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Schwere Last mit leichten Mädchen

Schwere Last mit leichten Mädchen

Titel: Schwere Last mit leichten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu sehen bekommen .«
    »Können Sie mir sonst noch etwas Erwähnenswertes über ihn sagen ?«
    Er überlegte scharf, während er sein Glas leerte. »Nicht daß ich im Augenblick wüßte. Ich denke, wir haben noch Zeit für einen schnellen, kleinen Schluck, bevor wir aufbrechen .«
    Ich widersprach ihm nicht, weil es sowieso zu spät gewesen wäre. Der Wodka plätscherte bereits in sein Glas.
    »Ich nehme an, Lulu wird Ihnen mehr als ich über ihn sagen können«, meinte er dann. »Morgan hat seine Zeit schließlich überwiegend mit ihr verbracht .«
    »Lulu?«
    »Das Mädchen, das wir jetzt besuchen werden«, erläuterte er. »Sie ist die teuerste Hure hier in der Stadt !«

4

    Es war ein fast neues Hochhaus, dessen Apartments alle einen herrlichen Blick zum Meer hinaus zu bieten hatten. Der Teppichboden in der Eingangshalle war so dick, daß der Flausch mir fast die Fußknöchel kitzelte. Der Fahrstuhl gab eine Art angewiderten Seufzer von sich, als er uns zum vierzehnten Stockwerk hinaufbrachte.
    »Ich mache Sie beide nur schnell miteinander bekannt. Und dann verdufte ich«, erklärte Louie hastig. »Ich meine, wir sind sehr gute Freunde, Lulu und ich. Aber sie hat es nicht gern, daß jemand dabei ist, wenn sie irgendwelche Auskünfte gibt. Eigentlich ist es gegen ihre Berufsehre, über einen Kunden zu reden. Aber diesmal ist sie bereit, eine Ausnahme zu machen, weil der Kunde schließlich schon tot ist. Ziemlich lange tot, nicht wahr?«
    Sein Finger tippte einen komplizierten Rhythmus auf der Türklingel. Zehn Sekunden später ging die Tür auf.
    »Hallo, Lulu«, sagte Louie nervös. »Hier ist Danny Boyd, der Mann, von dem ich dir erzählt habe. Du erinnerst dich ?«
    »Ja, natürlich«, bestätigte sie. »Bis zum nächstenmal , Louie.«
    »Mach’s gut solange«, murmelte er. Dann machte er kehrt und eilte zum Fahrstuhl zurück.
    Ich schaute ihm nicht nach. Selbst wenn zehn hübsche Mädchen splitternackt an mir vorbeiparadiert wären, hatte ich sie nicht wahrgenommen.
    Lulu war ein Rotschopf. Ihre dichten, glänzenden Haare waren in der Mitte gescheitelt und fielen ihr in weichen Wellen bis über die Schultern herab. Die weit auseinanderstehenden Augen hatte die Farbe von dunklem Bernstein, und ihre Haut war makellos weiß. Die Oberlippe ihres vollen Mundes formte ohne jede künstliche Nachhilfe einen perfekten Amorbogen , während die Unterlippe ein wenig Vorstand. Sie trug ein bodenlanges schwarzes — vielleicht war Négligé das richtige Worte dafür? — aus einem dünnen, seidigen Material, das nicht ganz durchsichtig war. Es modellierte ihre vollen, festen Brüste, die schmale Taille und in Kontrast dazu den weichen Schwung ihrer Hüften. Die großen goldenen Ringe, die an ihren Ohrläppchen baumelten, verliehen ihr einen Hauch von barbarischer Wildheit.
    Sie wartete geduldig ab, bis ich sie von oben bis unten gemustert hatte. Vermutlich hätte sie eine andere Reaktion sogar als Beleidigung empfunden.
    »Ich habe durchaus nichts dagegen«, sagte sie schließlich mit laszivem Unterton. »Aber es kostet Sie Geld. Für hundert Dollar überlasse ich Ihnen genau fünfzehn Minuten meiner Zeit, Boyd. Und das ist ein Vorzugspreis, weil ich Dan Morgan gern hatte .«
    Ich trat ein und zog die Tür hinter mir zu. Der Wohnraum war in einem Stil eingerichtet, wie sich ein Innenarchitekt vermutlich den Geschmack von Louis XV. vorgestellt hatte. Alles Samt und Gold und mit Stühlen, auf denen man aus Angst, damit zusammenzubrechen, überhaupt nicht Platz zu nehmen wagte. Dafür boten sich um so einladender zwei Couches an, die glatt zu Orgien herausforderten.
    »Möchten Sie einen Drink ?« fragte sie.
    »Nicht, wenn mich das noch mehr kostet«, erwiderte ich.
    Sie lachte amüsiert. »Getränke sind frei .«
    »Dann bitte einen Gin-Tonic .«
    Sie füllte ein Glas und reichte es mir. Dann deutete sie auf eine der Couches. »Warum setzen wir uns nicht, Mr. Boyd ?«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Und Sie trinken nichts ?«
    »Nicht, wenn ich arbeiten muß«, erläuterte sie. »Der Kunde, den ich bald erwarte, ist ein Fitness-Fanatiker. Er raucht nicht, er trinkt nicht und er rennt jeden Morgen ein paar Kilometer durch die Gegend, bevor er sich von einem Chauffeur ins Büro fahren läßt. Ich frage mich immer wieder, warum er bei dieser gesunden Lebensweise fast impotent ist. Aber ich behalte diese Zweifel natürlich für mich, weil ich Leute nicht gern in Verlegenheit setze .« Ihre bernsteinfarbenen Augen betrachteten

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