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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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angerückt war, um Tara Deckung zu geben, bis sie sich erholt hatte.
    »Schön, Sie wieder zu sehen, Präfektin.« Eine Stimme mit schwerem Akzent. Das war ihr neuer Adjutant, Lieutenant Spiritos Demos. »Wir hatten schon angenommen, der Condor hätte Ihnen die Knochen blank gepickt.«
    Der Condor, auf den Demos damit anspielte, war nur noch ein zerbeultes Wrack am Rande des Verkaufsgeländes des Nutzfahrzeughändlers, die Besatzungskabine von den Hieben ihres Mechbeils restlos eingedrückt. Sie hatte den Panzer nach dessen Überraschungsangriff auf den zivilen Konvoi zur Strecke gebracht.
    »Das nicht, aber das Katapult hat mich fast ge-frühstückt. Wo, zum Teufel, kam das plötzlich her?«
    »Aus unserem Rücken. Aus dem Eisenbahndepot einen Kilometer hinter uns.«
    Sie nickte und trampelte mit dem Tomahawk einen Weg durch ein niedriges Werbeschild frei. W atkins -N utzfahrzeuge stand darauf zu lesen, und darunter gab es Lobeshymnen auf die hohe Qualität und lange Lebensdauer der verkauften Maschinen - auf Französisch, Deutsch und Englisch.
    Maschinen, von denen sie die Hälfte schon zerstört hatte, während sie unter Beschuss zuerst des Katapult und dann des Greif über das Gelände gestampft war.
    »Du sitzt nicht mehr in einem Atlas, Tara.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, um das Mikro nicht zu aktivieren. »Erst bewegen, dann feuern.«
    Ein guter Rat. Hoffentlich fand sie die Zeit, ihn auch zu beachten.
    Der Angriff hatte ihre Leute völlig überrumpelt. Eben noch waren sie nicht mehr als eine glorifizierte Eskorte für drei gepanzerte Limousinen auf der Autobahn zwischen dem Raumhafen in Annemasse und Genf gewesen. Zwei SM1 -Zerstörer an der Spitze, gefolgt von einer kurzen Kolonne Schweberäder und Dämon- -Radpanzern, ihr fabrikneuer Tomahawk dann als Abschluss hinter dem Wagen mit dem Stander des Draconis-Kombinats.
    Im nächsten Moment hatte Geschützfeuer die Schweizer Landschaft zerschnitten, und in ihrem Cockpit wetteiferten Alarmsignale und wirrer Funkverkehr um Aufmerksamkeit.
    Es hatte nur einen Augenblick gedauert herauszufinden, wer sie angriff. Truppen aus dem Militärdepot bei Annecy. Eine knappe Lanze schneller Mechs mit überdurchschnittlicher Boden- und Hubschrauberunterstützung.
    Die sich auf die Seite des aufgelösten Senats geschlagen hatte.
    Und versuchte, eine Geisel zu nehmen.
    »Demos. Nehmen Sie Sarna-Zwo und drehen Sie mit ein paar von den Rädern um. Aber entfernen Sie sich nicht zu weit.«
    »Sarna-Zwo liegt auf der anderen Seite der Autobahn und brennt, Präfektin. Wir müssen einen dieser Mechs ausschalten, und zwar schnell!«
    Zwei Cavalry-Kampfhubschrauber näherten sich im Tiefflug von Osten und nahmen sie mit ihren leichten Kanonen unter Beschuss.
    »Wir müssen eine Menge«, antwortete Tara und feuerte die Autokanone auf einen der Hubschrauber ab. Die Salve ging weit daneben. Sie beschleunigte auf halbe Reisegeschwindigkeit, trat sich einen Weg zwischen umgekippten Traktoren und Mähdreschern frei, nahm Kurs zurück zur Autobahn. »Luftunterstützung. Verstärkungen.«
    »Fünfzehn Minuten«, antwortete Demos.
    Nett. In fünf war dieses Gefecht vorbei.
    Nicht, dass sich ihre kleine Truppe nicht wacker geschlagen hatte. Ihre Bodeneinheiten hatten die Limousinen der Draconier unter eine breite Überführung in Deckung gebracht und sich an beiden Seiten aufgestellt, um angreifende Feinde zu stellen. Aus einem zweiten Condor und zwei Wl Rangern stieg dichter, ölig schwarzer Qualm zum Himmel. Alle drei lagen brennend auf der Straße, auf der sich inzwischen kein einziges Zivilfahrzeug mehr aufhielt. In einem wilden Schauspiel defensiver Fahrweise hatte sich der leichte Morgenverkehr über Ausfahrten, Böschungen und Straßengräben aus dem Staub gemacht. Zwei Lastzüge, die versucht hatten, sich einen Weg freizubrechen, lagen umgekippt einen halben Kilometer zurück und blockierten die Straße zumindest in Richtung Annemasse.
    Aber Cray Stansill hatte noch immer zwei Mechs zur Verfügung, und diese verdammten Kampfhubschrauber, die Tara einfach nicht erwischte. Als sie gerade nicht hinschaute, hatte er auch noch zwei Anaf-Truppentransporter aus dem Hut gezaubert. Ihre Sichtprojektion zeigte deren Symbole vor einem dunklen Band, wie sie aus der Richtung Genfs heranbrausten.
    Tara hätte wetten können, dass sie Stansill einen Hinterhalt vermasselt hatte, indem sie sich einigelte, statt die Limousinen mit Vollgas vorauszuschicken.
    »Letzte Chance, Countess.«

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