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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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sag ich und reiß ihn mit mir durch die Haustür hinaus. »Das ist ja noch deutlich gefährlicher. Wo genau ist Ihr Bruder?«
    Er ist jetzt ziemlich eingeschüchtert und folgt mir auf dem Absatz.
    »Der ist grad zum Getränkemarkt gefahren.«
    Ja, das war klar.
    »Aber wo ist eigentlich meine Frau?«, will er dann wissen.
    »Ihre Frau? Ja, die   … die ist gleich, wie wir gekommen sind, hinaus in den Garten. Weil sie natürlich die Gefahr sofort erkannt hat.«
    Jetzt erkennt auch er endlich die Gefahr und folgt mir rüber zum Streifenwagen. An den lehn ich mich dann und schau zum Kamin hoch. Auch der Beischl schaut zum Kamin hoch. Ein leichtes Zittern geht von ihm aus. Und ich frag mich, ob er ernsthaft eine Explosion befürchtet |132| oder ob ein baldiges Eintreffen des Bruders dieses Problem lösen würde.
    Wie der Flötzinger rauskommt, ist der Beischl erleichtert.
    Noch deutlich mehr erleichtert ist er, wie sein Bruder vorfährt. Er geht zielstrebig zum Kofferraum, öffnet ihn und gleich darauf auch eine Bierflasche.
    »Ist alles gut gelaufen?«, fragt er nach einem großen Schluck.
    »Alles bestens, danke der Nachfrage«, sagt der Flötzinger und schreibt seine Rechnung. Weil er hier schon ganz gern bar abkassieren würde. Nicht, dass hernach noch das hart verdiente Geld gar versoffen wird, sagt er. Das kann man verstehen. Jetzt kommt die Frau Beischl raus. Sie hat ihr T-Shirt verkehrt herum an.
    »Du hast dein T-Shirt verkehrt herum an, du dämliche Kuh«, sagt ihr Gatte, während er dem Heizungs-Pfuscher seine Dienste begleicht.
    Wir fahren genau so, wie wir gekommen sind. Mit zwei separaten Wägen auf die Straße hinaus. Hundert Meter weiter halt ich ihn an. Und zwar mit einer Lautsprecherdurchsage.
    »Fahr sofort rechts ran, sonst knall ich dich ab«, sag ich, und er gehorcht mir aufs Wort. Wie er aus dem Wagen steigt, hat er auch schon eine drin.
    »Ja, sag einmal, spinnst denn du?«, schreit er mich jetzt an.
    »Ich hab hier grad meinen Arsch für dich riskiert, Freundchen. Und wenn dir in deinem ganzen Leben noch ein einziges Mal dein Schwanz wichtiger ist wie mein Arsch, dann bring ich dich um, dass das klar ist!«, schrei ich zurück und fuchtle zur Unterstreichung meiner Botschaft noch mit der Waffe vor seiner Nase herum. Aber ich glaub, er hat mich schon verstanden.
     
    |133| Der Anruf vom Birkenberger kommt exakt beim Anruf vom Moratschek. Beide wollen mich sprechen. Da ich mich aber beim besten Willen nicht zweiteilen kann, reich ich das richterliche Gespräch großzügig an den Papa weiter. So kann ich wunderbar mit dem Rudi telefonieren. Wir ratschen ein bisschen Privates, was mir bedeutend lieber ist als die Selbsthuldigungen über seinen Wahnsinnsjob. Am Schluss komm ich aber trotzdem nicht ganz drum rum und erfahre, dass er jetzt für zwei, drei Wochen wieder in Bella Italia abhängt. Scheint momentan das Lieblingsland aller wankelmütigen Eheleute zu sein. Ja, sagt er, er freut sich tierisch, weil dort halt schon richtig gute Temperaturen sind und die Röcke der Mädels dementsprechend kurz. Bin ich eigentlich von lauter Sexkranken umzingelt?
     
    »Morgen wird der Moratschek aus dem Krankenhaus entlassen. Du musst ihn abholen«, sagt der Papa beim Abendessen.
    »Er kann mit dem Zug fahren, er kann mit dem Taxi fahren. Meinetwegen fährt er auch mit dem Radl. Aber definitiv fährt er nicht mit mir«, sag ich und lass ein Gäbelchen Putenbrust in meinem Rachen verschwinden. Putenbrust im Speckmantel. Dazu Butterreis und Lauchgemüse. Ein Wahnsinn.
    »Oder du holst ihn gleich selber ab, deinen Busenfreund«, sag ich weiter. »Dann könnt ihr euch doch auf der Heimfahrt schon prima ein Tütchen drehen.«
    Ein Blick, der, würd ich ihn nicht kennen, all meine Adern hätte zufrieren lassen.
    »Ich könnt ihn schon abholen, gar keine Frage. Aber ich treff mich heut Abend mit dem Simmerl. Und das kann gut später werden. Und dann bin ich morgen in der Früh wahrscheinlich nicht fit, verstehst du? Der Moratschek |134| möchte aber unbedingt in aller Herrgottsfrüh abgeholt werden.«
    »Da wird er wohl warten müssen, bis du wieder fit bist, gell«, sag ich noch so.
    Wobei das natürlich ein Schmarrn ist, muss ich schon sagen. Weil der Papa nämlich mit seinem alten Opel Admiral fährt, als hätten alle vier Reifen einen Platten. Er will ihn halt ums Verrecken schonen. Es war nämlich sein erstes eigenes Auto seinerzeit. Und es soll auch das letzte bleiben, und aus. Und da die Lebenserwartung in

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