Schweineraub im Streichelzoo
zweimal sagen. Sofort rief Max: âMaike, darf ich schon zu den Meerschweinchen gehen?â
âNur zuâ, antwortete Maike.
Max stürmte zum Meerschweinchengehege und kletterte geschickt über den Zaun. Auf diesen Moment hatte er die ganze Zeit gewartet.
âSchau mal, Paula!â, rief er stolz, als seine Schwester hinzukam und sich neben ihm ins Gras hockte. Ein schwarz-braun-weiÃes Meerschweinchen kletterte gerade zutraulich auf seinem Schoss herum und beschnupperte ihn.
âOh, wie süÃ!â Paula setzte sich in den Schneidersitz und wurde gleich von einem rotbraunen Meerschweinchen mit weiÃen FüÃchen vorsichtig unter die Lupe genommen.
Mindestens fünfzehn Meerschweinchen, schätzte Paula, wuselten hier durcheinander oder versteckten sich vor den Besuchern im tiefen Gras oder in kleinen Holzhäuschen, die sogar mit Namensschildchen versehen waren.
âMaike!â, rief Paula der Tierpflegerin zu. âWie heiÃen die zwei SüÃen hier?â
âDas Meerschweinchen bei deinem Bruder ist Sylvester und das andere heiÃt Momoâ, antwortete Maike.
âGenau so hat mein Sokrates ausgesehenâ, freute sich Freiherr von Schlotterfels und lieà sich neben einem nachtschwarzen Meerschweinchen nieder. Behutsam strichen seine blassen Finger über das weiche Fell. Das Meerschweinchen erschauderte und suchte eilig das Weite. Sherlocks Gespensterkälte hatte es wohl erschreckt.
âAber wo willst du denn hin?â, rief Freiherr von Schlotterfels und nahm die Verfolgung auf.
Maike lieà den Kindern etwas Zeit, um die Meerschweinchen zu bewundern, dann klatschte sie zweimal in die Hände.
âAn die Arbeit! Wir müssen das Gehege ausmisten! Die Tiere brauchen frisches Futter und Wasser. Und wenn wir das erledigt haben, dann werden wir zu Baumeistern und schreinern eine Meerschweinchenoper.â
âWas ist das denn?â, wunderte sich Torben.
âEin groÃes Haus aus Holz, mit mehreren Etagen und einem Balkonâ, erklärte Corinna.
Während Paula, Max und die anderen Kinder die Fressnäpfe auswuschen und die Häuschen der Vierbeiner mit frischem Stroh befüllten, räkelte sich Freiherr von Schlotterfels auf einem bemoosten Felsbrocken und warf dem schwarzen Meerschweinchen versonnene Blicke zu.
âIch werde dich Sokrates der Zweite nennenâ, murmelte das Gespenst mit kraus gezogener Stirn. âDoch, ja, das gefällt mir. Was meinst du, Lilly?â
Lilly blickte nervös von einem Meerschweinchen zum anderen. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt und sie knurrte leise.
âNein, nein, nein!â, rief Freiherr von Schlotterfels mit erhobenem Zeigefinger. âDie Meerschweinchen werden nicht gejagt, meine Liebe. Das sind unsere Freunde und unsere Freunde sind keine Beute.â
Als hätte Lilly ihr Herrchen verstanden, jaulte sie traurig auf und kringelte sich dann missmutig auf Sherlocks Bauch zusammen.
âSie könnten auch ein wenig mit anpackenâ, moserte Paula.
Ohne den Blick von Sokrates dem Zweiten zu wenden, säuselte das Gespenst: âGrundgütiger, was hast du denn für Vorstellungen? Ich soll putzen ? Ich habe schon zu Lebzeiten nicht geputzt und werde jetzt ganz bestimmt nicht damit anfangen. Ehre, wem Ehre gebührt, meine Liebe.â
âEs hat mich gebissen!â, rief Viola, die gerade eine mit Futter befüllte Schale abgestellt hatte. âAua!â
Im nächsten Moment fühlte Paula eine Hand auf ihrem Unterarm.
âHey, Paula, kannst du ein Geheimnis für dich behalten?â, raunte ihr Torben zu. Und schon plapperte er los: âMeine Schwester findet deinen Bruder total süÃ.â
âAch ja?â, sagte Paula gelangweilt und schaute zu Viola hinüber, die heulend ihren Finger ablutschte.
âAber behalt es für dichâ, flüsterte Torben. âDu verstehst â streng geheim !â
Weil alle Kinder mitgeholfen hatten, waren die Meerschweinchen bald versorgt. Corinna verteilte Blätter und Stifte an alle und sie machten sich mit Feuereifer daran, eine Meerschweinchenoper zu entwerfen. In der Zwischenzeit holten Maike und Corinna Holzplatten, Stichsägen, Hammer, Nägel und Holzkleber herbei.
Dann wurde der schönste Entwurf ausgewählt und die Jungen und Mädchen machten sich an die Arbeit.
Maxâ Wangen glühten vor Begeisterung â auch wenn er sich schon
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