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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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und steig aus dem Wagen. Von den Kniekehlen aufwärts bis zum letzten Halswirbel bin ich gelähmt. Ich kann mich nur äußerst langsam vorwärts bewegen, und bei der geringsten Dehnung kracht und knackt es, als würd ich mir grad sonst |153| was brechen. In weiser Voraussicht hab ich von daheim ein paar Bier mitgebracht. Es ist zwar leider nicht mehr kalt, schmeckt aber trotzdem einwandfrei. Das erste trink ich gleich im Stehen auf Ex. Eine Zischhalbe sozusagen. Das zweite ist dann mehr für den Genuss, und so such ich mir ein Plätzchen zum Verweilen. Ein paar Schritte weiter ist schon der See, und da hock ich mich ans Ufer und genieße. Die Wellen klatschen ans Land, und das ist schön. Es ist auch deutlich wärmer als wie bei uns daheim. Und so rutsch ich ein bisschen nach vorn, zieh die Schuh aus und lass die Haxen ins Wasser hängen. Das ist nicht schön. Das Wasser ist eiskalt und viel zu stürmisch. Bis ich schau, ist meine Jeans nass bis rauf zum Hintern. Na bravo! Weil es mich jetzt friert wie einen Hund, geh ich zum Bus zurück und such in dem Tohuwabohu was Trockenes zum Anziehen.
    »Sind wir schon da?«, tönt es aus dem Schlafwagen heraus, und es ist der Moratschek, der sich behaglich in den Sitzen räkelt.
    »Wunderbar, da ist ja der See!«, schnauft er voll Begeisterung. »Eberhofer, wachen Sie auf. Wir sind da. Schauen Sie sich doch nur den wunderbaren See einmal an!«
    Der Papa wacht auf und schaut sich den wunderbaren See an. Dann latscht er los und hockt sich ans Ufer. An die gleiche Stelle, wo ich grad gesessen bin. Der Moratschek tut es ihm gleich. Und so hocken sie Arschbacke an Arschbacke und schauen in den wunderbaren See hinaus. Aber nicht lange. Dann zieht der Papa Schuhe und Socken aus und hängt die Beine ins Wasser.
    »Das Wasser ist eiskalt und spritzt bis zum Bauch rauf«, ruf ich ihm noch zu. Aber er winkt nur ab, steht auf und zieht sich aus. Splitterfasernackt. Und wie könnt es anders sein, der Richter entblößt sich auf die gleiche Weise. Ich traue meinen Augen nicht, aber die zwei Alten springen |154| in die eisige Flut und plantschen und lachen und haben die größte Gaudi dabei. Schon beim alleinigen Zuschauen klappere ich mit den Zähnen, zieh mir alles drüber, was ich auch nur finden kann, und hau mich busintern ein wenig aufs Ohr. Weil mich praktisch die Müdigkeit direkt niedermäht.
    Wie ich am Morgen aufwach, kann ich nicht glauben, was ich da sehe. Weil: erstens ist der See jetzt auf der anderen Seite, zweitens schlagen die Herren Eberhofer und Moratschek grad ein Zelt auf und drittens seh ich durch das andere Autofenster hindurch einen wohlbekannten Wagen. Gas-Wasser-Heizung Flötzinger steht da drauf. Die Tür vom V W-Bus geht auf, und der Simmerl streckt seinen Schädel herein. Ich häng wohl grad in einem Albtraum fest.
    »Servus, Franz, na, was sagst? Der Flötzinger und ich sind jetzt auch da!«, ruft er rein und scheint bester Laune.
    »Das ist nicht zu übersehen.«
    Dann streckt auch die Oma ihren Kopf zu mir rein und sagt: »Komm frühstücken, Bub. Ich war schon beim Bäcker.«
    Sie war schon beim Bäcker. Wie zum Teufel hat sie sich da verständlich gemacht? Aber sie weiß gleich, was ich denke.
    »Ja, da schaust, gell. Aber es ist doch vollkommen wurst, ob ich auf Deutsch oder auf Italienisch nichts höre«, sagt sie. Da hat sie recht.
    Draußen stehen ein Campingtisch und einige Stühle, und der Frühstückstisch schaut fast genauso aus wie daheim. Es schmeckt auch fast genauso. Ja, gut, die Semmeln sind außen nicht resch, sondern bröselig und innen nicht weich, sondern auch bröselig, aber sonst alles einwandfrei.
    »Ihr wollt doch nicht etwa zelten?«, frag ich, während ich in eine Semmel beiß. Weil ich das ganze Drumherum inzwischen glasklar als Zeltplatz identifiziert hab.
    |155| »Logisch, was sonst?«, sagt der Papa. Er kniet am Boden, hat einen Hering im Mund, und man kann ihn kaum verstehen.
    Der Flötzinger kommt ums Eck mit einem Zettel und einem Schlüssel in der Hand.
    »Wir haben direkt den Wohnwagen neben eurem Zelt«, sagt er und macht sich gleich daran, seine neue Behausung aufzusperren.
    »Was genau treibt euch eigentlich hierher?«, muss ich jetzt wissen.
    »Du, der Simmerl und ich, wir haben uns gedacht, so ein paar Tage Urlaub könnten uns ja auch nicht schaden, gell. Und wo unsere Frauen eh weg sind, haben wir gemeint, wir könnten euch doch prima Gesellschaft leisten«, sagt der Heizungs-Pfuscher.
    »Aha.«
    »Fertig!«, sagt der

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