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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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stationieren?«
    Der Lordgouverneur lächelte schmerzhaft. »Ganz bestimmt. Doch es wäre mir sehr unangenehm, die Republik darum zu bitten, solange ihre Kräfte gegen Liao, die Jadefalken und jetzt auch noch Haus Kurita benötigt werden ...« Er ließ die Worte vielsagend verklingen. Dann: »Gestatten Sie mir eine Frage, Julian. Würden Sie die Republik als starken Verbündeten bezeichnen?«
    Sollte heißen: Gab Julian, und damit Prinz Harrison, der Republik eine Chance von mehr als fünfzig Prozent, die nächsten sechs bis zwölf Monate zu überleben? Das war die Frage, die Julian hinter Aarons sorgsam gewählten Worten mitschwingen hörte. Der Duke schien auf eine Bestätigung vorhandenen Interesses oder besser noch eine Unterstützungszusage aus zu sein, bevor er sich auf längerfristige Pläne festlegte. Wozu hätte Harrison Julian aufgefordert? Aaron Sandoval zu ermutigen, sich zu seinen Wurzeln in den Vereinigten Sonnen zu bekennen und zu desertieren? Oder den Mann hier aufzubauen, um sich einen starken Verbündeten in einer stabilen Republik zu sichern?
    Er hätte Julian geraten, sich seine Möglichkeiten offen zu halten. Immer.
    »Gestatten Sie mir eine Gegenfrage, Lordgouve-meur: Wie werden Sie auf den Befehl des Exarchen antworten, sich allen Senatoren zu widersetzen, die innerhalb Ihrer Präfektur Zuflucht suchen oder versuchen, zu ihrer Machtbasis zurückzukehren, und sie festzunehmen?«
    Wie weit war Aaron bereit, die direkte Autorität des Exarchen zu untergraben? Das wäre ein sehr aussagekräftiges Indiz gewesen.
    Aaron erhob sich in einer flüssigen Bewegung, das
    Weinglas hielt er vergessen in der rechten Hand. Er schien mit seiner Antwort zu ringen, was bereits Bände sprach. Und ganz bestimmt war sich der Duke und Lordgouverneur dessen auch bewusst. In einem Fall wie diesem konnte keine Antwort ebenso deutlich und ebenso fatal sein wie eine Antwort.
    Doch bevor Aaron Sandoval zu einer Entscheidung fand, drehte die Orbitalfahre von den Ruinen auf Hilton Head Island ab. Julian spürte den Andruck der Beschleunigung, als die Fähre zu ihrem nächsten Suborbitalsprung ansetzte. Auf dem Schirm wurde die verwüstete Insel rasch kleiner. Die Maschine war landeinwärts unterwegs, zur nächsten Sehenswürdigkeit dieses Rundflugs, einer verlassenen Anlage bei Devil's Towers, Wyoming.
    »Nächstes Ziel: >Camerons letzte Stellung<«, flüsterte der >Reiseführer< vom anderen Ende des Beobachtungsdecks. »Flugzeit: Sechzig Minuten.«
    Das Bordpersonal, das bisher Pause gehabt oder sich auf besondere Bitte des Lordgouverneurs zurückgezogen hatte, strömte plötzlich scharenweise zurück. Es harkte das Deck zielsicher durch, leerte die Müllbehälter und entfernte geleerte Gläser. Das vor Julians Ankunft aufgestellte Tablett mit Drinks verschwand ebenfalls, während die Crew das Oberdeck hastig für die zu erwartenden Gäste vorbereitete, die sich hier oben die Beine vertreten wollten.
    Aaron Sandoval gab sein Glas mit kaum erkennbarer Verärgerung auf. Sie hatten ihre Chance auf ein
    Gespräch unter vier Augen vertan. Dessen war er sich bewusst.
    Er war jedoch nicht bereit, die Unterhaltung zu beenden.
    »Wie ich höre«, stellte er langsam fest, »haben sich die Kämpfe auf Neuhessen und Demeter wieder verschl imm ert.«
    »Das stimmt«, gab Julian zu und fluchte in Gedanken über das miserable Timing. Das offene Ende dieses Gesprächs würde Prinz Harrison nicht zufrieden stellen. Julian brauchte etwas, womit er sich bei ihm sehen lassen konnte. »Piratenüberfälle, offenbar von Liao unterstützt. Eine längerfristige Situation, um die wir uns bereits kümmern.«
    »Sie sollten sich das genauer ansehen«, schlug Aaron vor. »Auch darauf hin, ob es nicht im Interesse der Vereinigten Sonnen wäre, eine deutlichere Position zu beziehen.«
    Aaron- oder republikfreundlich? Jetzt erschienen Fluggäste aus den unteren Decks, auf der Flucht aus den engen Aussichtslogen und ihrer politisierten Atmosphäre. Mehr als nur ein paar von ihnen warfen besorgte Blicke in Julians und Aarons Richtung, sei es, um herauszufinden, worüber sie redeten, oder auf der Suche nach einer Möglichkeit, das Gespräch zu unterbrechen und sich selbst mit einem der beiden zu unterhalten. Julian erkannte, dass ihnen bestenfalls noch Sekunden blieben, und suchte verzweifelt nach dem letzten Informationsbrocken, der Aaron veranlassen könnte, sich zu erkennen zu geben.
    Duke Sandoval zog sich zurück.
    »Prinz Harrison wird sicher von mir

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