüllte Bild aus der Hosentasche. Er hielt es in die Luft.
    Â»Watt …?«, setzte Harald an, doch Klaus unterbrach ihn. »Sie sollten für Ihren Wohnwagenersatzschlüssel ein sichereres Versteck suchen.«
    Â»Ja, und …?«, begann Harald wieder einen Satz.
    Â»Und … Sie haben übrigens einen großartigen Wohnwagen«, gab sich Riesle psychologisch gewieft. »Dazu noch Schalke-Fan,

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