Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band
aussieht und ihre Innereien wie Suppe kochen würden. Ich habe ihr gesagt, sie wäre derart weit hinüber, dass nicht mal Jesus wüsste, was zum Teufel er für sie tun könnte. Wenn Sie mich dafür verhaften wollen, dass ich die Wahrheit sage, nur zu, verschaffen Sie mir die Unterhaltung und die Publicity, und vielleicht fange ich wieder mit einer neuen Kirche an. Richte eine dieser Webseiten ein.«
»Gibt es irgendjemanden, der bestätigen könnte, wo Sie sich in den letzten beiden Tagen aufgehalten haben?«, fragte Amanda.
»Lady, ich fühle mich verdammt geschmeichelt, dass Sie glauben, ich hätte genug Energie, in diese rote Stadt zu fliegen und die Lesbe abzuknallen. Tatsache ist, ich bin vierundachtzig, die letzten zehn Jahre an einen Rollstuhl gefesselt, und für mich sieht ein guter Tag so aus, dass ich aufwache und Stuhlgang habe, ohne mich anstrengen zu müssen.«
»Sie hätten jemanden dafür engagieren können«, sagte Barnes.
»Ich könnte in den Kramladen gehen, mir eine große Nase kaufen und sagen, ich wäre ein Jude - hört mal zu, ihr zwei,
nur weil ich beschlossen habe, meine mir im ersten Verfassungszusatz verbrieften Rechte wahrzunehmen und den Perversen zu sagen, was ich von ihnen halte, muss ich nicht hier sitzen und mir euren Scheiß anhören. Eure Bosse werden von mir Post bekommen. Haut jetzt hier ab, verdammte Scheiße, bevor ich euch mit meinem Stuhl überfahre.«
Barnes startete den Motor und zog sein Mobiltelefon heraus. »Abgesehen davon, dass wir dem alten Mistkerl ein bisschen Unterhaltung geboten haben, war das eine kolossale Zeitverschwendung.«
»Es musste sein«, sagte Amanda.
Er spielte mit dem Telefon herum und zog ein finsteres Gesicht. »Ich komme nicht an meine Nachrichten ran. Kein Empfang in diesem Loch.«
»Ich dachte, dir gefällt das Wohnen auf dem Land.«
»Ich habe lieber zwanzig Zimmer mit Aussicht. Fahren wir zum West Valley zurück und stellen fest, ob es irgendwas Neues zu Bledsoe gibt. Es sei denn, du willst vorher was zum Knabbern haben. Wir können im Wagen essen.«
»Nahrungsaufnahme klingt nicht schlecht, solange es keine Hamburger sind.«
»Was stimmt denn nicht mit Burgern?«
»Larry hat einen neuen Grill. Mit Turbopower, und er sammelt Marinaden.«
»Der Junge braucht ein Hobby, wie?«
Sie zuckte die Achseln. »Er wird schon was finden.«
»Ich werde ein Subway finden oder so. Es ist nicht das Chez Panisse, aber das wäre auch zu viel verlangt.«
14
Vorsichtig wickelte Marge Dunn das Wachspapier auf, das ein U-Boot mit Truthahn und Käse zusammenhielt. »Wow, vielen Dank, dass Sie an mich gedacht haben. Ich bin hungrig.« Sie richtete das Sandwich aus und nahm einen großen Bissen. »Mmmmm … das ist gut.«
»Das war Amandas Idee, sie ist die Aufmerksame«, erklärte Barnes. Er saß auf dem Beifahrersitz in einem zivilen Einsatzwagen des LAPD; Amanda saß auf dem Rücksitz und Marge am Steuer.
»Vielen Dank, Aufmerksame«, sagte Marge über ihre Schulter.
»Keine Ursache.«
Es wurde still im Wagen, bis Barnes grummelte: »Glauben Sie, dass dieser Joker noch auftaucht?«
Marge wischte sich den Mund ab. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wegfährt, falls er hergekommen ist, um die Feiertage bei Mom zu verbringen. Und falls er wegfährt, ist das auch nicht uninteressant.« Sie blickte Barnes an. »Mir gefällt die Art, wie Ihre Gürtelschnalle gearbeitet ist. Was für eine Art Stein ist das? Ein grüner Türkis?«
»Genau.«
»Hübsch.«
»Den hab ich aus Santa Fe. Waren Sie da schon mal?«
»Klar«, sagte sie. »Da bin ich oft. Manchmal während der Opernsaison, wenn der Stundenplan meiner Tochter es erlaubt.«
»Ich war noch nie in der Oper.«
»Will steht auf Buck Owens«, sagte Amanda.
»Ich auch. Ich bin eklektisch. Ein großer Verlust, Buck.«
»Dwight Yoakam hat den Stab übernommen«, sagte Will.
»Er bringt’s, aber es ist trotzdem nicht dasselbe.« Marge verputzte ihr Sandwich und verstaute den Abfall in einer Plastiktüte. »Das Opernhaus ist wirklich etwas ganz Besonderes. Es ist im Freien und hat diesen wunderschönen Blick auf die Berge. Manchmal singen die Grillen mit.« Sie lächelte breit. »Manchmal in der richtigen Tonart. Sie haben auch großartige Kammermusik. Und Country in manchen der Casinos. Eine tolle kleine Stadt in kultureller Hinsicht.«
Barnes warf einen verstohlenen Blick auf Marges linke Hand. Kein Ring. »Der ganze Südwesten ist ein schöner Teil des Landes.«
»Wundervoll … eine
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