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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Gebäudes. Die Verandatüren waren weit geöffnet, und knapp dahinter stand Infanterie Wache. Conner grüßte die Offiziere kurz, die um eine auf einem Frühstückstisch ausgerollte Karte aus dem achtundzwanzigsten Jahrhundert standen, und hastete die teppichbedeckten Stufen der Treppe hinauf, drei mit jedem Schritt, hoch in die Bibliothek im ersten Stock.
    Genau genommen ließ kaum etwas das Landgut so erscheinen, als eigne es sich für einen Militärstützpunkt besonders. Aber es lag weit genug hinter den Linien, um das zumindest momentan irrelevant zu machen.
    Dafür bot es einen gewissen Komfort und ein Gefühl von vertrautem Luxus für die auf Terra verbliebenen Senatoren. Außerdem lag es günstig zur Front. Täglich günstiger sogar, denn die Republik drängte die Loyalisten stetig tiefer nach Deutschland hinein.
    Als Sohn eines Viscounts war er in eine Umgebung wie diese geboren worden. Als Ritter hatte er reichlich Zeit in kahlen Kasernen und auf öden Schlachtfeldern verbracht.
    Jetzt, als Loyalist, war er zwischen beiden Welten gefangen, und die Grenze wurde zunehmend dünner.
    Besonders, als Cray Stansill ihn in einem eleganten, dunkelgrünen Seidenanzug am Eingang zur Bibliothek erwartete, ein eisgekühltes Cocktailglas in der Hand.
    Conner holte aus und hämmerte ihm zweimal kurz hintereinander die Faust ans Kinn.
    Hart.
    Stansill flog zu Boden. Sein Drink zerschellte auf dem dicken Berberteppich und hinterließ einen dunklen Whiskeyfleck auf dem Material. Zwei der drei anderen Personen im Raum sprangen auf, schockiert von dem abrupten Gewaltausbruch.
    »Lord Monroe ...« Senator Richthofen schien nicht zu wissen, was er erwarten sollte und starrte ihn mit offenem Mund an.
    Thérèse Ptolomeny schüttelte enttäuscht den Kopf. »Wirklich, Conner, es gibt bessere Methoden, dein Missfallen zu äußern. Besonders gegenüber einem Gast wie Sir Stansill.«
    Conner stand im Türrahmen und atmete schwer. Der rasante Aufstieg hatte Kraft gekostet. Er sah zur dritten Person im Zimmer hin und wechselte lange, ernste Blicke mit Melanie Vladistock. Seit Lina De-rius auf ihre Heimatwelt Liberty abgereist war, hatte er mit ihr die meiste Zeit verbracht. Sie hatten Pläne geschmiedet. Die Zukunft der Loyalistenbewegung debattiert.
    »Ich habe euch gewarnt, dass ihm das nicht gefallen wird«, erklärte sie den anderen mit einem Schulterzucken.
    Cray Stansill wälzte sich auf die Seite und rieb sich vorsichtig das Kinn. Dabei achtete er sorgfältig darauf, seine aufgeplatzte Lippe nicht zu berühren, aus der leuchtend rotes Blut auf sein Kinn, das blütenweiße Hemd und den Teppich tropfte. »Er wird sehr bald weniger Unmut verspüren«, behauptete der abtrünnige Ritter.
    Richthofen half Stansill auf die Beine und zu einem nahen Sessel. »Denken Sie an Ihren Ruf, Cray.«
    Conner dachte nicht daran, den ehemaligen Ritter und Waffenbruder so leicht davonkommen zu lassen. »Bist du noch bei Sinnen?«, herrschte er ihn an und stürmte in die Bibliothek, jeder stampfende Schritt ein Ausdruck seiner Wut. »Du schickst eine Luft/Raumstaffel nach Genf? Zum Regierungspalast? Willst du den Krieg eskalieren lassen?«
    »Jedenfalls habe ich keine Angst davor«, erwiderte Stansill, schüttelte Richthofen ab und sprang wieder auf. »Und der Zeitpunkt war perfekt, weil die
    Nachricht von der draconischen Invasion alle abgelenkt hatte. Warum hast du den Ausfall organisiert -um Stuttgart und Karlsruhe zurückzuerobern? Wenn wir der Republik den Kopf abschlagen, können wir nach Genf zurückkehren und eine echte Verteidigung für die Republik organisieren.«
    »Das ist keine Entscheidung, die dir zusteht. Diese Entscheidungen fallen hier, in diesem Raum. Du bist zu eigenmächtig, Cray.«
    »Wenn du damit meinst, ich gebe mich nicht mit halben Sachen zufrieden, hast du recht. Seit drei Wochen drängt uns die Republik fast jeden Tag ein Stück weiter zurück. In dieser Abfolge von Begrenzungs-Scharmützeln^ von denen sie in den Nachrichten ständig faseln. Wir führen hier Krieg, Conner. Und es wird Zeit, dass wir ihn führen, ohne dass uns ständig dein Vater über die Schulter blickt.«
    Blind vor Wut schlug Conner erneut zu. Diesmal war Stansill darauf vorbereitet, er blockte die Gerade ab und landete einen Schwinger an Conners Schläfe. Dann wollte er einen Kinnhaken hinterdrein schicken. Conner duckte sich weg und schlug mit einem steifarmigen Hieb unters Kinn den Kopf des anderen Ritters nach hinten. Ein doppelter Handballenschlag

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