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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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mit den Schultern, holte ein Taschentuch hervor und hielt es ihm vor den Mund.
    »Spuck«, wies sie ihn an. Banjo gehorchte.
    Sie betupfte die schlimmsten Stellen und drückte ihm das Taschentuch anschließend in die Hand.
    »Und jetzt putz dir ordentlich die Nase«, sagte sie und duckte sich vorsichtshalber außer Reichweite, bis das Donnern verhallte.
    »Du kannst das Taschentuch behalten. Bitte«, betonte sie und meinte es von ganzem Herzen. »Steck dir außerdem das Hemd in die Hose.«
    »Ja, Fräulein.«
    »Geh nach unten und feg alle Zähne aus dem Kreis. Kannst du das?«
    Banjo nickte.
    »Was kannst du?« fragte Susanne.
    Banjo konzentrierte sich. »Nach unten gehen und alle Zähne aus dem Kreis fegen, Fräulein.«
    »Ja, genau. Na los.«
    Susanne sah ihm nach, als er davonstapfte, und blickte dann zur weißen Tür. Der Zauberer war doch nur bis zum sechsten Schloß gekommen, oder?
    Das Zimmer hinter der Tür strahlte in reinem Weiß, und der Dunst dicht über dem Boden dämpfte das Geräusch der Schritte.
    Susanne bemerkte ein altes, staubiges Himmelbett. Zunächst dachte sie, daß niemand darin lag, doch dann entdeckte sie eine Gestalt zwischen den Kissenbergen. Offenbar eine alte Frau, die eine Morgenhaube trug.
    Die Alte drehte den Kopf und lächelte.
    »Hallo, meine Liebe.«
    Susanne erinnerte sich nicht an eine Großmutter. Die Mutter ihres Vaters war gestorben, als sie ein kleines Kind gewesen war, und die andere Seite der Familie… Für sie hatte es nie eine Großmutter gegeben, doch die Frau im Bett sah nach einer geeigneten Kandidatin aus.
    Aber solche idealen Großmütter existierten nicht in der realen Wirklichkeit, warnte ein kritischer und realistischer Aspekt in Susanne.
    Sie glaubte, ein Kind lachen zu hören. Und dann noch eins. Irgendwo in der Ferne spielten Kinder. Es war ein angenehmes, beruhigendes Geräusch.
    Vorausgesetzt natürlich, es blieb einem erspart, einzelne Wörter zu verstehen.
    »Nein«, sagte Susanne.
    »Wie bitte, meine Liebe?« fragte die Alte.
    »Du bist nicht die Zahnfee.« Sie dachte an Violett.
    »Ich meine, du bist nicht die wirkliche Zahnfee.« Auf dem Bett lag sogar eine verdammte Steppdecke.
    »O doch, das bin ich.«
    »Aber, Großmutter, warum hast du so große Zähne… Meine Güte, du trägst sogar ein Kopftuch.«
    »Ich verstehe nicht, meine Liebe…«
    »Du hast den Schaukelstuhl vergessen«, sagte Susanne. »Ein Schaukelstuhl gehört einfach dazu…«
    Hinter ihr ertönte ein leises Plop, gefolgt von einem nervigen, rhythmischen Knarren. Tods Enkelin drehte sich nicht einmal um.
    »Wenn du auch ein Kätzchen hast, das mit einem Wollknäuel spielt, werde ich echt sauer.« Sie griff nach dem Kerzenhalter neben dem Bett. Der Objekt wirkte recht massiv.
    »Ich glaube nicht, daß du real bist«, fuhr Susanne fort. »Nein, die Zahnfee ist keine alte Frau mit Kopftuch. Du entstammst meiner Phantasie. So verteidigst du dich… Du schaust anderen Leuten in die Köpfe und stellst dich auf ihre Erwartungen ein…«
    Sie schlug mit dem Kerzenhalter zu. Er glitt einfach durch die Gestalt auf dem Bett.
    »Na bitte. Es gibt dich nicht.«
    »Oh, es gibt mich sehr wohl. Nur der Kerzenhalter ist nicht echt.«
    Es gab eine Veränderung, und Susanne blickte auf eine andere Gestalt hinab.
    »Nein«, sagte sie. »Sieht schrecklich aus, zugegeben, aber ich fürchte mich nicht davor. Nein, das jagt mir ebenfalls keine Angst ein.« Es kam zu weiteren Veränderungen. »Nein, ich fürchte mich nicht vor meinem Vater. Lieber Himmel, deinem Einfallsreichtum scheinen enge Grenzen gesetzt zu sein. Ich mag Spinnen. Schlangen beunruhigen mich nicht. Hunde? Nein. Ratten sind in Ordnung, ich finde sie recht niedlich. Entschuldige bitte, aber willst du damit jemanden erschrecken?«
    Sie griff nach dem Etwas, das diesmal seine Gestalt behielt. Das Wesen sah aus wie ein kleiner, verhutzelter Affe, mit großen Augen unter einer Stirn, die sich einem Balkon gleich vorwölbte. Sein Fell war grau und strähnig.
    Das Geschöpf schnaufte leise und wand sich hin und her.
    »Ich fürchte mich nicht so schnell«, erklärte Susanne. »Aber dafür kann ich ganz leicht zornig werden.«
    Das Wesen erschlaffte.
    »Ich… ich…«, murmelte es.
    Susanne ließ es wieder auf das Bett sinken.
    »Du bist ein Schwarzer Mann, nicht wahr?« fragte sie.
    Das Geschöpf wurde zu einem Bündel, als sie ihre Hand wegzog.
    »Nicht ein, sondern der «, erwiderte es.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich bin der Schwarze Mann«,

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