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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zugeben, ich sehe nicht, worauf du hinauswillst. Wie lautet die Frage?«
    Aaron drehte sich wieder zu dem Duell um, das auf den Bildschirmen in die Schlussphase eintrat. Ein letztes gnadenloses Gemetzel, bei dem fast jeder Monitor zerschlagene und brennende Einheiten zeigte. »Ich frage mich nur«, stellte er fest und tippte sich ans Kinn, »wo ist Caleb Davion?«
    Es hätte Caleb sein sollen, entschied Julian, der Yori Kuritas gnadenlosem Angriff standhalten musste. Schließlich war es Caleb gewesen, der die draco-nischen Krieger am Abend des Empfangs attackiert hatte, als hätte er etwas zu beweisen. Er -dessen beiläufige Beleidigungen und hochmütiges Auftreten dieses Ehrenduell erst erzwungen hatten. Keine Zugeständnisse. Keine andere Möglichkeit, das Gesicht zu wahren.
    Und jetzt kein sauberer Sieg.
    Yori Kurita griff unermüdlich an, warf immer mehr Einheiten gegen seine Linien, opferte in guter Samurai-Manier Menschen und Material, damit er keine Gelegenheit erhielt, seine Kräfte zu sammeln. Die Kriegshammer zerfetzten, was er ihnen entgegenstellte, und auch das Katapult und Yoris Großd-racon waren eine ernsthafte Gefahr. Schließlich zog Julian drei JES-77-Raketenwerfer in eine kurze Linie nahe seiner Position, um jeder sich nähernden Einheit mit einem Raketenhagel zu drohen.
    Eine Drohung, die genau so lange hielt, bis Alaric Wolf sich hinter Julians Atlas schlich und in kürzester Zeit alle drei crucischen Munitionslager in die Luft jagte. RUMS!
    Sie explodierten in gigantischen Feuersäulen, deren Druckwelle das gesamte Schlachtfeld erschütterte und die eine ganze Serie von Waldbränden hinter den Davion-Stellungen entzündeten. Ein simulierter Wind trug dunklen, rußigen Qualm über das Schlachtfeld, der als leichter Holzkohlengestank bis in sein Cockpit drang.
    Was noch schlimmer war, der Verlust seiner Vorratslager bedeutete das Ende des unbegrenzten Munitionsnachschubs, den Tara Campbell seinen Einheiten für die Simulation gewährt hatte. Plötzlich meldeten alle seine JESsies Munitionsmangel und feuerten nur noch Minimalsalven. Und der Wegfall seiner Drohung mit einer Wand von Raketen machte den Draconiern neuen Mut.
    Natürlich war sich Julian bewusst gewesen, dass die Munitionslager seine strategische Achillesferse waren, aber er hatte darauf gezählt, dass Jaseks zwei Kompanien mit Alaric Wolf fertigwurden. Sieben Abschüsse! Und jetzt auch noch seine Munitionslager!
    Julians frustrierte Wut nagte an seinem Selbstvertrauen und beschäftigte ihn auf eine Weise, die er sich in einem echten Gefecht niemals erlaubt hätte. Ein Kommandeur im Feld konnte sich keine Selbstzweifel leisten. Er hatte, was er in die Schlacht geführt hatte, und damit tat er sein Bestes gegen den Feind.
    So war es auf Neuhessen gewesen, mit Raul Ortega und Colonel Torris.
    So bereitete er sich jeden Tag auf die bevorstehende Auseinandersetzung mit Haus Liaos Konföderation Capella vor. Er studierte ihre Taktik und Aufstellung und bereitete die Mark Capella auf einen aller Wahrscheinlichkeit nach vernichtenden Angriff vor.
    Aber hier, in einer taktischen Simulation, so >echt< die Ausrüstung das alles auch erscheinen ließ, war sich Julian ständig bewusst, dass es in dieser Schlacht einzig und allein um Stolz ging. Und Stolz war so ziemlich der lächerlichste mögliche Grund für einen Krieg. Es war Stolz gewesen, der Haus Davion veranlasst hatte, in der zweiten Hälfte des Vierten Nachfolgekriegs gegen die Konföderation Capella überzureagieren. Er war einer der Hauptfaktoren gewesen, die zur Vernichtung des Nebelparderclans geführt hatten, wenn man die Zerstörung Edo Citys als einen Akt verletzten Stolzes deutete.
    Und solange keine Leben auf dem Spiel standen, sondern nur Stolz, konnte er wirklich nicht behaupten, dass er sein Bestes gab. Selbst wenn er dasselbe auch nicht von seinen draconischen Gegnern sagen konnte. Immerhin waren einigen - vielen - von ihnen Stolz und Ehre ebenso wichtig wie das eigene Leben.
    »Calamity«, rief er seine Panzerkommandeurin. »Wir müssen einen von diesen Hämmern ausschalten. Sofort!«
    »Das wird teuer.«
    Julian zog das Fadenkreuz auf einen nahen Sho-den, entschlossen, die taktische Raketenplattform aus dem Gefecht zu werfen. Eine seiner JESsies schleuderte zwanzig Raketen auf den Gegner und schaffte es irgendwie, nicht einen einzigen Treffer dabei zu landen.
    »Wie viel auch immer«, befahl er.
    Der Feuerleitcomputer des Templer zeichnete ein zweites Fadenkreuz etwas

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