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Schwein Oder Nichtschwein

Schwein Oder Nichtschwein

Titel: Schwein Oder Nichtschwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.G. Wodehouse
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fürchterlich peinlich sein.«
      »Aber Ihnen können wir danken.«
      »Ja, das können Sie tun. Ich genieße so etwas. Sie dürfen mich küssen, wenn Sie mögen.«
      »Das werde ich auch tun. Oh Gally!« sagte Penny, und ihre Stimme brach.
      »Aber, aber«, sagte Gally. »Aber, aber, aber!«
      Es war ein wenig später, als sich Gally, erheblich in Unordnung gebracht, Beach zuwandte. Die Tür hatte sich geschlossen, und sie waren allein.
      »Ach die Liebe, die Liebe!« sagte er. »Gibt es etwas Besseres? Waren Sie jemals verliebt, Beach?«
      »Ja, Sir, ein einziges Mal, als ich ein junger Lakai war. Aber es ging vorbei.«
      »Macht Spaß, die jungen Leute glücklich zu machen.«
      »Ja, wirklich, Mr. Galahad.«
      »Ich glühe. Aber was ist mit den älteren Leuten?«
      »Sir?«
      »Ich habe nur gedacht, daß für Sie nicht viel dabei herausgesprungen ist. Und Sie hätten doch Ihren Anteil haben sollen. Sie wollen Parsloe wohl nicht verklagen?«
      Beach war schockiert.
      »Ich würde mir niemals eine solche Freiheit nehmen, Mr. Galahad.«
      »Nein, ich nehme an, es wäre merkwürdig, wenn Sie Ihren zukünftigen angeheirateten Neffen verklagen würden. Aber Ihnen stellt mit Sicherheit eine Entschädigung zu für alles, was Sie durchgemacht haben, und ich denke, mit ein wenig Takt kann ich das für Sie arrangieren. Wieviel ungefähr würden Sie vorschlagen? Einhundert? Zweihundert? Fünfhundert sind eine hübsche, runde Summe«, sagte Gally. »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann.«

    In ihrem Schlafzimmer im ersten Stock – wenn man den Flur entlanggeht, die zweite Tür rechts, nicht links – fühlte sich Lady Constance trotz ihrer bösen Erkältung im großen und ganzen recht wohl.
      Es gibt etwas, das zugunsten einer bösen Erkältung zu sagen ist, nämlich, daß man, wenn man sie hat, zu Bett gehen und sich zwischen die Kissen kuscheln darf. Man kann darüber nachdenken, daß man ohne diese vorübergehende Indisposition unten sein und seinen Bruder Galahad treffen müßte. Letzten Endes waren ein paar Schniefer und einige Schneuzer, überlegte Lady Constance gleichmütig, während sie die Wärmfasche mit den Zehen massierte, ein geringer Preis für den Luxus, den Abend ohne einen Bruder verbringen zu können, dessen bloßer Anblick stets die Frage aufgeworfen hatte, ob die Männer tatsächlich die Krone der Schöpfung seien.
      Folglich glichen ihre Empfndungen denen einer Person in einer griechischen Tragödie, die von den Erinnyen verfolgt wird, als sie sah, wie sich die Tür öffnete und jener Bruder in Person eintrat, komplett mit dem Monokel, welches noch jedesmal die schlimmsten Gefühle in ihr wachgerufen hatte. Wenn sie des Nachts zuweilen zwischen Traum und Wachen lag, hatte sie schon manchmal geglaubt, sie könne Gally halbwegs ertragen, trüge er nur nicht dieses Augenglas.
      »Geh weg!« sagte sie.
      »In angemessener Zeit«, sagte Gally. »Aber zunächst ein Wort mit dir, Connie.« Er setzte sich auf das Bett und aß eine der Trauben, die liebevolle Hände für sie auf den Nachttisch gelegt hatten. »Wie geht es deiner Erkältung?«
      »Sehr schlecht.«
      »Clarences kürzliche Erkältung wurde durch einen plötzlichen, unvermuteten Schock kuriert, erzählt er.«
      »Ich neige nicht zu unvermuteten Schocks.«
      »Ach nein?« sagte Gally. »Das glaubst du. Beach verklagt Sir Gregory Parsloe auf Tausende von Pfund Schmerzensgeld. Probier das mal aus anstelle deiner Nasenduschen!«
      Lady Constance nieste bitter. Wenn es eine Gelegenheit gab, bei der dieser anerkannte Makel auf dem Familienwappen sie noch mehr als sonst entnervte, so war es, wenn er versuchte, witzig zu sein.
      »Ist das einer deiner kunstvollen Scherze, Galahad?«
      »Aber nein. Die Sache ist ehrlich und seriös. Aus dem Leben gegriffen.«
      Lady Constance starrte ihn an.
      »Aber wie ist es möglich, daß Beach Sir Gregory verklagt? Aus welchem Anlaß?«
      »Widerrechtliche Festnahme. Verleumdung. Üble Nachrede.«
      »Widerrechtliche F estnahme? W as willst du damit sagen?«
    Gally schnalzte mit der Zunge.
      »Aber, aber. Du weißt doch ganz genau, was eine widerrechtliche Festnahme ist. Nimm an, du wärst eines Nachmittags in einem der großen Londoner Geschäfte, kauftest ein und plötzlich baute sich ein Haufen Ladendetektive vor dir auf und schleppte dich unter der Anklage des Ladendiebstahls mit dem Kopf nach unten ins Kittchen. Da es

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