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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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erwarten, Ihnen seine allerbesten Wünsche mit auf den Weg zu geben«, hielt Julian den Adligen im Aufstehen zurück. »Soll ich ihm etwas von Ihnen ausrichten?« Letzte Chance, lockte er sein Gegenüber.
    Aaron Sandoval zögerte, dann kam er zu einer Entscheidung und nickte kurz. »Richten Sie Prinz Harrison aus ... dass uns viel mehr verbindet als trennt. Ungeachtet der Grenzen. Sagen Sie ihm, ich hoffe auf eine weitere Gelegenheit, ihn und Sie, Julian, zu sprechen.« Er machte eine kurze Pause. »Und dass ich der Ansicht bin, Sie sind bestens geeignet.«
    Viel war es nicht, aber doch genug. Julians innerer >Harrison< war zufrieden. Zumindest weitgehend. Doch plötzlich bedrängte ihn eine andere, persönliche Frage, ausgelöst durch die sorgfältig überlegten Worte des Lordgouverneurs.
    »Warum ich?«, fragte er. Eine Frage, die er seinem Prinzen nicht stellen konnte. Der Champion diente ohne Nachfragen. »Weshalb dieses ... Vertrauensvotum?« Erst diese Frage brachte es für ihn auf den Punkt. Genau das war es gewesen: ein Vertrauensvotum.
    »Soll das heißen, Sie haben es immer noch nicht begriffen, Julian?« Er fragte es mit einem geheimnisvoll wissenden Lächeln. »Dann muss Harrison Ihnen wirklich noch etwas beibringen. Aber keine Sorge. Es bleibt genügend Zeit.«
    Und mit dieser rätselhaften Bemerkung verschwand Aaron. Um augenblicklich von einem Mann in Geisterkatzen-Uniform angesprochen zu werden.
    Julian setzte sich wieder, trank sein Sprudelwasser und prägte sich Aaron Sandovals Worte ein. Zumindest für den Augenblick drängten sie die Bilder der Verwüstung von Hilton Head Island tief in die Schatten, während er sich fragte, was genau der Prinz vorhatte, das Aaron zu wissen glaubte und Julian nur versuchen konnte zu erraten.
    Als gäbe es noch nicht genug Fragen.
    Die Republik hat ihr Erbe der Ehre und Rechtmäßigkeit verschleudert. Ein falsches Erbe, gestützt auf das Blut von Unschuldigen, Devlin Stone unterworfen, die seine neue Terranische Hegemonie unter Zwang errichtet haben. Liao ist nur eine der ersten von vielen Welten, deren Bewohner ihren Fehler schon bald einsehen, die Fesseln abstreifen und ihre Stimme frei erheben werden. Yong yuan Liao Sun Zi!
    - Auszug aus einer Ansprache, nachgedruckt in Dynasty Daily, Liao, 16. Mai 3135
    Terra
    Präfektur X, Republik der Sphäre 31. Mai 3135
    Erik Sandoval-Gröll wartete am Fuß der Behelfsrampe des Patriot, während ein anderer Hubschrauber von Annemasse herüberkam. Er wartete seit zwei Stunden im anbrechenden Zwielicht auf eine bestimmte Maschine, um sich zu vergewissern, ob seine neuen Verbündeten ihr Versprechen hielten oder ihn zum Narren gehalten hatten. Bisher hatten sie alles zustande gebracht, was sie zusagten, von der
    Rettung Aaron Sandovals vor dem Sturz St. Andres bis zur frühzeitigen Information über die draconi-schen Angriffe auf Präfektur II. Aber Erik hatte gelernt, misstrauisch zu sein. Und misstrauisch zu bleiben. Jedenfalls, wo es um Politik oder militärische Allianzen ging.
    Und hier ging es um beides.
    Die Luft schmeckte nach heißem Stahlbeton und Flugzeugbenzin. Ein erwartungsvolles Kribbeln lief ihm über die Haut. Der Hubschrauber zog in einem weiten Bogen um den Kontrollturm und nahm Kurs auf den Patriot. Erik brauchte eine Weile, um ihn in der hereinbrechenden Dunkelheit zu erkennen. Ein Brightstar-Geschäftshelikopter, mit elegant schlanker Form und schallgedämpften Motoren, der fast lautlos fliegen konnte.
    Er hatte die Maschine kaum erkannt, als sie schnell und abrupt sank und mehrere hundert Meter weit gefährlich tief über den Platz glitt, bevor sie in der Nähe des Landungsschiffs der [Tnion-Klasse aufsetzte. Neben dem zwanzig Stockwerke hohen Raumschiff wirkte der Brightstar winzig, und trotzdem war an dieser Zivilmaschine etwas, das ihr eine besondere Aura verlieh.
    Etwas, das über den offensichtlichen Preis dieses Luxushubschraubers und das nicht minder unübersehbare Talent des Piloten hinausging.
    Etwas Bedrohliches.
    Die Rotoren peitschten einen heftigen Windstoß über den Platz, der ebenso abrupt abbrach, wie die
    Maschine eingetroffen war. Der Motor lief aus, die Positionslichter erloschen. Erik war nicht sonderlich überrascht, als kein Passagier ausstieg, sondern die einzige Person an Bord aus der Tür der Pilotenkanzel sprang, sich einen kleinen Rucksack über die Schulter warf und auf ihn zu schlenderte.
    Der Neuankömmling war älter als Erik. Um zehn Jahre. Mindestens. Struppiges,

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