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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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brach unter dem brutalen Energiestoß des ersten Partikelwerfers auf und die infernalischen Energien äscherten den Wolf-Veteranen im Innern augenblicklich ein.
    Für einen Krieger konnte Trägheit tödlich sein.
    »Großer Vater!«, brüllte Rahm. Natürlich zum Teil vor Bewunderung. Aber auch äußerst schockiert.
    Alaric wollte seine Wut über den Kanal hinaus brüllen, den er mit dem anderen Kadetten teilte. Vier Jahre hatte er darauf gewartet. Vier Jahre, in denen er Unterricht darin bekommen hatte, wie man einen Positionstest verweigerte. In denen er auf den Moment gewartet hatte, da es angemessen erschien, dass er sich stellte und vom übrigen Rudel absetzte. Von seinen Kogeschwistern.
    Und sie machten es ihm leicht!
    Aber der Jupiter war ein hundert Tonnen schwerer Avatar des Krieges, ein riesiger überschwerer Batt-leMech mit enormer Reichweite, schweren Lasern und Lafetten, die in einer Salve vierzig Langstreckenraketen abfeuern konnten. Dieser Wolf war vorbereitet oder hatte doch zumindest aus dem Fehler seines Vorgängers gelernt. Das Cockpit des Geier war nur noch ein qualmender Trümmerhaufen, der Mech stand leblos an seinem Platz, und der Pilot des Jupiter wartete auf kein Angriffssignal. Edelsteinhelles Laserfeuer loderte über die Distanz zwischen ihnen, peitschte über Arme und Beine des Blutschnitter. Mit einer ruckenden Bewegung zurück schleuderte der überschwere Koloss eine Wand aus Raketen.
    Alaric blieb keine Wahl, als den brutalen Angriff durchzustehen. Er hatte die Betriebstemperatur tief in die rote Gefahrenzone der Anzeige getrieben. Der Blutschnitter reagierte schwerfällig, weil die hohen Temperaturen die Schaltkreise beeinträchtigten und das Fadenkreuz auf der Anzeige flackerte.
    Die Laser schälten Panzerung weg und schmolzen tiefe Löcher in die Mechgliedmaßen. Flüssige Metallkeramik lief ein Mechbein hinab und spritzte ins Gras. Hinter ihm breitete sich schwarzer Qualm aus, während er sich unbeholfen von den ausbrechenden Feuern zurückzog. Jetzt näherte sich Rahm, der seinen leichten Gegner endlich auch erledigt hatte.
    Rings um Alaric stürzten Raketen vom Himmel, rissen den Boden auf und hämmerten wie riesige Fäuste auf Kopf und Schultern seines Mechs ein. Die Erschütterungen schleuderten ihn in die Sicherheitsgurte und drohten, den Blutschnitter umzuwerfen. Er kämpfte mit den Steuerknüppeln, nutzte die Hebelwirkung seiner Arme und duckte sich weit genug nach vorn, um das Gyroskop des Mechs mit seinem Gleichgewichtssinn so zu steuern, dass es den metallenen Riesen gerade noch vor einem Sturz bewahrte.
    Langsam holte er den Fahrthebel zurück, dann rammte er ihn voll in den Rückwärtsgang, kaum dass er die Gewalt über den Blutschnitter zurückgewonnen hatte. Der Mech drehte sich fast um die eigene Achse, und Alaric fühlte etwas wie einen Fausthieb, als sich das Schloss der Sicherheitsgurte tief in seinen Magen grub.
    Ein schneller Blick auf die Vektorgrafik der Schadensanzeige. Die linke PPK meldete einen Ausfall der Steuerschaltkreise. Er hatte sie überlastet. Und die dünne Cockpitpanzerung bot ebenfalls Grund zu äußerster Besorgnis, als eine weitere Raketensalve um ihn herum einschlug. Ein Gefechtskopf traf die
    Seite des Mechkopfes, und das Donnern der Detonation krachte durch die Kanzel, während ihn die Druckwelle hart zur Seite schleuderte.
    Zwei Abschüsse innerhalb von zwei Minuten. Damit war Alaric ein Sterncommander des Wolfsclans. Gut genug, aber nicht das, was er versprochen hatte. Nicht, was man ihm versprochen hatte.
    Hätte er beide Partikelkanonen zur Verfügung gehabt, hätte er noch eine Chance gehabt, die schwere Panzerung des überschweren Mechs zu besiegen. So aber war er geschlagen. Bevor er dem Titanen auch nur einen Kratzer beigebracht hatte, weil er seine Ausrüstung waghalsig verschwendet hatte. Das ließ ihm nur noch eine Möglichkeit.
    Alaric schwankte und ließ den Blutschnitter nach hinten sacken.
    Er hatte nicht angenommen, dass Rahm es darauf ankommen ließ. Dass Rahm das Zeug dazu hatte. Alaric wich vor dem Angriff des Jupiter zurück. Sein Mech war ein Textbuchbeispiel für Schwäche. Rahm stand in seinem Rücken. Ein Komet, der keine Angst davor hatte, sich einen Feind zu machen, hätte die Gelegenheit genutzt, anzugreifen und den wankenden Mech auszuschalten. Ein Krieger, der zu viel Wert auf seine Ehre legte, hätte zuerst auf den Jupiter gefeuert, um den Kampf frei zu machen, und dann erst auf den Mitbewerber gezielt.
    Was

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