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Schwein gehabt

Schwein gehabt

Titel: Schwein gehabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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Idee. Ich hatte noch keinerlei Bericht über den aktuellen Ermittlungsstand erstattet.
    Eine Viertelstunde später hatte ich meinen Wagen vor Rudolphs Haus und meinen Hintern auf Rudolphs Fauteuil geparkt. Der Doktor entschuldigte seine Frau, die die Praxis hüten musste.
    »Schießen Sie los, Herr Nannen, die Patienten rufen .«
    Gernot zündete sich eine Zigarette an und bemerkte meinen verdutzten Gesichtsausdruck.
    »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich rauche. Seit Barbaras Tod fröne ich wieder dem alten Laster. Die nervliche Belastung in der letzten Zeit war zu groß für mich«, seufzte er niedergeschlagen.
    »Ich habe eine viel versprechende Spur. Zuerst hatte ich Frau Zollner-Knittel im Verdacht, doch für den Mord an Jens Kofler, der zweifellos mit dem an Ihrer Tochter in Zusammenhang steht, hat sie ein wasserdichtes Alibi...«
    »Was ist denn Ihre viel versprechende Spur ?« , unterbrach er mich ungeduldig.
    »Fünf Minuten müssen Sie mir schon geben .«
    Rudolph blickte auf seine Armbanduhr. »Entschuldigen Sie meine Ungeduld, aber zwanzig Patienten warten darauf, von mir untersucht zu werden. Sie können besser am Wochenende vorbeikommen und ausführlich berichten. Dann habe ich mehr Zeit als im Moment. Brauchen Sie Geld? Sie hatten bestimmt Auslagen .«
    Zum Glück kam er von selbst auf diesen Punkt zu sprechen. Das ersparte mir die Entwicklung einer ausgeklügelten Anpumpstrategie.
    »In der Tat bin ich im Augenblick nicht so ganz flüssig. Man muss die Zeugen häufig mit einer kleinen Spende zum Sprechen bringen .«
    Rudolph zückte seine Brieftasche und drückte mir einige reichlich zerknitterte Scheine in die Hand.
    »Hier haben Sie dreihundert Euro. Das müsste für die nächsten Tage reichen. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte .«
    Wir verließen das Wohnzimmer; er begab sich zur Praxis, ich mich zum Wagen. Jetzt hatte ich mir mein Bier redlich verdient. Ich sprang in die nächstbeste Kneipe, obwohl der Name Zum Goldenen Ochsen nicht gerade den Himmel auf Erden verhieß. Die drei Bierchen schmeckten trotzdem fantastisch. Ich wollte gerade Bier Nummer vier ordern, als ich zufällig einen Blick auf die Armbanduhr warf. Ich knallte einen Fünfer auf die Theke und hastete zum Auto. Den Weg nach Dülmen legte ich unter Übertretung sämtlicher Vorschriften der Straßenverkehrsordnung zurück.
    Im Zielgebiet angekommen, parkte ich den Golf zwei Häuser von Stegemanns Bungalow entfernt. Ich musste nur eine Zigarettenlänge warten, bis sich ein klappriger Renault die Straße entlangschob.
    Heiner stieg aus und steuerte auf Stegemanns Haustür zu. Bevor er klingeln konnte, öffnete sich diese und Andreas trat heraus. Er war vom Scheitel bis zur Sohle schwarz gekleidet. In der Dämmerung war nur sein kreidebleiches Gesicht deutlich erkennbar. Entweder verursachte panische Angst seine ungesunde Gesichtsfarbe oder er war schlau genug gewesen, sich dem Anlass entsprechend zu schminken. Wahrscheinlich traf beides zu.
    Beide stiegen in den Polo und meine erste Verfolgungsjagd nahm ihren Anfang. Zum Glück waren die Straßen so gut wie leer, sonst hätte ich den schlecht beleuchteten Wagen aus den Augen verloren. Bald darauf hatten wir Dülmen hinter uns gelassen und fuhren auf eine Landstraße in Richtung Münster.
    Der Tag war wohl zu anstrengend für mich gewesen, denn auf einmal war Bombecks Auto verschwunden. Wahrscheinlich war ich halb eingedöst, während der Drummer abgebogen war. Ich wendete und suchte nach potenziellen Abbiegemöglichkeiten. Bald wurde ich fündig. Nicht weit vom Wendepunkt entfernt ging ein Feldweg von der Landstraße ab, der entweder zu Hänsel und Gretels Hexenhaus oder zu konspirativen Satanistentagungen führen musste.
    Oft befahren wurde diese Straße nicht; Holundersträucher wuchsen von beiden Seiten auf die Straßenmitte zu. Auch die Streuung von Schlaglöchern befand sich erheblich über dem bundesdeutschen Durchschnitt, wie die ständigen Auf-und-ab-Bewegungen meines Gesäßes bewiesen.
    Mit einem Mal verbreiterte sich der Weg. Von weitem sah ich eine Lichtung, auf der eine große Scheune stand. Davor parkten einige Wagen, darunter auch der Renault. Ich fuhr rückwärts in einen schmalen Waldweg, der zum einen von der Scheune nicht eingesehen werden konnte, zum anderen eine schnelle Flucht ermöglichte. Danach schlich ich zum Gebäude. An der Scheune angekommen lehnte ich den Kopf ans Tor und lauschte. Nichts zu hören.
    Als ich in Erwägung zog, die Tür leise

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