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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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aus, als ob ich irgendwohin gehen könnte?«
    »Sie sind erst vor kurzem in diesen Wohnwagenpark gezogen«, sagte Amanda.
    »Da haben Sie ganz recht, Lady. Ich habe mein Haus in Orange County verkauft, habe einen absurden Gewinn eingesteckt und beschlossen, meine Tage mit dem zu verbringen, was ich am besten kann - mit Atheisten, verkommenen
Subjekten und Perversen zu kommunizieren. Gott weiß, dass es so viele von ihnen gibt, dass ich genug zu tun habe.«
    »Kommunikation durch Briefe«, sagte Barnes.
    »Eine ausgestorbene Kunst«, sagte Modell. »Bei dem ganzen analen E-Mail-Verkehr. In meiner besten Zeit habe ich dreißig bis vierzig pro Tag verschickt. Inzwischen bin ich runter auf fünf. Die Hände.« Er winkte mit knotigen Fingern. »Verdammte Schande, die Perversen scheinen sich schneller zu vermehren denn je.«
    »Welchen Perversen haben Sie in letzter Zeit geschrieben?«
    Wieder kniff Modell die Augen zusammen. »Was kümmert es die Polizei, Scheiße noch mal, wenn ein alter Mann Briefe schreibt?«
    »Ein alter Mann, der Familien in Gottes Hand leitet«, sagte Amanda.
    »Nicht mehr. Das habe ich vor zwei Jahren aufgegeben. Bleibt ihr Polizei-Leute denn nicht auf dem Laufenden?«
    »Warum sind Sie zurückgetreten?«, fragte Amanda.
    »Ich habe das geistliche Amt vor dreißig Jahren ganz allein gegründet. Es groß aufgebaut.« Er schüttelte den Kopf. »Zu groß. Die Mitglieder beschlossen, dass sie einen Vorstand brauchten. Ich weiß nicht, wozu, aber die Arschlöcher fingen an, mir zu sagen, wie ich meine Organisation führen sollte. Also hab ich ihnen gesagt, sie sollen sich verpissen, und hab gekündigt. Verdammte Schande, zu unserer besten Zeit waren wir eine einflussreiche Macht gegen die Perversen. Was sie jetzt machen, weiß ich nicht, und es ist mir auch egal. Wenn ich fünf Briefe an Perverse schreibe, ist Gott glücklich. Wenn Sie mir jetzt nicht sagen, was Sie wollen, können Sie einfach gehen. Wenigstens können Sie gehen. Ich hab nichts dagegen, wenn die Lady bleibt … es sei denn, Sie sind eine dieser Lesben. Dann können Sie als Erste zur Tür rausgehen.«

    »Sie mögen Lesbierinnen nicht?«, fragte Amanda.
    »Was soll man an denen schon mögen? Sie sind Homos, und sie sind pervers.«
    »Haben Sie jemals einen Brief an die Kongressabgeordnete Davida Grayson geschrieben?«, fragte Amanda.
    »Aha!« Modell stach mit einem Finger nach oben. »Jetzt weiß ich, worum es hier geht. Die Abgeordneten-Lesbe.« Breites Lächeln. »Aber das ist oben im Norden passiert.«
    »Wir sind von oben im Norden«, sagte Amanda zu ihm. »Berkeley PD.«
    »Sie sind den ganzen Weg hier runtergekommen, um meine kleine Wenigkeit zu sehen? Lady, ich fühle mich geschmeichelt .«
    »Sie haben an sie geschrieben«, sagte Barnes.
    »Scheiße, ja, ich habe ihr geschrieben. Ich habe ihr oft geschrieben. Die Perverse war nicht nur eine Lesbe, sie versuchte ungeborene Babys für ihre egoistischen Zwecke aufschneiden zu lassen.«
    »Stammzellenforschung«, sagte Amanda.
    Modell schien über seinem Stuhl zu schweben. »Von wegen Stammzellenforschung! Aus dem Abschlachten menschlicher Babys wird niemals etwas Gutes entstehen, junge Lady, und ich will mit Sicherheit nicht für einen solchen Scheiß mit meinen Steuergeldern zahlen.« Er sank wieder zurück. »Ja, ich habe dieser Sodomitin geschrieben, hab ihr gesagt, was ich von ihrem Scheiß hielt und davon, dass sie eine Lesbe ist. Hab ihr alles gesagt, was sie hören musste.«
    »Und das war?«
    »Frauen haben in der Politik nichts zu suchen, davon werden sie zu Perversen wie Grayson. Ich beklage gewiss nicht den Tod Graysons, aber falls Sie denken, ich hätte irgendwas mit ihrer Ermordung zu tun, sind Sie ernsthaft auf dem Holzweg.«
    Barnes zog seine Krawatte herunter und öffnete seinen
obersten Hemdknopf. Amanda reichte ihm ein Papiertaschentuch aus ihrer Handtasche, und sie wischten sich beide die Stirn ab. »Politiker bekommen die ganze Zeit negative Post, Sir«, sagte sie, »aber Ihre Briefe waren besonders widerlich.«
    »Lady, ich bin ein widerlicher, von Gott getriebener Mann. Das bestreite ich nicht. Aber nach dem, was ich zuletzt gehört habe, können Sie deswegen niemanden festnehmen.«
    »Man kann jemanden festnehmen, weil er einem anderen Schaden androht.«
    »Ich haben keinen Schaden angedroht, Mister. Ich habe ihr nur die Wahrheit gesagt … dass sie auf immer in der Hölle schmoren wird, dass ihre Haut in zwei Sekunden wie die Kruste eines Schweinebratens

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