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Schwein Oder Nichtschwein

Schwein Oder Nichtschwein

Titel: Schwein Oder Nichtschwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.G. Wodehouse
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sein, eine Unterhaltung mit ihm aufzunehmen.
      Und das war merkwürdig, denn ihre Beziehungen waren niemals eng gewesen. Im Charakter der beiden gab es wenig, was als gemeinsame Basis hätte dienen können. Orlo Vosper war ein ernsthafter junger Mann mit politischen Ambitionen, und wenn er nicht gerade einen Ball zurückschmetterte, las er mit Vorliebe Berichte aus dem Unterhaus oder widmete sich den sozialen Verhältnissen. Er hielt Gally für frivol, und Gally hielt Orlo Vosper für das, wofür er die meisten jüngeren Leute dieser degenerierten Zeit hielt, nämlich für einen leidlichen Narren, jedenfalls nicht für die Art Mann, die er gerne in den alten Pelikan-Club aufgenommen hätte.
      Aber obwohl er gezögert hätte, Orlo Vosper Fruity Biffen, Plug Basham und dem Rest der Jungen im Pelikan vorzustellen, gehörte er doch der menschlichen Rasse an, und alle Angehörigen der menschlichen Rasse bedeuteten ein potentielles Publikum für Gallys Geschichten. Es wäre möglich, spekulierte er, daß der junge Mann die Anekdote über den Herzog, die Flasche Champagner und den weiblichen Schlangenmenschen noch nicht kannte, und deshalb begrüßte er ihn mit einem herzlichen Schwenken der Zigarre.
      »Schöner Tag heute«, sagte er. »Es wird sehr heiß werden. Jedenfalls: der gute, alte Clarence ist auf dem Weg.«
      »Das stimmt.«
      »Ist noch nie einfach gewesen, Clarence auf eine dieser Expeditionen zu schicken; ebenso leicht könnte man ein Kriegsschiff vom Stapel lassen. Manchmal habe ich das Gefühl, wir sollten eine Flasche Champagner an seinem Kopf zerschmettern. Apropos, kennen Sie die Geschichte vom Herzog, der Flasche Champagner und dem weiblichen Schlangenmenschen?«
      »Nein«, sagte Lord Vosper. »Haben Sie zufällig Riechsalz bei sich?«
      Gally blinzelte. Er sah sich nicht in der Lage, dem Gedankengang des anderen zu folgen.
      »Riechsalz?«
      »Das stimmt.«
      »Tut mir leid«, sagte Gally. »Ich scheine meines heute morgen oben gelassen zu haben. Unvorsichtig. Wozu brauchen Sie Riechsalz?«
      »Ich habe gehört, man braucht es, wenn Frauen hysterisch werden.«
      »Hysterisch?«
      »Das stimmt.«
      »Wer ist hysterisch?«
      »Das große Mädchen in Hosen. Versorgt die Schweine.«
      »Simmons?«
      »Heißt sie so?«
      »Monica Simmons, der Stolz von Roedean. Ist sie hysterisch?«
      »Das stimmt.«
      »Warum ist sie hysterisch?«
      Lord Vosper schien froh, daß sein Gegenüber diese Frage gestellt hatte.
      »Ja«, sagte er, »das ist genau das, was ich mich auch gefragt habe. Und mehr noch, ich habe sie gefragt. Ich war zufällig gerade eben in der Nähe des Schweinestalles, wo ich sie traf. Es erschien mir ziemlich merkwürdig, wie sie lachte und weinte und die Hände rang und so weiter, so daß ich sie ganz direkt fragte. ›Ist irgend etwas passiert?‹ fragte ich.«
      »Sie kamen gleich zur Sache, nicht wahr? Und war was passiert?«
      »Ja, in der Tat. Ich hatte es ja auch von Anfang an vermutet. Sie war im ersten Moment ein wenig unzusammenhängend, keuchte und gurgelte, rief den Namen ihres Schöpfers und so fort, aber nach und nach stellte sich der Kern der Sache heraus. Sie hat einen Verlust erlitten. Scheinbar ist das Schwein von Lord Emsworth, dasjenige, welches man die Kaiserin nennt, verschwunden.«
      In jedem anderen Moment hätte Gally gefragt: »Verschwunden wie die Wurst im Spunden?«, denn er schätzte es, morgens gleich einen Witz zu machen, aber die verheerende Nachricht war für launige Bemerkungen ungeeignet. Es war, als wäre er mit einem stumpfen Gegenstand über den Kopf geschlagen worden. Er stand da und jammerte wortlos, und Lord Vosper fand, daß sein Mitgefühl ihm zur Ehre gereichte.
      »Schlimme Sache, nicht wahr?« sagte er. »Man braucht Riechsalz.«
      Gally sprach mit leiser, knarrender Stimme.
      »Sie wollen sagen, die Kaiserin ist nicht da? Sie ist verschwunden?«
      »So ist es. Vom Winde verweht. Das jedenfalls behauptet diese Simmons. Der Simmons zufolge war das Zimmer leer und das Bett unberührt. Das Bett des Schweines, meine ich, nicht das der Simmons. Vom Bett der Simmons weiß ich nichts. Bevor das Gegenteil bewiesen ist, darf man annehmen, daß letzteres benutzt wurde. Worauf ich hinaus will –«
      Er hätte weiter versucht, die Angelegenheit so zu erläutern, daß sie auch dem schwächsten Geist klarwerden mußte, aber er hätte dabei auf Zuhörer verzichten müssen, denn

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