Schweineraub im Streichelzoo
dabei!â
Am Abend spielten trotz der dunklen Regenwolken noch viele Kinder drauÃen. Daher wunderte sich auch niemand über den Jungen und das Mädchen, die scheinbar allein auf ihren Rädern unterwegs waren. Es war sommerlich warm und morgen konnten alle ausschlafen. Wer ging da schon früh ins Bett? Im Biergarten vor der Waldschenke herrschte Hochbetrieb. Familien mit Kindern und verliebte Pärchen saÃen an den Tischen und genossen den schönen Abend.
âDas gemeine Volk sucht Zerstreuungâ, lästerte Sherlock und zwirbelte seinen Bart zwischen den Fingern.
Diesmal versperrte die Schranke wieder die Zufahrt zum Waldweg. Max und Paula umkurvten sie und traten dann kräftig in die Pedale, um die Steigung zu meistern. Sherlock und Lilly schwebten neben ihnen her. Spaziergänger und zwei Mountainbiker kamen ihnen entgegen. Doch je tiefer sie in den Wald hineinfuhren, umso stiller wurde es. Kein Lachen war mehr zu hören. Kein Mensch kreuzte mehr ihren Weg.
Max schauderte. Ein kalter Windhauch streifte ihn. Das Rauschen der Blätter war ihm plötzlich unheimlich. Auch Paula fröstelte. Tief im Wald knackten Ãste. Es raschelte im Unterholz. Und dann wurde es mit einem Schlag dunkel.
âSapperlot noch einsâ, flüsterte Sherlock. âAls ob jemand eine Kerze ausgepustet hätte.â
Max spürte, wie ihm eine Gänsehaut die Arme hinaufkroch.
âGeht es noch, Mäxchen?â, fragte Paula. Sie gab sich groÃe Mühe, aber das Beben in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
âWir sollten ganz dicht zusammenbleibenâ, schlug Sherlock vor, der mit Lilly auf dem Arm zwischen Max und Paula schwebte.
Alle vier waren heilfroh, als der Streichelzoo endlich in Sicht kam.
Max und Paula parkten ihre Räder hinter einem Gebüsch und gingen in Deckung. Im Streichelzoo war alles ruhig. Auch aus der Hütte drang kein Laut. Es brannte auch kein Licht.
âHaben Maike und Corinna es sich doch anders überlegt?â, flüsterte Paula und Panik stieg in ihr auf. Der Gedanke, hier mutterseelenallein im Wald zu sein, gefiel ihr ganz und gar nicht.
âDie machen kein Licht an, damit die Diebe nicht vorgewarnt sindâ, wisperte Max und kauerte sich tiefer ins Gebüsch.
âSchweben Sie doch mal rüber, Freiherr von Schlotterfelsâ, schlug Paula vor. âVielleicht tut sich ja schon was.â
âIch?â Entsetzt tippte sich das Gespenst an die Brust. âAllein? Niemals!â
âAber Ihnen kann doch nichts passierenâ, flüsterte Max. âSie sind ein Gespenst und auch noch unsichtbar.â
âDas tut überhaupt nichts zur Sacheâ, entgegnete Sherlock.
Es raschelte im Geäst. Ein Käuzchen rief.
âIch finde es hier ganz schön unheimlichâ, sagte Max. âLass uns zurückfahren, Paula. Bitte.â
Auch Paula wünschte sich insgeheim nach Schloss Schlotterfels zurück. Der allertiefste Geheimgang war nicht so gruslig wie dieser Wald!
Und noch jemand wünschte sich jetzt an jeden anderen Ort der Welt. Hinter vorgehaltener Hand versuchte das Gespenst vergeblich das Schlotterfelsâsche Angsthicksen zu unterdrücken. Leider vergeblich.
Hick! Hick-hick!
Max schwor sich, nie wieder an einer solchen Aktion teilzunehmen. Egal, was Paula dazu sagte.
Plötzlich hörten sie ein lautes Rascheln. Die Hühner gackerten, als ob ein Fuchs hinter ihnen her wäre. Dann hörten sie Stimmen.
Die Tür der Hütte flog auf. Eine Taschenlampe wurde angeknipst.
âWer ist da?â, rief jemand. Es war Maike. âVerschwinden Sie, sonst rufe ich die Polizei!â
âDa! Bei den Meerschweinchen! Da ist jemand!â, sagte Paula viel zu laut. âHinterher!â, rief sie und schaute Sherlock erwartungsvoll an.
âWie belieben?â
Hick!
âNa, Verfolgung aufnehmen!â
Sie vernahmen dumpfe Schritte und das Knacken von Ãsten zwischen den Bäumen. Die Diebe flüchteten!
Das Gespenst warf ängstliche Blicke in den mittlerweile nachtschwarzen Wald. In der Ferne grollte ein Donner.
Sherlock, Paula und Max zuckten zusammen und Lilly winselte furchtsam. Regentropfen klatschten auf die Blätter.
âAbbruch der Aktion!â, rief Max und sprang auf. âDas gibt ein Gewitter! Raus aus dem Wald!â
Wie von der Tarantel gestochen, jagten die Freunde zum Schloss zurück. Das herannahende Unwetter hatte die StraÃen und
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