Schweineraub im Streichelzoo
so ein bisschen rumgebuddelt und plötzlich lag das Ding da im Dreck.â
Viola und Torben schauten Max fragend an.
âWas ist denn jetzt mit der Münze, Papa?â, bohrte Paula neugierig nach.
Dr. Kuckelkorn schaute von der Münze auf und lächelte die Kinder an. âIch will zwar nicht zu viel versprechen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Münze hier ein kleines Vermögen wert ist. Ende fünfzehntes, Anfang sechzehntes Jahrhundert, schätze ich. Aber â¦â, Dr. Kuckelkorn hob abwehrend eine Hand, um den Jubel der Kinder zu dämpfen, ââ¦Â lasst mich erst mal ein bisschen recherchieren und ein paar Telefonate führen.â
âJuchhu!â, rief Paula und sprang wie eine Gazelle freudig durch den Park. âDer Streichelzoo ist gerettet! Hurra, hurra!â
âNicht verzagen, Sherlock fragenâ, flüsterte das Gespenst seinem Hund zu. Dann fielen er und Lilly in den Freudentanz der Kinder ein. Und Sherlock hätte nicht sagen können, wann er das letzte Mal mit so viel Vergnügen das Tanzbein geschwungen hatte.
Helden
Zwei Tage später drängten sich Paula, Sherlock und Lilly um Max, der auf dem Samtsofa in Sherlocks Geheimzimmer saà und einen Artikel aus der Zeitung vorlas.
Kinderflohmarkt und historischer Münzfund retten Streichelzoo vor dem Aus
von Kai Strohtkötter
Einer ungewöhnlichen Aktion von vier engagierten Kindern unserer Stadt und dem Fund einer wertvollen Münze ist es zu verdanken, dass der Streichelzoo erhalten bleibt.
Auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte der Stadtrat bereits die SchlieÃung des Streichelzoos beschlossen. Zu teuer, so die Begründung. Die Kleintiere sollten gröÃeren Zoos als Lebendfutter übereignet werden.
Doch da hatten unsere Stadtväter nicht mit Max und Paula Kuckelkorn und den Geschwistern Torben und Viola Strohtkötter gerechnet. Als sie durch Zufall von der geplanten SchlieÃung erfuhren, schritten sie zur Tat.
Das Ergebnis war ein Kinderflohmarkt im Park des Schlosses Schlotterfels zugunsten des Streichelzoos. Trotz reger Beteiligung reichten die Einnahmen (zweihundertachtundsechzig Euro) am Ende nicht aus, um den Streichelzoo vor der SchlieÃung zu bewahren.
Die eigentliche Rettung kam dann aber wie von Geisterhand â¦
âWie wahr, wie wahrâ, säuselte Sherlock.
Max las weiter:
Max Kuckelkorn hatte auf dem Grundstück eine alte Münze gefunden. Sein Vater, der berühmte Kunsthistoriker Dr. Klaus Kuckelkorn, erkannte sofort den Wert dieser Münze und bot sie einem berühmten Auktionshaus zur Versteigerung an.
âMit den Einnahmen aus dem Verkauf der Münze kann der Streichelzoo die nächsten hundert Jahre bestehen bleibenâ, so Dr. Klaus Kuckelkorn in einem Gespräch.
âEnde gut, alles gut!â, jubelte Paula und strahlte das Gespenst an. âUnd das verdanken wir alles nur Ihnen!â
Sherlock zwirbelte seinen Schnurrbart und betrachtete mit schief gelegtem Kopf das Foto unter dem Artikel. Es zeigte Max, Paula, Viola und Torben in Siegerpose.
âStimmt etwas nicht?â, fragte Max.
Das Gespenst zupfte seine Spitzenmanschetten in Form und raunte: âNa ja, das ist es eben. Mir gebührt die eigentliche Ehre. Ich habe mein Taufgeschenk hergegeben. Aber findet mein Name irgendwo Erwähnung? Nein.â Es holte tief Luft und stieà dann hervor: âUndank ist eben der Welten Lohn!â
Sherlock straffte den Rücken und schwebte mit Lilly auf dem Arm vom Sofa. âAber sei es drum. Hauptsache Sokrates der Zweite kann in Frieden sein Heu verspeisen.â
âSie haben ja nicht nur Sokrates den Zweiten mit Ihrer noblen Spende gerettet, sondern den gesamten Streichelzooâ, versuchte Max das beleidigte Gespenst zu besänftigen. âAuÃerdem wissen zumindest Paula und ich, wer der eigentliche Held in dieser Geschichte ist: Sie!â
Maxâ Worte taten tatsächlich ihre Wirkung.
Versonnen spielte Sherlock mit seinem Halstuch. Plötzlich zog er einen kleinen Schlüssel aus seiner Weste und öffnete einen Vitrinenschrank.
âKein Wort mehr. Wichtigere Dinge warten auf uns. Den Nagern ist jetzt zwar geholfen, aber dafür ist die Lösung meiner eigenen Fälle ins Hintertreffen geraten.â Er lieà seinen Finger an den Papieren entlangwandern, die sich in dem Schrank stapelten.
âStimmtâ, sagte Max.
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