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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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oder Gregorys wütender Miene, also schwang er einfach den Neurohelm in Richtung des nächsten der beiden Blutschnitter. »Ich nehme diesen.« Er ging an Gregor vorbei, zu dicht, um zu sehen, ob der Jüngere ihn anrempelte. Eine einfache Berührung nur...
    Gregor zuckte zurück.
    Gut.
    »Alaric!«, rief Rahm.
    Zwischen Kadetten war er nicht gezwungen, zu antworten oder auch nur zu reagieren. Er tat es trotzdem. Hielt an und sah sich fragend um.
    Rahm schluckte. Blickte seine Begleiter an und zog aus deren Gegenwart Kraft. »Man erzählt, du hättest den Positionstest jedes Jahr verweigert. Und sogar Konflikttests ausgetragen, um keinen Test zu machen.«
    Das. »Erzählt man das?« Er wartete, die anderen nickten. Selbst Kyle. Alaric lächelte mit strahlend weißen Zähnen. »Interessant.«
    Dann wandte er sich wieder zu seinem Mech um.
    Tamars Goldgebirge erstreckte sich hunderte Kilometer vor ihnen, nachdem die beiden Kadetten das Trainingslager und ein sumpfiges Flussdelta hinter sich gelassen hatten. Eine riesige Weite aus hohem gelben Gras und zerfurchter, verbrannter Erde, die sich noch nicht vom letzten Trainingsgefecht erholt hatte. Flache Berge, eigentlich nicht mehr als Hügel. Hier draußen war kein Platz für Versteckspielchen. Das Gelände bot nicht den geringsten Vorteil. Hier zählte nur Können.
    Können und Jagdinstinkt.
    Alaric vertraute seinem Instinkt. Er fühlte sich komplett, als er den Blutschnitter auf das Testgelände steuerte und die ganze Masse unter dem sich wiegenden Cockpit spürte, das über wuchtigen Schultern acht Meter über dem Boden vorragte. Der Kreiselstabilisator der Maschine reagierte nicht absolut exakt auf die Nervensignale seines Gleichgewichtssinnes, die durch den Neurohelm in die nicht präzise kalibrierten Steuerschaltkreise des Bordcomputers gelangten. Aber das glich er mit sicherer Hand am Steuerknüppel aus. Jeder Schritt war fest und sicher. Alle Waffensysteme waren voll aufgeladen.
    Er hatte sogar Zeit für einen schnellen Eingriff in die Bordelektronik gehabt, um die Sicherheitsverriegelung der Partikelprojektorkanone zu umgehen, die ein gefährlich schnelles Nachladen der PPK verhinderte. Dieser Mech gehörte ihm.
    Schräg links hinter ihm wuchtete Rahm in seinem Blutschnitter durchs Gelände. Er bog von Alarics
    Marschrichtung ab, als die Zielerfassung die Symbole sechs feindlicher Maschinen abrupt auf die Sichtprojektion zeichnete.
    »Ich ziehe nach deinem Eröffnungsschuss nach Osten«, erklärte der andere Kadett über Privatverbindung. Als mache er ihm ein Geschenk, indem er Alaric den ersten Schuss überließ.
    Der zuckte die Achseln. »Mach, was du willst.« Das st im m aktivierte Mikro fing seinen gleichgültigen Tonfall sicher auf. »Bleib aus meiner Schusslinie.«
    Das Cockpit roch nach warmer Elektronik, aber durch die Kühlflüssigkeit, die durch die Kühlweste zirkulierte, bekam er eine Gänsehaut auf den bloßen Armen. Er reduzierte den Fluss, zog es vor, zusammen mit dem Mech warm zu werden.
    Sein geübter Blick hatte die Kennungen der sechs feindlichen BattleMechs bereits analysiert. Zwei dreißig Tonnen schwere Eisteufel, zwei schwere Geier und zwei überschwere Jupiter. Den Clantraditionen entsprechend würden er und Rahm der Reihe nach mit scharfen Waffen gegen jedes Mechpaar antreten. Einer nach dem anderen, es sei denn, einer von ihnen begann eine offene Feldschlacht jeder gegen jeden, indem er auf den Gegner des anderen schoss, oder auf seinen Mitprüfling. Das war eine Taktik, die vor allem blindwütige Karrieristen anwandten.
    Alaric erwartete es.
    Natürlich genügte ein Abschuss. Ein leichter Mech, und man hatte sich zum Krieger qualifiziert.
    Andererseits träumte natürlich jeder Kadett davon abzuräumen: drei Abschüsse, um sich über den Sterncommander hinweg sofort zum Sterncaptain zu qualifizieren. Das war das Zeichen eines Kometen, eines aufgehenden Sterns am Himmel des ClanMilitärs. Der heilige Gral waren vier Abschüsse. Stemcolonel. Das hatte bis heute niemand außer der legendären Natascha Kerensky geschafft.
    In den siebzig Jahren seither hatten sich viele umgebracht oder zum Narren gemacht, indem sie versuchten, es ihr gleichzutun.
    »Da kommen sie«, warnte Rahm.
    Alaric hatte schon gesehen, dass sich die Eisteufel in Bewegung gesetzt hatten. Auf dem Sichtschirm waren sie noch nicht allzu deutlich zu erkennen, aber auf der Sichtprojektion sah er, dass ihre Bewegungen perfekt koordiniert waren. Zwei Veteranen. Liam Ward hatte

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