Schwert des Aufruhrs
ihm eine Herausforderung versprochen, und der Lehrmeister der Wölfe hielt Wort.
Alaric stieß den Fahrthebel bis zum Anschlag nach vorne und beschleunigte den Blutschnitter auf zweiundsechzig Stundenkilometer. Rahm fiel kurz zurück, bevor er ebenfalls schneller wurde. Wie zwei wilde Wölfe hetzten sie über Tamars Felder.
Die Eisteufel waren nur mit Ultralasern bewaffnet, mussten also warten, bis sie auf kurze Distanz herangekommen waren, bevor sie das Feuer eröffnen konnten. Alaric half seinen Gegnern, die Entfernung zwischen ihnen schnell zu verkleinern, und hielt das eigene Feuer zehn Pulsschläge zurück. Zwanzig. Er spürte, dass Rahm längst feuern wollte, doch seine Ehre zwang den Kadetten, sich an sein Versprechen zu halten und zu warten. Es war dumm von ihm, sich keine eigene Strategie zurechtgelegt zu haben, sondern sich ganz auf Alaric zu verlassen.
Dreißig...
Alaric zog das Fadenkreuz auf den flinken Eisteufel und hielt es auf diesem Ziel, als es im kräftigen Goldton einer sicheren Zielerfassung aufleuchtete. Jetzt waren sie auch in Reichweite des zweiten Gegnerpaars, der Geier. Aber noch feuerte niemand, während die BattleMechs mit weiten Schritten aufeinander zustürmten.
Vierzig. Fünfzig.
Im letztmöglichen Augenblick, bevor er spürte, dass sein Gegner den Ultralaser abfeuern würde, schaltete Alaric auf Breitseite und zog ab.
Die PPKs leuchteten in beiden Mecharmen elektrischblau auf, und wie zwei Blitzschläge zuckten die Ströme aus geladenen Atomteilchen über das hohe Gras in die Flanken des Eisteufel. An den Rändern weiß glühende Panzerfetzen regneten herab und setzten das Gras in Brand. Der leichte Mech wankte wie unter einem unerwarteten Schwinger in die Magengrube und wurde langsamer. Fast fiel er in die beiden TakRak-Raketen, die auf grauen Rauchbahnen heran jagten und in gelb-orangen Feuerbällen auf seinem Rumpf detonierten.
Alaric lud die Waffen heiß nach, ohne sich um die Bruthitze zu scheren, die durch die Pilotenkan-zel schlug, und feuerte eine zweite Breitseite ab.
Eine grell orange Lichtlanze des Eisteufel brannte Panzerung vom rechten Bein des Blutschnitter. Der Treffer ließ Alarics Kampfkoloss kurz ruckeln, stellte aber kein echtes Problem dar.
Seine zweite Salve war mehr, als der leichte Mech aushielt. Sie riss dem Eisteufel ein Mechbein ab. Mit schweren internen Schäden krachte die Kampfmaschine hart zu Boden und pflügte den Wiesengrund auf. Glühende Metallsplitter schossen aus den klaffenden Rissen im Rumpf, als sich der Kreiselstabilisator auflöste.
Der MechKrieger im Innern wäre ein Narr gewesen, wollte er noch versuchen, die Maschine wieder aufzurichten. Und hätte er es getan, hätte Alaric ihn getötet.
Wie angekündigt, war Rahm nach Osten abgebogen, um etwas Distanz zwischen seinen und Alarics Kampf zu bringen. Außerdem hatte er abgebremst, entschlossen, den kleineren, schnelleren Eisteufel etwas auf Abstand zu halten. Was Alarics Blutschnitter zwischen Rahm und dessen Ziel positionierte. Alaric zögerte keinen Sekundenbruchteil. Er schwenkte hart nach links und rannte durch die Schusslinie des Wahrgeborenen, verdarb ihm das Ziel und wartete - darauf, dass auch nur ein leichter Laserschuss seine Maschine traf.
Rahm tat ihm den Gefallen nicht. Er brach seinen Angriff ab, statt einen freien Kampf zu riskieren, noch bevor er den ersten Abschuss erzielt hatte.
Überließ die Initiative dem Eisteufel-Piloten. Das bescherte ihm zwei tiefe, glühende Einschüsse am linken Arm und im Torso seines Mechs.
Schweiß brannte in Alarics Augen, als der Hitzestau die Cockpittemperatur weiter in die Höhe trieb. Sein Atem ging schnell und flach, brannte wie Feuer in der Lunge. Aber er hatte das Fadenkreuz schon auf dem Geier, dessen MechKrieger die Kapitulation des Eisteufel nicht vorhergesehen hatte.
Der Geier stand reglos auf dem Gelände und wartete auf das Signal, den Kadetten auf die Probe zu stellen. Als der Pilot des Eisteufel die Feuerleitsysteme abschaltete und sein Symbol von den taktischen Anzeigen verschwand, bewegte Alaric das Fadenkreuz bereits sorgfältig den schlaksigen Rumpf des schweren BattleMechs hinauf bis zum schmalen Profil der zwischen den Schulterlafetten platzierten Kanzel.
Der Eisteufel verblasste, und Alaric feuerte eine seiner PPKs durch das Kanzeldach des Geier. Die andere Kanone schoss ein paar Meter zu hoch und ihr Blitzschlag brannte sich sinnlos durch die Luft. Doch dieser Fehlschuss spielte keine Rolle. Das Cockpit
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