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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Stiefmütterchen ihre Spiele gewinnen.
    Warum also sollte er Lindsay umbringen?
    Und wie hat diese Rotzgöre mich genannt? Büromaus? Ich bin weit mehr als das. Fisher Hall würde im Chaos versinken, wenn es mich nicht gäbe. Was glaubt sie denn, warum ich überhaupt so viele Fragen nach Lindsay stelle? Weil mir dieser Ort und die Menschen, die hier leben, etwas bedeuten . Wie viele Mädchen wären denn letztes Semester noch gestorben, wenn ich nicht gewesen wäre? Wenn es mich nicht gäbe, bekäme auch niemand sein Geld aus dem Verkaufsautomaten zurück. Wie würde es Kimberly Watkins denn dann in Fisher Hall gefallen?
    Schäumend vor Wut verlasse ich die Toilette. Im Gang ist es totenstill. Die Mädchen haben vermutlich in der Sporthalle mit ihrem Tribut an Lindsay begonnen, und alle haben ihre Plätze wieder eingenommen. Von Weitem höre ich die Kapelle, die das Schullied ganz langsam spielt, wie die Mädchen es wollten, und eigentlich möchte ich auch gerne in die Halle, um zuzuschauen.
    Aber ich habe Toms Nachos noch nicht besorgt und Petes Coke auch nicht. Von Coopers Popcorn ganz zu schweigen. Wahrscheinlich ist jetzt die beste Gelegenheit, um alles zu holen, weil es jetzt keine Schlange am Kiosk gibt.
    Ich laufe um die Ecke, vorbei an den leeren Squash-plätzen, wenn Sarah sich jemals ernsthaft im Sportcenter umschauen würde, hätte sie noch viel mehr Grund, sich darüber zu beschweren, wie schlecht der Fachbereich Psychologie behandelt wird. Allein in diesem Gebäude stecken bestimmt zwanzig oder dreißig Millionen des
Winer-Geldes. Es ist beinahe brandneu, und man kommt nur mit speziellen Scanner-Ausweisen durch die Sperren. Selbst in den Getränkeautomaten sind Scanner eingebaut, sodass man mit seiner Kantinenkarte eine Dose Coke kaufen kann.
    Allerdings machen diese hochmodernen Automaten komische Geräusche. Sie summen nicht leise vor sich hin, sondern geben klopfende Laute von sich.
    Aber Getränkeautomaten klopfen doch nicht.
    Dann sehe ich plötzlich, dass ich nicht die einzige Person im Gang bin. Als ich um die Getränkeautomaten herum komme, sehe ich, dass das klopfende Geräusch von einem langen Küchenmesser verursacht wird, das einem Mann in Sportjacke und Krawatte wiederholt zwischen die Rippen gestoßen wird. Der Mann liegt zusammengesunken an der Wand und drei andere Männer, alle drei mit einem Basketball als Maske, mit kleinen Schlitzen an den Augen, damit sie etwas sehen können, beugen sich über ihn.
    Als die drei Männer mich schreien hören – wenn man zufällig in eine solche Szene gerät, schreit man unwillkürlich  –, drehen sie sich nach mir um, drei halbe Basketbälle mit Sehschlitzen schwenken in meine Richtung.
    Natürlich schreie ich noch einmal. Entschuldigen Sie mal, aber das ist doch auch unheimlich.
    Dann zieht einer der Männer das Messer aus dem Mann auf dem Boden. Es macht ein übles, saugendes Geräusch. Die Klinge ist ganz blutig. Bei dem Anblick dreht sich mir der Magen um.
    Erst als der Mann mit dem Messer zu seinen Kumpanen sagt: »Haut ab!«, wird mir klar, was gerade passiert ist, ich bin zufällig Zeuge eines Verbrechens geworden.
    Aber sie scheinen nicht daran interessiert zu sein, mich
umzubringen, sondern laufen im Gegenteil so schnell weg, dass die Sohlen ihrer Sneakers auf dem gebohnerten Fußboden quietschen.
    Während das Kampflied des New York College leise von Weitem ertönt, sinke ich neben dem verletzten Mann auf die Knie. Krampfhaft versuche ich mich zu erinnern, was ich im Erste-Hilfe-Kurs, den Dr. Jessup in den Winterferien abgehalten hat, gelernt habe. Es war zwar nur eine Stunde, in die so viel Information wie möglich gequetscht wurde, aber ich weiß noch, dass es vor allem wichtig ist, Hilfe zu holen. Sofort ziehe ich mein Handy aus der Tasche und wähle Coopers Nummer, weil sie mir als Erste einfällt.
    Es klingelt dreimal, bevor er sich meldet. Vermutlich ist Lindsays Tribut besonders bewegend.
    »Bei den Squash-Plätzen ist jemand erstochen worden«, sage ich ins Telefon. Bei einem Notfall muss man ganz ruhig bleiben, das habe ich bei meiner Ausbildung zur stellvertretenden Wohnheimleiterin gelernt. »Ruf einen Krankenwagen und die Polizei. Die Typen, die es getan haben, haben Basketballmasken getragen. Niemand mit Basketballmaske darf das Stadion verlassen. Bring einen Erste-Hilfe-Kasten mit. Und komm sofort her!«
    »Heather?«, fragt Cooper. »Heather, was ist denn? Wo bist du?«
    Ich wiederhole alles, was ich gerade gesagt habe.

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