Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwere Last mit leichten Mädchen

Schwere Last mit leichten Mädchen

Titel: Schwere Last mit leichten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
zuckte die Achseln. »Mir war er auf Anhieb unsympathisch. Angeblich kam er von einer Versicherungsgesellschaft. Aber ich glaube, das war Schwindel. Ich habe ihm nichts gesagt. Ich will nicht, daß Freunde von mir an die falschen Leute geraten. Das kann Ärger geben .«
    »Warum haben Sie es sich anders überlegt und reden mit mir ?« wollte ich wissen.
    »Sie sind ortsansässig«, erklärte er ruhig. »Sie leben hier, Boyd, und ich habe schon von Ihnen gehört. Sie sind vor einem halben Jahr von der Ostküste hergezogen, und Sie haben vor ein paar Monaten diese krummen Immobiliengeschäfte auffliegen lassen. Deshalb glaube ich, daß Sie einer von uns sind .«
    »Außer Pine und mir könnten noch andere Leute kommen und Fragen stellen«, sagte ich.
    »Ich sage nur Ihnen etwas, das verspreche ich .«
    Ich zog hundert Dollar aus der Brieftasche und drückte sie ihm in die Hand.
    »Besten Dank.« Er stopfte den Schein in die Gesäßtasche seiner Jeans. »Morgan machte gern ein Faß auf, aber er wollte dabei Gesellschaft. Nachdem er tot war, konnten wir uns natürlich den Grund dafür denken. Ich nehme an, er hoffte, sie würden ihn nicht erwischen. Aber falls sie ihn doch aufstöbern sollten, wollte er nicht allein sein. Irgendwie muß er gewußt haben, daß sie, wenn überhaupt, in den frühen Morgenstunden kommen würden .«
    »Mit wem pflegte er Umgang ?«
    »Sie wissen, wie das während der Saison so ist«, erklärte er. »Die Gäste haben manchmal bestimmte Wünsche, und wir Einheimischen bemühen uns, den Ansprüchen gerecht zu werden .«
    »Rauschgift?«
    »Und Weiber«, ergänzte er. »Ich habe da einen Typ an der Hand, der so ziemlich alles beschaffen kann. Louie Ferrar heißt er. Wenn die Kohlen stimmen, ist bei Louie nichts unmöglich. Am zweiten Tag nach seiner Ankunft begann Morgan, die Fühler auszustrecken, und ich machte ihn mit Louie bekannt. Ich kümmere mich im allgemeinen nur um mein Geschäft hier. Wegen ihrer sonstigen Bedürfnisse sollen sich die Gäste an andere wenden .«
    »Wo kann ich diesen Louie Ferrar finden ?« wollte ich wissen.
    »Vielleicht ist es besser, wenn ich ihm sage, er soll sich mit Ihnen in Verbindung setzen«, meinte er. »Das gibt ihm ein sicheres Gefühl. Louie ist immer ein bißchen nervös, wenn er jemanden nicht kennt .«
    »Okay.« Ich reichte ihm meine Karte zurück. »Sagen Sie ihm, er soll mich anrufen .«
    »Mach ich«, nickte er. »Mein Name ist übrigens Captain Bill Makespiece .«
    »Captain?«
    »Captain eines Schleppers auf dem East River.« Er zwinkerte mit den Augen. »Komischerweise scheinen die Touristen immer den Eindruck zu haben, es müßte mindestens ein Windjammer gewesen sein .«
    »Wie die bloß darauf kommen mögen«, grinste ich. »Vielen Dank, jedenfalls, Captain.«
    »Ich werde Louie darauf hinweisen, daß er vielleicht einmal die Dienste eines Privatdetektivs wie Sie brauchen könnte«, meinte er. »Dann macht er Ihnen womöglich einen günstigeren Preis. Bei Louie gibt es nämlich nichts gratis .«
    »Dabei soll Großzügigkeit so ein schöner menschlicher Zug sein«, sagte ich mit ernstem Gesicht. »Falls sich noch jemand nach Morgan erkundigen sollte, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich das wissen lassen .«
    »Mach ich«, versprach er.
    Ich ging zu meinem Wagen zurück und fuhr die Küstenstraße ein Stück nach Norden entlang, um mir das Vista Inn einmal anzuschauen. Das Motel lag ein ganzes Stück von der Straße zurückgesetzt hinter Sanddünen, die jede Sicht auf den Ozean verwehrten. Ich fuhr ein paar hundert Meter daran vorbei, wendete und machte mich auf den Rückweg. Ein unangemeldeter Besuch bei Ellie Morgan hätte ihr vermutlich einen Herzanfall verursacht.
    Es war gegen sechs Uhr, als ich mein Büro wieder erreichte. Die Tür war nicht aufgebrochen worden, und niemand hatte Drohungen an die Wände geschmiert, was ich als beruhigend empfand. Ich verließ das Büro und begab mich nach Hause, was durch das einfache Mittel zu erreichen war, von einem Raum in den anderen zu gehen. Da ich das Gefühl hatte, einen Drink vertragen zu können, machte ich mir einen Gin-Tonic zurecht. Ein anregender Abend erwartete mich, an dem ich nichts anderes tun konnte, als womöglich vergeblich auf Anrufe zu warten.
    Gegen halb acht holte ich ein Steak aus dem Kühlschrank und aß es halb durchgebraten mit grünem Salat. Ich hatte meine Mahlzeit gerade beendet, als das Telefon klingelte.
    »Danny?«
    »Wer sollte es sonst sein, Ellie «, sagte

Weitere Kostenlose Bücher