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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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hocken am Tisch und schälen Kartoffeln. Die Oma hackt Zwiebeln. Die Panida wälzt Fleisch in Panade. Das passt ja auch. Diese Familienharmonie ist einfach umwerfend.
    »Und, hast du dir die Videoaufzeichnung schon angeschaut?«, fragt der Papa, wie er mich sieht.
    Verdammt! Die Videoaufzeichnung. Hab ich komplett verschwitzt.
    »Nein, bin noch nicht dazu gekommen.«
    Der Papa zuckt mit den Schultern und grinst.
    »Dann müssen wir halt ein bisschen zusammenrutschen, drüben im Saustall, gell, Moratschek«, sagt er weiter.
    Der Moratschek nickt. Und er grinst ebenfalls.
    Wollen die mich fertigmachen?
    Aber so schnell können sie gar nicht schauen, und ich |147| sitz in meinem Streifenwagen und bin auf dem Weg in die PI Landshut. Ja, so weit kommt’s noch, dass mein geliebter Saustall ein Asyl wird für alternde Hippies.
    Was man auf dem Band sehen kann, ist ein ganz normaler Autoklau. Ein Dieb, vermutlich männlich, nähert sich im düsteren Licht der Tiefgarage einem Fahrzeug, bricht es auf und fährt damit davon. Kleidung dunkel, Kappe tief ins Gesicht gezogen. Man sieht ihn ohnehin nur von hinten. Der Statur nach könnte es gut der Küstner sein. Aber ebenso gut auch der Dagobert Duck. Wie die Kollegen ausgerechnet auf den Küstner als Täter kommen, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich war da halt der Wunsch der Vater des Gedankens.
     
    Zurück daheim ist die Sache ganz einfach. Das Essen ist fertig und das Schnitzel ein Traum. Der Kartoffelsalat direkt zum Reinlegen. Leider natürlich viel zu wenig, weil niemand auf der Welt solche Mengen Kartoffelsalat fabrizieren kann, wie die gefräßigen Gurgeln hier vertilgen. Nicht einmal die Oma. Da kann man schon froh sein, wenn man so zwei, drei Portionen abkriegt.
    »Ich hab mir jetzt einmal das Video angeschaut«, sag ich und kann damit eine kleine Essenspause verzeichnen. Zumindest beim Papa und beim Moratschek.
    »Und?«, fragen beide direkt gleichzeitig.
    »Glasklare Sache. Eindeutig der Küstner. Gar keine Frage. Ja, und wo der nun praktisch Asche zu Asche ist, können Sie wunderbar wieder heimkehren, Moratschek. Schließlich muss doch auch einmal jemand nach dem Rechten schauen, oder? Nicht, dass die ganze Bude noch total vergammelt«, sag ich so.
    »Es kommt einmal in der Woche eine Putzfrau«, sagt der Moratschek ziemlich tonlos für meine Begriffe.
    |148| »So, so, eine Putzfrau. Das ist ja schön. Dann ist ja praktisch alles picobello, wenn Sie gleich heimkommen, gell.«
    Er nickt.
    Der Papa schaut ihn an. Dann legt er seine Hand auf die vom Richter. Dann legt der Leopold seine Hand auf die vom Papa. Mir würgt’s direkt das Kalbfleisch hoch.
    »Soll ich jetzt auch?«, fragt mich die Oma.
    Ich verdreh nur die Augen und steh auf.
    »Wie lange wollt ihr dableiben?«, frag ich den Leopold noch.
    »Na, so zehn bis zwölf Tage. Vielleicht auch zwei Wochen. Mal sehen, wie’s in der Buchhandlung läuft. Mein Mitarbeiter ist eigentlich ziemlich fit, muss ich sagen. Und momentan ist es sowieso eher ruhig. Vermutlich schafft er das prima allein.«
    »Und du traust ihm so ohne Weiteres? Was, wenn er einen Mordsumsatz macht und damit durchbrennt? Auf und davon. Über alle Berge. Mit all deinem wunderbaren Geld.«
    »Franz!«, mischt sich der Papa ein.
    So hat das alles keinen Sinn. Es muss ein neuer Plan her.
    Bevor ich mit dem Ludwig geh, sperr ich meinen Saustall ab. Das mach ich sonst nie. Aber heute ist mir die Sache eindeutig zu riskant. Ich könnte Stein und Bein verwetten, dass, wenn ich zurück bin, der Papa hier eingezogen ist. Womöglich noch mit seinem Plattenspieler. Oder gar dem Moratschek. Und darum absperren. Sicher ist sicher.
    Wir gehen eine gute Runde, das Wetter ist großartig, und der ganze Wald riecht nach Frühling. Und wir brauchen eins-achtzehn dafür. Leider fällt mir aber selbst in diesen achtundsiebzig Minuten keine Idee ein, wie ich den leopoldischen Urlaub verhindern oder wenigstens abkürzen |149| könnte. Auch die Abreise vom Moratschek steht noch in den Sternen. Was, wenn er einfach nicht will? Die Unterstützung vom Papa jedenfalls ist ihm gewiss.
    Unmengen von Koffern stehen im Kies bei unserer Ankunft im heimatlichen Hof. Sollte ich gar keinen neuen Plan brauchen? Ist der Leopold womöglich von ganz alleine draufgekommen, dass er hier nicht bleiben kann? Und vielleicht der werte Richter ebenso? Dann hätt ich mir grad völlig umsonst mein Hirn zermartert, und alles löst sich in Wohlgefallen auf.
    Dann kommt die Oma in den Hof

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