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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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leid, dass ihr mich nicht in Ruhe lasst. Und zweitens ist das einfach ihre Art. Wenn sie ein paar Bier getrunken hat, ist sie besonders schnell auf hundertachtzig.«
    »Wie viele ist ein paar?«
    Bledsoe dachte einen Moment nach. »Ich glaube, sie hat ein Sixpack geleert, aber das ist nur der Anfang. In ihrer besten Zeit konnte Ma mit fast jedem mithalten.«
     
    Ein zweiter Streifenwagen holte Bledsoe ab und brachte ihn zur Polizeistation. Die Detectives trafen vor ihm ein und besprachen ihre Vernehmungsstrategie.
    Rauchend und Kaffee trinkend hing Bledsoe locker in einem harten Lehnstuhl, den er bequem zu finden schien. So entspannt, als säße er völlig abgedreht in seinem Wohnzimmer und sähe sich ein Spiel an. Marge war bereit, Laverne gehen zu lassen, aber die alte Frau weigerte sich, ohne ihren Sohn zu gehen, und deshalb saß sie in einem Zimmer nebenan.
    Keiner der Detectives hatte eine Ahnung, was sie aus Bledsoe herausbekommen würden, aber sie hatten ihn ein paar Stunden im Gewahrsam, bis man bei Gericht all seine Strafzettel und Geldbußen addiert hatte. Da er sich der Bestrafung bislang erfolgreich entzogen hatte, käme mit etwas Glück eine Gefängnisstrafe dabei heraus.
    Da die Sache in die Zuständigkeit des LAPD fiel, beugten sich Barnes und Isis den Vorschlägen Lieutenant Deckers. Der große Mann verkündete, er und Barnes würden als Erste hineingehen und die Frauen übernähmen die zweite Runde, falls es irgendetwas gäbe, dem weiter nachgegangen werden sollte. Decker öffnete die Tür, schlenderte hinein und
setzte sich Bledsoe gegenüber. Barnes nahm auf Bledsoes rechter Seite Platz.
    »Wie geht es Ihnen, Marshall?«
    »Wie geht’s meiner Mom?«
    »Sie wartet auf Sie.«
    »Sie muss etwas essen. Ihr Blutzucker geht rauf und runter wie ein Jo-Jo.«
    »Sie hat vom Steuerzahler ein Mittagessen spendiert bekommen.«
    »Jede Art, wie wir diese illegitime Regierung abzocken können, ist toll.« Bledsoe schüttelte den Kopf. »Würden Sie mir bitte erzählen, was wirklich los ist?«
    »Sie sind ein lausiger Fahrer«, sagte Decker. »Sie schulden der Stadt, dem County und dem Staat eine Menge Geld.«
    »Sie wissen, dass das Blödsinn ist«, erwiderte Bledsoe immer noch ohne Leidenschaft. »Wenn die Cops einen Hausbesuch machen, müssen sie glauben, dass ich was Wichtiges weiß.«
    Decker lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Und was für eine wichtige Sache sollten Sie wissen?«
    Bledsoe drückte seine Zigarette aus. »Ich muss mit euch Clowns nicht reden. Ich muss nur meinen Anwalt anrufen, und damit hat es sich.«
    »Sind Sie gar nicht neugierig?«
    »Was ich wissen sollte?«
    »Genau.«
    Bledsoe schnaubte.
    »Es ist kompliziert«, sagte Decker. Jetzt war Bledsoe verwirrt und bemühte sich sehr, es nicht zu zeigen. Decker nickte Barnes zu.
    Barnes beugte sich näher zu Bledsoe. »Sie sind als Anführer bekannt, Marshall. Sie geben die Befehle, Sie nehmen sie nicht entgegen.«
    Bledsoe zuckte die Achseln.

    Jetzt beugte sich Decker vor. »Vor ein paar Jahren wurde hier eine Synagoge geschändet. Der Typ, der dafür verurteilt wurde, war ein Trottel namens Ernesto Golding. Eindeutig ein Befehls empfänger .«
    »Wer waren seine Leute?«
    »Die White Tower Radicals«, log Decker. »Eine Organisation, die Ihnen lieb und teuer ist.«
    Bledsoe lächelte und kratzte sich am Bart. »Falls Sie mich fragen, ob ich ein Mitglied bin, bekenne ich mich stolz schuldig. Aber worüber Sie da reden, das Judenhaus da oder irgendein anderes Haus, das war ich nicht.«
    »Ich habe nicht behauptet, dass Sie es waren«, sagte Decker. »Hab ich das behauptet?«
    Bledsoe schwieg.
    »Marshall, ich glaube Ihnen. Wissen Sie, warum? Bei einer so wichtigen Sache - ein ›Judenhaus‹ verwüsten - musste Ernesto Befehle von jemandem ausführen, der über Ihnen steht.«
    Marshall blinzelte. »Und wer wäre das wohl?«
    »Ricky Moke -«
    »Ricky?« Bledsoe lachte. »Klar.«
    »Er ist der Boss, Marshall.«
    Bledsoe lachte erneut. »Habt ihr Idioten eigentlich gar keine Ahnung? Moke ist tot. Er ist von einem Bären gefressen worden.«
    »Von einem Berglöwen.«
    »Egal von wem, jedenfalls liegt er als Scheiße im Wald. Davor war er ein Peon.«
    »Da habe ich was anderes gehört.«
    »Dann haben Sie Scheiße gehört.«
    »Jedenfalls ist Ricky verschwunden«, sagte Decker. »Wollen Sie sagen, dass Sie jetzt der Obermacker sind?«
    Bledsoe begann zu lächeln, hörte abrupt auf und blieb still.

    »Was war das für ein Gefühl, als

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